11. Bertolt Brecht 1927/1932
ein Vorschlag zur Umfunktionierung des
Rundfunks:
„Der Rundfunk ist aus einem
Distributionsapparat in einen
Kommunikationsapparat zu
verwandeln.
12. Bertolt Brecht 1927/1932
„Der Rundfunk wäre der denkbar großartigste
Kommunikationsapparat des öffentlichen Lebens, ein
ungeheures Kanalsystem, das heißt, er wäre es,
wenn er es verstünde, nicht nur auszusenden,
sondern auch zu empfangen, also den Zuhörer nicht
nur zu hören, sondern auch sprechen zu machen
und ihn nicht zu isolieren, sondern ihn auch in
Beziehung zu setzen.
Der Hörfunk könnte den Austausch, Gespräche,
Debatten und Dispute ermöglichen.“
22. „Die Medien der Gegenöffentlichkeit
transportieren nicht nur die Abbilder der
politischen Veränderung, sie setzen sie
auch in ihrer inneren Struktur, in den
eigenen Arbeitsbeziehungen und
Verkehrsformen durch. Es gibt keine
Trennung zwischen Machern und
Konsumenten.“
23. Hans Magnus Enzensberger
• „Die neuen Medien sind ihrer Struktur nach egalitär. (Kursbuch
20/1970: 167)“
• „ Die elektronische Technik kennt keinen prinzipiellen Gegensatz
von Sender und Empfänger. Jedes Transistorradio ist, von seinem
Bauprinzip her, zugleich ein potentieller Sender. (Kursburch
20/1970: 160)“
• „Repressiver Mediengebrauch“
– „zentral gesteuertes Programm mit einem Sender und vielen
Empfängern“
– Konsumenten passivisiert und entpolitisiert
24. „emanzipatorischer Mediengebrauch“
• Mediengeräte nicht reine Konsumtionsmittel
• „ Sie sind im Prinzip immer zugleich Produktionsmittel, und zwar, da
sie sich in den Händen der Massen befinden, sozialisierte
Produktionsmittel. (Kursbuch 20/1970: 168)“
• „ Tonbandgeräte, Bild- und Schmalfilmkameras befinden sich heute
schon in weitem Umfang im Besitz der Lohnabhängigen. Es ist zu
fragen, warum diese Produktionsmittel nicht massenhaft [...] in allen
gesellschaftlichen Konfliktsituationen auftauchen. (Kursbuch
20/1970: 170)“
25. „Kalifornische Ideologie“
• Mit viel Pathos verkündete John Perry Barlow
1996 die „Unabhängigkeit des Cyberspace“
(Barlow 1996)
• Kalifornische Ideologie glaubt, dass
der technologische Fortschritt liberale Prinzipien
unweigerlich zu einer gesellschaftlichen
Tatsache machen werde.
26. Unabhängigkeitserklärung des
Cyberspace
• „Regierungen der industriellen Welt, Ihr müden
Giganten aus Fleisch und Stahl, ich komme aus
dem Cyberspace, der neuen Heimat des
Geistes. Im Namen der Zukunft bitte ich Euch,
Vertreter einer vergangenen Zeit: Laßt uns in
Ruhe! Ihr seid bei uns nicht willkommen. Wo wir
uns versammeln, besitzt Ihr keine Macht“
27. Projekt Oekonux
• Eine wichtige Frage ist, ob die Prinzipien
der Entwicklung Freier Software eine neue
Ökonomie begründen können, die als
Grundlage für eine neue Gesellschaft
dienen könnte.
• http://www.oekonux.de/
34. Utopia
• „Revitalization of society by participatory
networks“ -> Netizen (Hauben/Hauben 1996,
http://www.columbia.edu/~rh120/)
• „Internet brings enourmous leverage to ordinary
citizens at relatively little cost – intellectual
leverage, social leverage, commercial leverage,
and most important, political leverage“ (Howard
Rheingold 1997)
40. Social Networks und politische
Information
• „Immer weniger bestimmen professionelle
Medienschaffende, welche News wir als wichtig
empfinden. News werden sozial. Empfehlungen
anderer Leute — Freunde, Arbeitskollegen,
Geschäftspartner, Gleichgesinnte — werden
wichtiger als das, was Redaktionen als
berichtenswert empfinden.“ schreibt Andreas Göldi in seinem
Weblog www.medienkonvergenz.com
61. buergerhaushalt.stadt-koeln.de
• 2-mal 100 bestbewerteten Vorschläge werden
nun von der Verwaltung fachlich geprüft und mit
einer „Stellungnahme der Verwaltung“
versehen.
• Die Vorschläge gehen mit dieser Stellungnahme
dann in die politischen Gremien:
Bezirksvertretungen, Fachausschüsse,
Finanzausschuss und Rat der Stadt Köln.
69. Potenziale
• Stärkung der Demokratie durch breitere Beteiligung,
• Höhere Akzeptanz getroffener Entscheidungen durch
transparenteres Verwaltungshandeln,
• Vermeidung nachträglicher Änderungen von Entscheidungen,
• Größere Nähe zum Bürger und zielgruppenspezifische Ansprache,
• Schnellere Umsetzung von Beteiligungsverfahren,
• Steigerung der Dienstleistungsqualität und einem damit
verbesserten Image des Standorts,
• Verbesserung des verwaltungsinternen Wissensaustausches.
71. „Fayolsche Brücke“
• verbindet hierarchisch nicht direkt
unterstellte Stellen, indem Informationen
seitlich unter Duldung der Vorgesetzten
ausgetauscht werden.
(Henri Fayol 1841-1925) ist der Begründer der (französischen)
Management- bzw. Verwaltungslehre
72.
73. Prof. Dr. Philipp S. Müller
Gastdozent für Public Policy an der Universität Erfurt
• „Mit Web 2.0 kommt Government 2.0. Web 2.0‐Mechanismen
implizieren für den Staat ein revolutionäres neues Ordnungs‐ und
Organisationsprinzip: Transparenz, Partizipation, Kollaboration.
Übertragen auf die Verwaltung bedeutet das ein Aufweichen der
Amtshierarchien und des Herrschaftswissens. Government 2.0
verändert deshalb das Staatsverständnis.“
• Web 2.0 birgt für Gesellschaft, Politik und Verwaltung ein ähnlich
radikales Potenzial wie die Französische Revolution.
74. Erfolgsfaktoren für den Einsatz von
Social Media in der Verwaltung
• Ziele und Zielgruppen müssen definiert werden
• Personelle Ressourcen
• Offenheit für Kritik
• Rechtliche Rahmenbedingungen zu beachten
• PR für die Social-Media-Aktivitäten
• Fragen von Kontrolle, Vertrauen, Verantwortung,
Unternehmenskultur…
76. Social Media Guidelines
• Wer darf nach außen kommunizieren?
• Wie soll nach außen kommuniziert werden?
– Trennungsgebot dienstlich und privat
– dienstliche Verschwiegenheitspflicht
– Inhalte, die nicht verbreitet werden dürfen (z. B. personenbezogene Daten,
illegale Inhalte
– „Netiquette“
• Wie soll mit Zugangsdaten (insb. Passwörtern) umgegangen
werden?
• Was ist zu beachten, wenn ich für ein Social Media Tool Software
installieren muss?
93. Warum live?
• Internet = immer alles überall
• Bewusste Verknappung -> nur bestimmte
Zeit -> erhöhte Aufmerksamkeit
• Direkte Interaktion -> soziales Erlebnis