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Solidarität 3.0
Solidarität in der Kollaborativen Ökonomie
Thomas Dönnebrink
OuiShare Connector Germany
Freelancer Collaborative Economy
Besonderer Dank @AlbertCanig
@TDoennebrink thomas@ouishare.net
1. Überblick Kollaborative Ökonomie
- Diverse Bereiche
- Phasen der Kollaborativen Ökonomie
- Treiber der Kollaborativen Ökonomie
- (Vor-)Bedingungen für die Kollaborative Ökonomie
2. Ausformungen der Kollaborativen Ökonomie
- Kollaborative Ökonomie 1.0
- Kollaborative Ökonomie 2.0
- Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
Vielen Dank für die Einladung zur Konferenz mit dem Thema Solidarität 3.0
dem ich mich von Seiten meines Beobachtungs- und Aktionsfeldes
der Kollaborativen Ökonomie nähern möchte.
Dieser 15 min Input erfolgt im Pecha Kucha Style, ca. 30 sec. pro Folie.
Zunächst zum besseren Verständnis der Kollaborative Ökonomie ein Überblick über
- Die diversen Bereiche
- Die Phasen
- Die Treiber
- Die (Vor-)Bedingungen
Zweitens möchte ich bestimmte Ausformungen der Kollaborativen Ökonomie darstellen
und hierfür folgende Begriffe prägen
Kollaborative Ökonomie 1.0 - 2.0 und sie sehen hinter Kollaborative Ökonomie 3.0
ein Fragezeichen mit einem Gleichheitszeichen zur Solidarität 3.0 mit Fragenzeichen.
Schauen wir mal.
Bei der Kollaborativen Ökonomie unterscheiden wir vier Bereiche,
welche sich natürlich überlappen und gegenseitig verstärken.
Am bekanntesten und weitesten verbreitet ist das Feld des kollaborativen Konsums,
meist auch bekannt unter dem Begriff Share- oder Sharing Economy.
Weniger bekannt, aber vielleicht in Zukunft noch disruptiver für den Status Quo sind
die Felder der kollaborativen Produktion und der kollaborativen Finanzierung
-jenseits von Markt und Stadt.
Ein vierter Bereich fasst unter Begriffen wie Offenheit oder kollaboratives Lernen Konzepte
wie open software, open hardward, open knowledge,
open government and governance zusammen.
Wir unterscheiden vier Entwicklungsphasen:
Phase 1 Wir verbinden uns um Informationen zu teilen.
Phase 2 Wir verbinden uns untereinander um soziale Netzwerke zu bilden.
Phase 3 Wir verbinden uns um digitale Güter zu teilen.
Phase 4 Wir verbinden uns um reale Güter zu teilen und zugänglich zu machen
Kurzum: Neue Dimensionen werden erreicht:
durch neue Technologien, durch neue Erfahrungen und Bedürfnisse
und durch die zunehmende Verzahnung der Online und Offline Welt.
Es wirken vier Treiber.
1. Rasante Verbreitung technologischer Innovationen und Digitalisierung
durch Internet & Smartphones.
2. Eine zunehmende Sehnsucht nach Gemeinschaft und Teilhabe
nach Jahrzehnten autistischem Materialismus.
3. Ein wachsendes Umwelt-Bewusstsein und
Achtsamkeit für die planetarischen Grenzen.
4. Ökonomische (Sach)Zwänge. Die Not als Mutter von Innovation.
Alle verändern den Status Quo. Alle sind Ausdruck von Innovation:
sei sie nun sozialer oder technologischer oder kollaborativer Natur.
Vier Vorbedingungen
Vertrauen:
Reputation Systeme - aufbauend auf digitalen Technologien wie GPS und sozialen Netzwerken
schaffen Vertrauen unter Fremden.
Commons:
Eine Veränderung von Lebensstilen, Lebenszielen und der Bedeutung von Privateigentum
geht in Richtung Commons.
Ungenutzte Kapazitäten:
Sie werden zunehmend als uneffizient, verschwenderisch und störend wahrgenommen.
Netzwerkeffekt und gegen Null tendierende Transaktionskosten:
Sie ermöglichen mehr, bessere und schnellere matchings und Aktionen
Je mehr sich diese Vorbedingungen verbessern – und alle vier tun dies –
desto schneller und weiter wird sich die kollaborative Ökonomie ausbreiten.
Kurzum - Die Kollaborative Ökonomie - verändert nicht nur
... wie wir leben, reisen und uns fortbewegen
... lernen, arbeiten, produzieren und finanzieren
sondern auch WIE wir
... unsere Umwelt und gesellschaftliche Leben erfahren
... und wie wir denken und handeln.
Nach Charles Eisenstein ist jedes System aufgebaut auf Werten und einem Narrative.
Will man das System ändern, muss man die Werte und das Narrative verändern auf das es ruht.
Dies ist der beste Hebel für Systemveränderung.
Kollaborative Ökonomie 1.0
Schauen wir uns einmal verschiedene Ausformungen der kollaborativen Ökonomie an.
Mädchen tauschen auf Plattformen Kleidung,
Renter reparieren Altgeräte in Repair-shops,
Nachbarn begrünen in Urban Gardening Projekten ihre Städte.
Bei diesen Unternehmungen - ich nenne sie kollaborative Ökonomie 1.0 da sie am Anfang
vorherrschend war ging es meist nicht ums Geld, zumindest nicht vorherrschend.
Peers beginnen - bottom up und vorbei an traditionellen Mittelsmännern –
sich gegenseitig ihre Bedürfnisse zu befriedigen.
Organisiert meist in horizontalen Netzwerken.
Vorherrschende Merkmale sind:
Kollaboration, Vertrauen, Selbst-Organisation und intrinsische Motivation.
