Es ist mittlerweile auch außerhalb der UX-Community verstanden, dass die User-Experience von Consumer-Produkten im direkten Zusammenhang zu den Geschäftszielen einer Organisation steht. Daher investieren erfolgreiche Unternehmen massiv in die Benutzbarkeit und Attraktivität ihrer Benutzungsschnittstellen. Oberflächen und Bedienkonzepte von Enterprise-Software machen häufig eine andere Einstellung deutlich. Kris Lohmann argumentiert, warum auch und gerade dieser Bereich eine sehr spannende Herausforderung für UXler darstellt. Des Weiteren adressiert er, welchen (Stellen-)Wert funktionierende, benutz- und beherrschbare Software im Backoffice eines Unternehmens hat.
Er argumentiert, welche Limitationen die menschliche Kognition hat, und warum es gerade deshalb wichtig ist, Informationen in Benutzerschnittstellen so darzustellen, dass sie zur menschlichen Informationsverarbeitung passen.
Die UX von Enterprise-Anwendungen: Ein Aschenputtel des Software-Designs?
1. www.coremedia.com
Kris Lohmann
Die UX von Enterprise-Anwendungen:
Ein Aschenputtel des Software-
Designs?
UX-Roundtable Hamburg
2. Juni 2014
Twitter: @kris_lohmann
Bildquelle: Wikipedia
22. Wenn die Enterprise-Anwendung
dem Benutzer nicht ermöglicht,
seine Aufgaben zu lösen, wirkt sich
das direkt negativ auf das Frontend
aus.
23. Die Wichtigkeit des UX-Designs für
Enterprise-Anwendungen
• Business-Ziele
• Grundlage für UX von
Consumer-Anwendungen
• Menschen verbringen sehr
viel Zeit mit der
Anwendung
34. • Komplexität und Kompliziertheit sind nicht das
gleiche
• Komplexität ist in der Welt, aber wir empfinden
Dinge als einfach
• Es ist auch möglich, einfache Systeme kompliziert
zu gestalten
• Großer Problemraum -> hohe Aufgaben-
Komplexität
• Hohe Aufgaben-Komplexität -> Sicherstellung der
UX besonders wichtig
Vielen Dank für die Einladung
Für meinen Vortrag habe ich den etwas provokativen Titel gewählt, der fragt ob wir uns, als UX-Community ausreichend mit der UX von Enterprise-Software beschäftigten
In meinem Vortrag wird es Denkanstöße zu folgendenThemen gehen:
Was macht UX-Design für Enterprise und für Consumer-Anwendungen so unterschiedlich?
Warum ist es überhaupt wichtig, dass wir uns damit befassen und was sind die Stellschrauben?
Welche Ansätze und Ideen gibt es dazu, wie arbeite ich?
Ich werde dazu nicht sehr viele konkrete Beispiele geben, aber ich kann das natürlich gerne jederzeit ergänzen
Falls Ihr Fragen habt, fragt bitte einfach während des Vortrages
Vielleicht noch eine Anmerkung vorab: Ich unterscheide während meines Vortrages nicht systematisch zwischen UX und Usability, da ich Usability als sehr wichtiger Teil der UX auffasse.
Da das Thema ja sehr prominent in meinem Vortrag sein wird, möchte ich kurz darauf eingehen, was Enterprise-Anwendungen überhaupt sind
Enterprise-Anwendungen entscheiden sich von Customer-Anwendungen durch
das sie auf die Anforderungen von Unternehmen zugeschnitten sind, anstatt auf die Anforderuungen von einzelnen Nutzern
Die Definition als solche ist schon interessant, für das heutige Thema, da wir ja über User Experience und nicht über Business-Experience reden
Wobei sich natürlich argumentieren lässt, dass das Business nur dann dann erfolgreich sein kann, wenn die Benutzer innerhalb des Businesses zufrieden sind
Hier habe ich mal ein Beispiel aus einer SAP-Software, mit der es möglich ist, Business-Regel zu definieren
Ich finde, dass ist nichtmal ein besonder schlechtes Design
Was aber hier auffällt, ist, das es doch einige Stellen gibt, die man verbessern könnte
Vor allem fällt hier – auch ohne die Software zu kennen - auf, das der Bereich, der jetzt hier eingekreist ist, sehr deutlich die technische Modellierung durchscheinen lässt
DiePriorität einer Business-Regel numerisch angeben zu müssen, entspricht sicher nicht dem, was der Benutzer erwartet
Und man sieht, dass im Allgemeinen die Komplexität des Interfaces im ersten Eindruck vergleichbar hoch ist
Das gilt sicher auch für das nächste Beispiel,
Das ist das CoreMedia Studio von un, das ist die Oberfläche mit der Redakteure Content bearbeiten
und auch hier sieht man, dass es eine ganze Menge verschiedene Kontrollelemente gibt, die der Benutzer verstehen muss
Das hat natürlich Vor- und Nachteile
Auf der einen Seite sind alle Einstellungen leicht erreichbar,
Auf der anderen Seite sähe eine “äufgeräumte” Variante viel einfacher aus?
Warum das Thema?
Auf der einen Seite gibt es Leute wie mich, die an der Enterprise UX arbeiten (Frage: wer arbeitet an der UX von Enterprise-Anwendungen)?
… und auf der anderen Seite erreichen wir offensichtlich nicht das, was wir erreichen müssten
Das wird sehr deutllich in diesem Ziitat
Dass Zitat ist von Scott Nazarian, einen Vortrag zum Enterprise UX auf der Interaction 14 gehalten hat
Er sagt, dass es eine humanitäre Krise gibt, weil Enterprise-Anwendungen so schlecht designt sind
Das ist vielleicht etwas drastisch formuliert, aber spiegelt wieder, dass es tatsächlich Handlungsbedarf gibt
Mittlwerweile, das ist zumindest mein Eindruck, ist UX ja ein ganz gut verstandenes Thema, wieso müssen wir uns dann überhaupt mit Enterprise UX auseinandersetzen?
Im folgenden Teil möchte ich darauf eingehen, was an den Rahmenbedingungen für das das Design von Enterprise-Anwendungen anders ist als für Consumer-Anwendungen
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen ist das UX-Design für Enterprise-Anwendungen anders als das UX-Design von Consumer-Anwendungen
… und ich glaube, es ist in vielen Hinsichten schwieriger, gute Ergebnisse zu erziehlen
man muss mehr Aufwand hineinstecken
Und ich denke, dass die Auswirkungen dieser Unterschiede eigentlich zu wenig berücksichtigt werden
Wall Street Journal
Hier ist ein Online-Shop von einer Bekleidungsmarke, die ich ganz sympathisch finde
Da es gerade Angebote gab, habe ich überlegt, etwas zu kaufen
Dann gucke ich erstmal,nach einer Größe
Hmm…
Vielleicht eine andere Farbe?
Das gleiche passiert dann mit den Farben - schade
Zum dritten Punk hier habe ich gar keine Slides gemacht
* Ein kompliziertes System, das sehr einfach sein könnte