Zugang wurde wichtiger erachtet als Besitz und die Partizipations-, Inklusionsmöglichkeiten
schaffte Transparenz und ein gutes Gefühl von Gemeinschaft
und selber ein homo collaborans zu sein.
Kollaborative Ökonomie 1.0
Mundraub *2010
Hier drei Internetplattformbeispiele:
Mundraub.org ist eine Internetplattform, auf der Fundstellen für Obst- und Fruchtgewächse
eingetragen und gefunden werden können.
Aber Mundraub ist mehr als nur eine Map.
Mundraub will auf vergessene Bestandteile der Kulturlandschaft hinweisen und sie schützen,
erstellt mit Hilfe von crowdsourcing Handbücher und Erntecamp Leitfäden,
leistet Umweltbildung bei Pflanz-, Pflege- und Ernteevents und
bietet Interessenten viele Partizipations- und Nutzensmöglichkeiten.
Kollaborative Ökonomie 1.0
fairleihen
fairleihen.de ist eine Internetplattform aus Berlin.
Durch Einstellen von mind. drei Dingen kann jede/r
sich kostenlose und werbefrei Sachen von anderen Mitgliedern ausleihen.
Kein Geschäftsmodell dahinter.
Eine Privatperson hat es finanziert damit weniger Dinge produziert
und somit ein geringerer ökologischer Fussabdruck hinterlassen wird.
Kollaborative Ökonomie 1.0
Couchsurfing *2003 / 2011
CouchSurfing ist eine seit 2003 bestehende Internetplattform.
Hier kann kostenlos eine Unterkunft auf Reisen gefunden oder angeboten werden.
Begegnung von Menschen stand im Vordergrund.
CouchSurfing wuchs rasch auf viele Millionen Mitglieder an.
Es gab einen CouchSurfing Spirit und
als der Gründer nach einem Datenbankcrash die Seite aufgeben wollte
erhielt er über 2000 Unterstützungsangebote, so dass die Seite neu aufgebaut werden konnte.
Sie wurde von Usern programmiert, finanziert und mit Leben gefüllt.
Aber dann änderte sich etwas gegen 2011.
Das Geschäftsmodell wird geändert,
Investoren steigen ein,
ROI wird prioritär,
Management wird ausgewechselt,
Geschäftsbedingungen angepasst.
Neue Internetseite schafft weniger Transparenz,
freiwillige Botschafter werden durch Meetup-Foren ersetzt,
neue Datenschutzbestimmungen erlassen, etc.
Kurzum: Der Beginn der Kommerzialisierung.
Kollaborative Ökonomie 2.0
Ich nenne Sie die Kollaborative Ökonomie 2.0.
Auf die spielerischen Anfänge folgte eine kommerzielle Ausprägung,
als geldfokussierte Gründer und profitorientierte Investoren entdeckten,
dass sich aus dem Erfolg Geschäftsmodelle stricken und
aus den teils exponenziellen Wachstumsraten hohe Profite und Bewertungen ziehen lassen.
Somit zog ein neuer Geist, d.h. eigentlich ein alter Geist Einzug in die Sharing Economy:
Der Geist einer extraktiven Wirtschaft und Finanzwelt
die in hierarchischen Pyramiden und top-down organisiert ist.
Wo es um Wettbewerb, Ordnung, Kontrolle, Anstreben von Monopolen geht
- die mit Hilfe von extrinsischen Motivationen –
Incentives oder Drohungen/Bestrafungen erreicht werden sollen.
Wo die Platformen selber zu Mittelsmännern werden um Zugang zu kontrollieren,
Monopolstellungen zu schaffen und Abhängigkeiten zu erzeugen
um so hohe Profite und Macht zu garantiern.
Ineffizienzen und Intransparenz wird dabei in Kauf genommen oder sogar gewünscht.
Persönlicher Besitz ist von höchstem Wert da er Ausschluss erlaubt und Status ableitet.
Hier wirkt v.a. das Weltbild des homo oeconomicus
>1,5 Mio. Listings in: 34.000 Städten in 191 Ländern (Wikipedia)
VC: 2.39 Mrd. $ in 8 Finanzierungsrunden von 32 Investoren – 10 Übernahmen (Crunchbase)
Schauen wir uns einige Exemplare an.
Sie kennen Airbnb:
ein Online Marktplatz
über den Menschen private Räume auflisten und buchen können.
Entstanden aus drei angebotenen Luftmatrazenplätze
wurde daraus in 9 Jahren eine globale Firma die bisher 2,4 Mrd. $ eingesammt hat und
über 1,5 Mio. listings in 34,000 Städte weltweit verfügt.
In einem Bruchteil der Zeit
bietet airbnb mehr Betten an als die größte Hotelkette und
erreicht mit einem Bruchteil der Angestellten
dennoch höhere Bewertungen.
in: 449 Städten in 66 Ländern (Wikipedia)
VC: 9.01 Mrd. $ in 14 Finanzierungsrunden von 55 Investoren (Crunchbase)
Oder kennen Sie UBER?
Das ebenfalls aus Silicon Valley stammende Online Transportnetzwerk Unternehmen
welches via einer App Passagiere mit freiberuflichen Fahrern verbindet.
Womit das zweite Flagschiff dieser Gattung genannt sei.
Heute gibt es UBER in ca. 450 Städten.
In 15 Runden wurden über 12,5 Mrd eingesammelt.
Zuletzt im Juni 2016 3,5 Mrd von Saudi Arabien.
Die Kriegskasse ist gut gefüllt.
Es wird aber auch gut verbrannt
v.a. für Marketing, Lobbyarbeit, Anwälte und Prozesse.
Graphic:Honeycomb3.0byJeremiahOwjangCrowdCompanies-www.web-strategist.com
Aber airbnb und UBER stehen nur pars pro toto für eine gesamt Gattung.
Neben Auto und Haus gibt es noch viele weitere Bereiche
in denen tausende von Plattformen - mit ihren teils exponentiellen Wachstumsraten –
unsere Wirtschaft- unsere Gesellschaft zunehmend und rasant verändern.
Hier Honeycomb 3.0, eine Übersicht von Jeremiah Owyang vom März 2016
die 280 startups aufführt.
Uberisation & Monokultur
Foto:http://venturebeat.com/2014/09/11/yes-a-build-your-own-uber-for-x-kit-costs-only-400/
Foto:syndicatspgic.frFoto:http://www.scriptonitedaily.com
Meist nicht sehr kreativ geht es aber zu wenn es um Governance- und Ownershipmodelle geht.
Der Begriff Uberisation lässt sich nicht nur verwenden für die Beschreibung des technischen
Aspekt von Plattformen und Mobile Apps, die Peer to Peer Transaktionen zwischen Klienten und
Providern ermöglichen, sondern auch als Bezeichnung für eine Verengung von Handlungs-
und Gestaltungsoptionen auf die - des neoliberalen, libertäre Silicon Valleys.
Und die sehen meist so aus:
- Suche und Umsetzung vermarktbarer Ideen,
- Attraktion von reichlich VC Kapital,
- Skalierung
- Anstrebung von Monopolstellungen
- für schnellen lukrativen Börsengang mit hohen return on investment
alles weitere wird dieser Logik bestenfalls nachgeordnet
spätestens wenn das VC Kapital und die damit verbundenen Sachzwänge
das Ruder übernommen haben.
Die Präsenz und der „Erfolg“ von Namen wie UBER und Airbnb – sowie der dahinterstehenden
Firmen, Modelle und Philosophien - in den Medien sowie in den Köpfen junger Entrepreneure
und profitorientierter Kapitalanleger –
sind wohl enorm.
Fasst scheint es als halle Margret Thatchers TINA: „There is no alternative“ noch kräftig nach.
Kollaborative Ökonomie 2.0.
In die falsche Richtung
Uber's Vorgehensweise ist folgende:
Es beginnt Operationen trotz existierender Gesetze und Regulierungen,
zielt darauf so schnell wie möglich eine großen Kundenstamm aufzubauen um diese
-bei Bedarf - einzusetzen um Stadtregierungen oder Bedienstete unter Druck zu setzen
und mit den gut vernetzten Lobbyisten eine als altmodisch gebrandtmarkte Gesetzgebung
in ihrem Sinne zu beeinflussen.
Eine der letzten Beispiele ist Austin.
Trotz intensiver Lobbyarbeit - die in anderen Städten funktioniert hatte -
und Kampagnemitteln von 9 Mio $ konnten sich UBER und LYFT
aber dieses Mal nicht mit einer Gesetzesänderung in ihrem Sinne durchsetzen,
worauf sich die beiden Unicorns aus der Stadt zurückzogen.
Austin
UBERs und Lyfts Rückzug war gedacht eine Exempel für Austin
und andere lokale Regierungen zu statuieren
was bei Regulierungsversuchen passiert.
(10.000 Fahrer von Heute auf Morgen ohne Job)
Es könnte aber auch ganz andere Effekte erziehlt und Signale gesetzt haben.
Denn gleich 6 Dienste sprangen in das hinerlassene Vakuum.
Und es lohnt sich diese neuen kids on the block einmal genauer anzuschauen.
Wingz (Austin)
Inc.
Da ist z.B. Wingz
ein Service der auf vorgebuchte private Fahrten zum und vom Flughafen spezialisiert ist.
Das Herausschneiden der Filetstücke sozusagen.
Wenn die Plattform auch weniger Provision von den Fahrer abzieht,
so ist es dennoch business as usual.
Ztrip (70 airport locations)
Subsidiary of the Transdev On Demand, Inc.
Ein andere Beispiel ist ZTrip
Ein Service mit 25jähriger Erfahrung und Tochterunternehmen von Transdev,
dem führenden Bodentransportservice für Nordamerika.
Die Plattform bietet auch Versicherungen und andere Sicherheiten an,
ansonsten auch business as usual.
Kollaborative Ökonomie 3.0 ?
Bisher waren die Beispiele nur
andere kommerzielle Anbieter im Privatbesitz: teilweise kleiner, lokaler,
aber im Sinne von mehr Wettbewerb im Kontext eines freien Marktes doch
mit Mehrwerten zu den Abhängigkeiten des vorhergehenden Duopol.
RideAustin (Austin)
community driven non-profit ridesharing company
Aber schauen wir uns einen anderen Anbieter genauer an: RideAustin.
Hier nimmt etwas eine neue Qualität an.
Hier ist die Basis der Unternehmung nicht eine kommerzielle profitorientierte Firma
sondern eine community driven non-profit Mitfahrplatform.
Eine Mischung aus erfahrendem Tech-Gründer,
empowered by donations,
unterstützt durch Freiwillige.
Die Austin Tech community und die breitere Austin Gemeinschaft
arbeitet hier zusammen an einer zivilgesellschaftlichen Lösung:
Keine Extraktion, mehr Einnahmen für Fahrer, weniger Kosten für Nutzer,
mehr Unterstützung lokaler charities.
Arcade City
(blockchain based) decentralized P2P UBER-killer
Arcade City ist keine Transport Network Company,
sondern mehr eine Marke eine community Kultur,
welches daran arbeitet Fahrer und Nutzer über Blockchain Technologie direkt
-unter Umgehung jeglicher Mittelsmänner - zu verbinden.
Sie arbeiten gerade an einem Internetrelaunch und einer App und
organisieren sich in Austin z.Z. noch über Soziale Netzwerke.
Fairmondo
Und hier noch ein paar Beispiele aus anderem Kontext.
Fairmondo ist eine Plattform Kooperative aus Berlin, bestehend aus 2000+ Genossen,
die in einer Reihe von crowdfundings über 600.000€ eingesammelt haben und
damit an einer Plattform arbeiten die ebay und Amazon Parolli bieten soll.
Es haben sich jetzt ein Ableger in UK gebildet,
einer in den USA ist am Entstehen.
Stocksy
Stocksy ist eine Plattform Kooperative aus Kanada für Stock Fotografie
in der die Fotografen auch gleichzeitig die Inhaber der Plattform sind und
die bereits gewinnträchtig arbeitet und schnell wächst.
Der Auftag Plattform Kooperative
= Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
Bei den beiden letzten Beispielen handelt es sich um Platform Kooperativen und
damit um eine neue Entwicklung und auch neue Qualität,
die ich Kollaborative Ökonomie 3.0 nennen möchte.
Hier zunächste eine Definiton zu Plattform Kooperativismus, von Trebor Scholz,
der diesen Begriff geprägt und
die erste gleichnamige Konferenz in NYC im Nov. 2015 organisiert hat.
Laut ihm ist Plattform Kooperativismus
"das Klonen des technischen Herzens von Online Plattformen und
deren Einbau in ein kooperatives Modell,
eines welches Beschäftigte, Besitzer, Communities und Städte
in eine solidarische Beziehung setzt
die zu politischer Macht führt.“
Das Momentum
Auswahl
Nach Abschluss der Konferenz folgten weitere Veranstaltungen zum Thema.
Hier sind nur die von mir selbstorganisierten und besuchten aufgeführt.
Ich bin selber ein Aktivist und Evangelist.
Wer mehr über diese Entwicklung und das entstehende Momentum erfahren möchte
findet unter dem #PlatformCoop im Internet mehr Informationen oder fragen sie mich.
Plattform Coop = Kollaborative
Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
Genossenschaft 2.0 = konsequent faires & zugleich
wirtschaftlich tragfähiges Unternehmensmodell.
§3 Satzung 12 Grundprinzipien
(9/10-Mehrheit) z.B.
Fairness, Mitwirkung, Open Source
Transparenz: Open Bank Project etc.
4/4 Modell Gewinnverteilung
Hier beispielsweise einige Aspekte der Genossenschaft 2.0
der erwähnten Internetplatform fairmondo.
Sie streben ein konsequent faires & zugleich wirtschaftlich tragfähiges Unternehmensmodell.
So gibt es z.B. 12 Grundprinzipien die nur mit 9/10 Mehrheit geändert werden können.
Dazu zählen u.a.: Fairness, Mitwirkung, Open Source Transparenz:
Sie nutzen beispielsweise das Open Bank Project etc.
Oder werfen Sie einen Blick auf das 4/4 Gewinnverteilungsmodell
Gewinn-Ausschüttung:
25% an Genossenschaftsanteile
25% an Fair Founding Points
25% an gemeinnützige Organisationen
25% an Weiterentwicklung der Plattform
Plattform Coop = Kollaborative
Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
Abschlussthese:
Wirtschaft und Solidarität sollten und dürfen keine Antagonismen sein,
oder Solidarität nur eine PR wirksames Verkaufsmessage
oder nachgeordnete CSR Maßnahme
zur symbolischen oder realen Schadensbekämpfung, ...
... sondern Solidarität sollte integraler Bestandteil der Wirtschaft werden.
Auf (Online) Plattformen erscheint dies sogar theoretisch machbarer und
effizienter – bis in die Algorithmen hinein.
Was es braucht ist ...
... das notwendige Wissen,
... der politische Wille,
... entsprechendes Plattform-Design und
... förderliche (De)Regulierungen/Gesetze.
Vielen Dank!
Thomas Dönnebrink
OuiShare Connector Germany
Freelancer Collaborative Economy
www.about.me/thomasdoennebrink
thomas@ouishare.net
@tdoennebrink
+49 176 32335744
Zur Person: Info aus Programmheft:
Thomas Dönnebrink, geboren 1969 und wohnhaft in Berlin, war früher im Bildungsbreich u.a.
als Gründungsgeschäftsführer und Schulleiter der Deutschen Schule in Izmir tätig.
Seit 2013 ist er Connector des OuiShare Netzwerkes und Freiberufler.
Ihn interessiert die Kollaborative Ökonomie v.a. aus dem Blickwinkel ihres Beitrags
Zu einer nachhaltigeren und humaneren Wirtschafts und Gesellschaft,
Sowie die Konvergenz von Ideen, Netzwerken und Bewegungen
die sich für einen Systemwechsel einsetzen.
Gegenwärtiger Fokus: #Old-vs-New-Economy, #SharingCities und #PlatformCooperativism.
Als Freiberufler organisiert und moderiert er Events und ist involviert in Forschungsprojekte
Und Studien. Er veranstaltet Workshops und hält Vorträge zu diesen Themenfeldern.
Community Building
1 Magazin ouishare.net
4 Globale Konferenzen
2 Touren (LATAM/Europa
8 Internationale Summits
100+ Facebook Gruppen
200+ OuiShare Events
2000+ Mitglieder
34000+ Facebook Fans
> 30 cities in Europa, Lateinamerica & Near Osten
4. Internationale Konferenz. 18.-21.Mai 2016
“After the Gold Rush”
Zu OuiShare
OuiShare enstand 2013 aus einem Blog zum Thema Kollaborativer Konsum.
Zwischenzeitlich hat es sich zu einem internationalen Peer-Netzwerk mit tausenden Mitgliedern
entwickelt. Auch hat sich der Untersuchungsgegenstand kontinuierlich ausgeweitet und holistischer
ausgerichtet.
Als eine Bewegung, think- und do-tank hat OuiShare mittlerweile hunderte von Events in einige
Dutzend Städten Europas, Amerikas und des Nahen Ostens organisiert.
Seit 2013 findet jedes Jahr im Mai ein dreitägiges OuiShareFest in Paris statt. Als größtes Event im
Kontext der kollaborativen Ökonomie und Gesellschaft zieht es jährlich einige Tausend Teilnehmer,
Teilgeber und ExpertInnen aus der ganzen Welt an.
Werte
Offenheit – Transparenz – Unabhängigkeit – Impact – Feedback – Aktion – MPRL (Menschen im
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Solidarität 3.0 - Solidarität in der Kollaborativen Ökonomie

  • 1. Solidarität 3.0 Solidarität in der Kollaborativen Ökonomie Thomas Dönnebrink OuiShare Connector Germany Freelancer Collaborative Economy Besonderer Dank @AlbertCanig @TDoennebrink thomas@ouishare.net
  • 2. 1. Überblick Kollaborative Ökonomie - Diverse Bereiche - Phasen der Kollaborativen Ökonomie - Treiber der Kollaborativen Ökonomie - (Vor-)Bedingungen für die Kollaborative Ökonomie 2. Ausformungen der Kollaborativen Ökonomie - Kollaborative Ökonomie 1.0 - Kollaborative Ökonomie 2.0 - Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
  • 3. Vielen Dank für die Einladung zur Konferenz mit dem Thema Solidarität 3.0 dem ich mich von Seiten meines Beobachtungs- und Aktionsfeldes der Kollaborativen Ökonomie nähern möchte. Dieser 15 min Input erfolgt im Pecha Kucha Style, ca. 30 sec. pro Folie. Zunächst zum besseren Verständnis der Kollaborative Ökonomie ein Überblick über - Die diversen Bereiche - Die Phasen - Die Treiber - Die (Vor-)Bedingungen Zweitens möchte ich bestimmte Ausformungen der Kollaborativen Ökonomie darstellen und hierfür folgende Begriffe prägen Kollaborative Ökonomie 1.0 - 2.0 und sie sehen hinter Kollaborative Ökonomie 3.0 ein Fragezeichen mit einem Gleichheitszeichen zur Solidarität 3.0 mit Fragenzeichen. Schauen wir mal.
  • 4.
  • 5. Bei der Kollaborativen Ökonomie unterscheiden wir vier Bereiche, welche sich natürlich überlappen und gegenseitig verstärken. Am bekanntesten und weitesten verbreitet ist das Feld des kollaborativen Konsums, meist auch bekannt unter dem Begriff Share- oder Sharing Economy. Weniger bekannt, aber vielleicht in Zukunft noch disruptiver für den Status Quo sind die Felder der kollaborativen Produktion und der kollaborativen Finanzierung -jenseits von Markt und Stadt. Ein vierter Bereich fasst unter Begriffen wie Offenheit oder kollaboratives Lernen Konzepte wie open software, open hardward, open knowledge, open government and governance zusammen.
  • 6.
  • 7. Wir unterscheiden vier Entwicklungsphasen: Phase 1 Wir verbinden uns um Informationen zu teilen. Phase 2 Wir verbinden uns untereinander um soziale Netzwerke zu bilden. Phase 3 Wir verbinden uns um digitale Güter zu teilen. Phase 4 Wir verbinden uns um reale Güter zu teilen und zugänglich zu machen Kurzum: Neue Dimensionen werden erreicht: durch neue Technologien, durch neue Erfahrungen und Bedürfnisse und durch die zunehmende Verzahnung der Online und Offline Welt.
  • 8.
  • 9. Es wirken vier Treiber. 1. Rasante Verbreitung technologischer Innovationen und Digitalisierung durch Internet & Smartphones. 2. Eine zunehmende Sehnsucht nach Gemeinschaft und Teilhabe nach Jahrzehnten autistischem Materialismus. 3. Ein wachsendes Umwelt-Bewusstsein und Achtsamkeit für die planetarischen Grenzen. 4. Ökonomische (Sach)Zwänge. Die Not als Mutter von Innovation. Alle verändern den Status Quo. Alle sind Ausdruck von Innovation: sei sie nun sozialer oder technologischer oder kollaborativer Natur.
  • 10.
  • 11. Vier Vorbedingungen Vertrauen: Reputation Systeme - aufbauend auf digitalen Technologien wie GPS und sozialen Netzwerken schaffen Vertrauen unter Fremden. Commons: Eine Veränderung von Lebensstilen, Lebenszielen und der Bedeutung von Privateigentum geht in Richtung Commons. Ungenutzte Kapazitäten: Sie werden zunehmend als uneffizient, verschwenderisch und störend wahrgenommen. Netzwerkeffekt und gegen Null tendierende Transaktionskosten: Sie ermöglichen mehr, bessere und schnellere matchings und Aktionen Je mehr sich diese Vorbedingungen verbessern – und alle vier tun dies – desto schneller und weiter wird sich die kollaborative Ökonomie ausbreiten.
  • 12.
  • 13. Kurzum - Die Kollaborative Ökonomie - verändert nicht nur ... wie wir leben, reisen und uns fortbewegen ... lernen, arbeiten, produzieren und finanzieren sondern auch WIE wir ... unsere Umwelt und gesellschaftliche Leben erfahren ... und wie wir denken und handeln. Nach Charles Eisenstein ist jedes System aufgebaut auf Werten und einem Narrative. Will man das System ändern, muss man die Werte und das Narrative verändern auf das es ruht. Dies ist der beste Hebel für Systemveränderung.
  • 15. Schauen wir uns einmal verschiedene Ausformungen der kollaborativen Ökonomie an. Mädchen tauschen auf Plattformen Kleidung, Renter reparieren Altgeräte in Repair-shops, Nachbarn begrünen in Urban Gardening Projekten ihre Städte. Bei diesen Unternehmungen - ich nenne sie kollaborative Ökonomie 1.0 da sie am Anfang vorherrschend war ging es meist nicht ums Geld, zumindest nicht vorherrschend. Peers beginnen - bottom up und vorbei an traditionellen Mittelsmännern – sich gegenseitig ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Organisiert meist in horizontalen Netzwerken. Vorherrschende Merkmale sind: Kollaboration, Vertrauen, Selbst-Organisation und intrinsische Motivation. Zugang wurde wichtiger erachtet als Besitz und die Partizipations-, Inklusionsmöglichkeiten schaffte Transparenz und ein gutes Gefühl von Gemeinschaft und selber ein homo collaborans zu sein.
  • 17. Hier drei Internetplattformbeispiele: Mundraub.org ist eine Internetplattform, auf der Fundstellen für Obst- und Fruchtgewächse eingetragen und gefunden werden können. Aber Mundraub ist mehr als nur eine Map. Mundraub will auf vergessene Bestandteile der Kulturlandschaft hinweisen und sie schützen, erstellt mit Hilfe von crowdsourcing Handbücher und Erntecamp Leitfäden, leistet Umweltbildung bei Pflanz-, Pflege- und Ernteevents und bietet Interessenten viele Partizipations- und Nutzensmöglichkeiten.
  • 19. fairleihen.de ist eine Internetplattform aus Berlin. Durch Einstellen von mind. drei Dingen kann jede/r sich kostenlose und werbefrei Sachen von anderen Mitgliedern ausleihen. Kein Geschäftsmodell dahinter. Eine Privatperson hat es finanziert damit weniger Dinge produziert und somit ein geringerer ökologischer Fussabdruck hinterlassen wird.
  • 21. CouchSurfing ist eine seit 2003 bestehende Internetplattform. Hier kann kostenlos eine Unterkunft auf Reisen gefunden oder angeboten werden. Begegnung von Menschen stand im Vordergrund. CouchSurfing wuchs rasch auf viele Millionen Mitglieder an. Es gab einen CouchSurfing Spirit und als der Gründer nach einem Datenbankcrash die Seite aufgeben wollte erhielt er über 2000 Unterstützungsangebote, so dass die Seite neu aufgebaut werden konnte. Sie wurde von Usern programmiert, finanziert und mit Leben gefüllt. Aber dann änderte sich etwas gegen 2011. Das Geschäftsmodell wird geändert, Investoren steigen ein, ROI wird prioritär, Management wird ausgewechselt, Geschäftsbedingungen angepasst. Neue Internetseite schafft weniger Transparenz, freiwillige Botschafter werden durch Meetup-Foren ersetzt, neue Datenschutzbestimmungen erlassen, etc. Kurzum: Der Beginn der Kommerzialisierung.
  • 23. Ich nenne Sie die Kollaborative Ökonomie 2.0. Auf die spielerischen Anfänge folgte eine kommerzielle Ausprägung, als geldfokussierte Gründer und profitorientierte Investoren entdeckten, dass sich aus dem Erfolg Geschäftsmodelle stricken und aus den teils exponenziellen Wachstumsraten hohe Profite und Bewertungen ziehen lassen. Somit zog ein neuer Geist, d.h. eigentlich ein alter Geist Einzug in die Sharing Economy: Der Geist einer extraktiven Wirtschaft und Finanzwelt die in hierarchischen Pyramiden und top-down organisiert ist. Wo es um Wettbewerb, Ordnung, Kontrolle, Anstreben von Monopolen geht - die mit Hilfe von extrinsischen Motivationen – Incentives oder Drohungen/Bestrafungen erreicht werden sollen. Wo die Platformen selber zu Mittelsmännern werden um Zugang zu kontrollieren, Monopolstellungen zu schaffen und Abhängigkeiten zu erzeugen um so hohe Profite und Macht zu garantiern. Ineffizienzen und Intransparenz wird dabei in Kauf genommen oder sogar gewünscht. Persönlicher Besitz ist von höchstem Wert da er Ausschluss erlaubt und Status ableitet. Hier wirkt v.a. das Weltbild des homo oeconomicus
  • 24. >1,5 Mio. Listings in: 34.000 Städten in 191 Ländern (Wikipedia) VC: 2.39 Mrd. $ in 8 Finanzierungsrunden von 32 Investoren – 10 Übernahmen (Crunchbase)
  • 25. Schauen wir uns einige Exemplare an. Sie kennen Airbnb: ein Online Marktplatz über den Menschen private Räume auflisten und buchen können. Entstanden aus drei angebotenen Luftmatrazenplätze wurde daraus in 9 Jahren eine globale Firma die bisher 2,4 Mrd. $ eingesammt hat und über 1,5 Mio. listings in 34,000 Städte weltweit verfügt. In einem Bruchteil der Zeit bietet airbnb mehr Betten an als die größte Hotelkette und erreicht mit einem Bruchteil der Angestellten dennoch höhere Bewertungen.
  • 26. in: 449 Städten in 66 Ländern (Wikipedia) VC: 9.01 Mrd. $ in 14 Finanzierungsrunden von 55 Investoren (Crunchbase)
  • 27. Oder kennen Sie UBER? Das ebenfalls aus Silicon Valley stammende Online Transportnetzwerk Unternehmen welches via einer App Passagiere mit freiberuflichen Fahrern verbindet. Womit das zweite Flagschiff dieser Gattung genannt sei. Heute gibt es UBER in ca. 450 Städten. In 15 Runden wurden über 12,5 Mrd eingesammelt. Zuletzt im Juni 2016 3,5 Mrd von Saudi Arabien. Die Kriegskasse ist gut gefüllt. Es wird aber auch gut verbrannt v.a. für Marketing, Lobbyarbeit, Anwälte und Prozesse.
  • 29. Aber airbnb und UBER stehen nur pars pro toto für eine gesamt Gattung. Neben Auto und Haus gibt es noch viele weitere Bereiche in denen tausende von Plattformen - mit ihren teils exponentiellen Wachstumsraten – unsere Wirtschaft- unsere Gesellschaft zunehmend und rasant verändern. Hier Honeycomb 3.0, eine Übersicht von Jeremiah Owyang vom März 2016 die 280 startups aufführt.
  • 31. Meist nicht sehr kreativ geht es aber zu wenn es um Governance- und Ownershipmodelle geht. Der Begriff Uberisation lässt sich nicht nur verwenden für die Beschreibung des technischen Aspekt von Plattformen und Mobile Apps, die Peer to Peer Transaktionen zwischen Klienten und Providern ermöglichen, sondern auch als Bezeichnung für eine Verengung von Handlungs- und Gestaltungsoptionen auf die - des neoliberalen, libertäre Silicon Valleys. Und die sehen meist so aus: - Suche und Umsetzung vermarktbarer Ideen, - Attraktion von reichlich VC Kapital, - Skalierung - Anstrebung von Monopolstellungen - für schnellen lukrativen Börsengang mit hohen return on investment alles weitere wird dieser Logik bestenfalls nachgeordnet spätestens wenn das VC Kapital und die damit verbundenen Sachzwänge das Ruder übernommen haben. Die Präsenz und der „Erfolg“ von Namen wie UBER und Airbnb – sowie der dahinterstehenden Firmen, Modelle und Philosophien - in den Medien sowie in den Köpfen junger Entrepreneure und profitorientierter Kapitalanleger – sind wohl enorm. Fasst scheint es als halle Margret Thatchers TINA: „There is no alternative“ noch kräftig nach.
  • 32. Kollaborative Ökonomie 2.0. In die falsche Richtung
  • 33. Uber's Vorgehensweise ist folgende: Es beginnt Operationen trotz existierender Gesetze und Regulierungen, zielt darauf so schnell wie möglich eine großen Kundenstamm aufzubauen um diese -bei Bedarf - einzusetzen um Stadtregierungen oder Bedienstete unter Druck zu setzen und mit den gut vernetzten Lobbyisten eine als altmodisch gebrandtmarkte Gesetzgebung in ihrem Sinne zu beeinflussen. Eine der letzten Beispiele ist Austin. Trotz intensiver Lobbyarbeit - die in anderen Städten funktioniert hatte - und Kampagnemitteln von 9 Mio $ konnten sich UBER und LYFT aber dieses Mal nicht mit einer Gesetzesänderung in ihrem Sinne durchsetzen, worauf sich die beiden Unicorns aus der Stadt zurückzogen.
  • 35. UBERs und Lyfts Rückzug war gedacht eine Exempel für Austin und andere lokale Regierungen zu statuieren was bei Regulierungsversuchen passiert. (10.000 Fahrer von Heute auf Morgen ohne Job) Es könnte aber auch ganz andere Effekte erziehlt und Signale gesetzt haben. Denn gleich 6 Dienste sprangen in das hinerlassene Vakuum. Und es lohnt sich diese neuen kids on the block einmal genauer anzuschauen.
  • 37. Da ist z.B. Wingz ein Service der auf vorgebuchte private Fahrten zum und vom Flughafen spezialisiert ist. Das Herausschneiden der Filetstücke sozusagen. Wenn die Plattform auch weniger Provision von den Fahrer abzieht, so ist es dennoch business as usual.
  • 38. Ztrip (70 airport locations) Subsidiary of the Transdev On Demand, Inc.
  • 39. Ein andere Beispiel ist ZTrip Ein Service mit 25jähriger Erfahrung und Tochterunternehmen von Transdev, dem führenden Bodentransportservice für Nordamerika. Die Plattform bietet auch Versicherungen und andere Sicherheiten an, ansonsten auch business as usual.
  • 41. Bisher waren die Beispiele nur andere kommerzielle Anbieter im Privatbesitz: teilweise kleiner, lokaler, aber im Sinne von mehr Wettbewerb im Kontext eines freien Marktes doch mit Mehrwerten zu den Abhängigkeiten des vorhergehenden Duopol.
  • 42. RideAustin (Austin) community driven non-profit ridesharing company
  • 43. Aber schauen wir uns einen anderen Anbieter genauer an: RideAustin. Hier nimmt etwas eine neue Qualität an. Hier ist die Basis der Unternehmung nicht eine kommerzielle profitorientierte Firma sondern eine community driven non-profit Mitfahrplatform. Eine Mischung aus erfahrendem Tech-Gründer, empowered by donations, unterstützt durch Freiwillige. Die Austin Tech community und die breitere Austin Gemeinschaft arbeitet hier zusammen an einer zivilgesellschaftlichen Lösung: Keine Extraktion, mehr Einnahmen für Fahrer, weniger Kosten für Nutzer, mehr Unterstützung lokaler charities.
  • 44. Arcade City (blockchain based) decentralized P2P UBER-killer
  • 45. Arcade City ist keine Transport Network Company, sondern mehr eine Marke eine community Kultur, welches daran arbeitet Fahrer und Nutzer über Blockchain Technologie direkt -unter Umgehung jeglicher Mittelsmänner - zu verbinden. Sie arbeiten gerade an einem Internetrelaunch und einer App und organisieren sich in Austin z.Z. noch über Soziale Netzwerke.
  • 47. Und hier noch ein paar Beispiele aus anderem Kontext. Fairmondo ist eine Plattform Kooperative aus Berlin, bestehend aus 2000+ Genossen, die in einer Reihe von crowdfundings über 600.000€ eingesammelt haben und damit an einer Plattform arbeiten die ebay und Amazon Parolli bieten soll. Es haben sich jetzt ein Ableger in UK gebildet, einer in den USA ist am Entstehen.
  • 49. Stocksy ist eine Plattform Kooperative aus Kanada für Stock Fotografie in der die Fotografen auch gleichzeitig die Inhaber der Plattform sind und die bereits gewinnträchtig arbeitet und schnell wächst.
  • 50. Der Auftag Plattform Kooperative = Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ?
  • 51. Bei den beiden letzten Beispielen handelt es sich um Platform Kooperativen und damit um eine neue Entwicklung und auch neue Qualität, die ich Kollaborative Ökonomie 3.0 nennen möchte. Hier zunächste eine Definiton zu Plattform Kooperativismus, von Trebor Scholz, der diesen Begriff geprägt und die erste gleichnamige Konferenz in NYC im Nov. 2015 organisiert hat. Laut ihm ist Plattform Kooperativismus "das Klonen des technischen Herzens von Online Plattformen und deren Einbau in ein kooperatives Modell, eines welches Beschäftigte, Besitzer, Communities und Städte in eine solidarische Beziehung setzt die zu politischer Macht führt.“
  • 53. Nach Abschluss der Konferenz folgten weitere Veranstaltungen zum Thema. Hier sind nur die von mir selbstorganisierten und besuchten aufgeführt. Ich bin selber ein Aktivist und Evangelist. Wer mehr über diese Entwicklung und das entstehende Momentum erfahren möchte findet unter dem #PlatformCoop im Internet mehr Informationen oder fragen sie mich.
  • 54. Plattform Coop = Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ? Genossenschaft 2.0 = konsequent faires & zugleich wirtschaftlich tragfähiges Unternehmensmodell. §3 Satzung 12 Grundprinzipien (9/10-Mehrheit) z.B. Fairness, Mitwirkung, Open Source Transparenz: Open Bank Project etc. 4/4 Modell Gewinnverteilung
  • 55. Hier beispielsweise einige Aspekte der Genossenschaft 2.0 der erwähnten Internetplatform fairmondo. Sie streben ein konsequent faires & zugleich wirtschaftlich tragfähiges Unternehmensmodell. So gibt es z.B. 12 Grundprinzipien die nur mit 9/10 Mehrheit geändert werden können. Dazu zählen u.a.: Fairness, Mitwirkung, Open Source Transparenz: Sie nutzen beispielsweise das Open Bank Project etc. Oder werfen Sie einen Blick auf das 4/4 Gewinnverteilungsmodell Gewinn-Ausschüttung: 25% an Genossenschaftsanteile 25% an Fair Founding Points 25% an gemeinnützige Organisationen 25% an Weiterentwicklung der Plattform
  • 56. Plattform Coop = Kollaborative Ökonomie 3.0 ? = Solidarität 3.0 ? Abschlussthese: Wirtschaft und Solidarität sollten und dürfen keine Antagonismen sein, oder Solidarität nur eine PR wirksames Verkaufsmessage oder nachgeordnete CSR Maßnahme zur symbolischen oder realen Schadensbekämpfung, ... ... sondern Solidarität sollte integraler Bestandteil der Wirtschaft werden. Auf (Online) Plattformen erscheint dies sogar theoretisch machbarer und effizienter – bis in die Algorithmen hinein. Was es braucht ist ... ... das notwendige Wissen, ... der politische Wille, ... entsprechendes Plattform-Design und ... förderliche (De)Regulierungen/Gesetze.
  • 57. Vielen Dank! Thomas Dönnebrink OuiShare Connector Germany Freelancer Collaborative Economy www.about.me/thomasdoennebrink thomas@ouishare.net @tdoennebrink +49 176 32335744
  • 58. Zur Person: Info aus Programmheft: Thomas Dönnebrink, geboren 1969 und wohnhaft in Berlin, war früher im Bildungsbreich u.a. als Gründungsgeschäftsführer und Schulleiter der Deutschen Schule in Izmir tätig. Seit 2013 ist er Connector des OuiShare Netzwerkes und Freiberufler. Ihn interessiert die Kollaborative Ökonomie v.a. aus dem Blickwinkel ihres Beitrags Zu einer nachhaltigeren und humaneren Wirtschafts und Gesellschaft, Sowie die Konvergenz von Ideen, Netzwerken und Bewegungen die sich für einen Systemwechsel einsetzen. Gegenwärtiger Fokus: #Old-vs-New-Economy, #SharingCities und #PlatformCooperativism. Als Freiberufler organisiert und moderiert er Events und ist involviert in Forschungsprojekte Und Studien. Er veranstaltet Workshops und hält Vorträge zu diesen Themenfeldern.
  • 59. Community Building 1 Magazin ouishare.net 4 Globale Konferenzen 2 Touren (LATAM/Europa 8 Internationale Summits 100+ Facebook Gruppen 200+ OuiShare Events 2000+ Mitglieder 34000+ Facebook Fans > 30 cities in Europa, Lateinamerica & Near Osten 4. Internationale Konferenz. 18.-21.Mai 2016 “After the Gold Rush”
  • 60. Zu OuiShare OuiShare enstand 2013 aus einem Blog zum Thema Kollaborativer Konsum. Zwischenzeitlich hat es sich zu einem internationalen Peer-Netzwerk mit tausenden Mitgliedern entwickelt. Auch hat sich der Untersuchungsgegenstand kontinuierlich ausgeweitet und holistischer ausgerichtet. Als eine Bewegung, think- und do-tank hat OuiShare mittlerweile hunderte von Events in einige Dutzend Städten Europas, Amerikas und des Nahen Ostens organisiert. Seit 2013 findet jedes Jahr im Mai ein dreitägiges OuiShareFest in Paris statt. Als größtes Event im Kontext der kollaborativen Ökonomie und Gesellschaft zieht es jährlich einige Tausend Teilnehmer, Teilgeber und ExpertInnen aus der ganzen Welt an. Werte Offenheit – Transparenz – Unabhängigkeit – Impact – Feedback – Aktion – MPRL (Menschen im richtigen Leben treffen) – PermanentBeta – Inklusion - Spiel