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Zur Publikation HIS:Forum Hochschule 18|2011:

Maschinenbau beliebter als Lehramtsstudium
Nachschulische Werdegänge von Studienberechtigten




Schülerinnen und Schülern, die das Abitur oder die Fachhochschulreife              9. November 2011
erworben haben, bieten sich viele Möglichkeiten für den weiteren                   Seite 1 von 3
Ausbildungsweg. Sie können ein Studium aufnehmen oder eine                         Nähere Auskünfte:
Berufsausbildung, oder auch beides miteinander kombinieren. Was dreieinhalb
Jahre nach Schulabschluss aus den Plänen und Vorhaben der                          Heike Spangenberg
                                                                                   Tel.: 0511-1220-251
Schulabgängerinnen und Schulabgänger geworden ist, wollte ein Forscherteam         E-Mail: spangenberg@his.de
des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) wissen. Hierzu kontaktierten
                                                                                   Dr. Christoph Heine
die Wissenschaftler(innen) die Studienberechtigten des Jahrgangs 2006, die sie
                                                                                   Tel.: 0511-1220-257
zuvor bereits zweimal befragt hatten, Ende 2009 ein drittes Mal. Es zeigte sich:   E-Mail: heine@his.de
Drei Viertel von ihnen haben ein Studium aufgenommen. Am beliebtesten sind
                                                                                   Mareike Beuße
die Wirtschaftswissenschaften. Erstmals haben sich aber auch mehr                  Tel.: 0511-1220-497
Studienberechtigte für ein Maschinenbaustudium entschieden als für ein             E-Mail: beusse@his.de
Lehramtsstudium.
                                                                                   Pressekontakt:

Die Forscherinnen und Forscher um Projektleiterin Heike Spangenberg werteten       Theo Hafner
                                                                                   Tel.: 0511 1220-290
mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF)         E-Mail: hafner@his.de
die Antworten von rund 3.500 Probandinnen und Probanden aus. Zum
Befragungszeitpunkt etwa dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss hatten 74 % ein     Tanja Barthelmes
                                                                                   Tel.: 0511 1220-384
Hochschulstudium aufgenommen. Weitere drei Prozent planten diesen Schritt          E-Mail: barthelmes@his.de
fest für die Folgezeit. „Damit liegt die sogenannte Brutto-Studierquote bei 77 %
und erreicht den gleichen Wert wie beim Jahrgang 2002“, sagt Mit-Autorin
Mareike Beuße. Spangenberg und ihr Team hatten die Studienberechtigten des
Jahres 2006 bereits ein halbes Jahr vor und ein halbes Jahr nach Schulabschluss
befragt. Ein Vergleich der dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss ermittelten
Studierquote von 77 % mit der Studierquote ein halbes Jahr nach Schulabschluss
(70 %) zeigt, dass sich ein spürbarer Anteil erst eine gewisse Zeit nach
Schulabschluss für ein Studium entscheidet. Dies gilt insbesondere für Männer
und Kinder aus Akademikerhaushalten. Letztere nehmen generell deutlich
häufiger ein Studium auf als Kinder aus nicht-akademischen Elternhäusern (86 %
vs. 66 %). Die Differenz in der Studierquote der beiden Gruppen hat mit 20
Prozentpunkten einen neuen Höhepunkt erreicht.
Beim Jahrgang 2006 streben dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss erstmals die
meisten Studierenden einen Bachelorabschluss an. Mit einem Anteil von 39 %
wurde er fast dreimal so häufig wie der Diplomabschluss gewählt. 58 % der
Studienberechtigten mit dem Ziel Bachelor wollen anschließend ein
Masterstudium aufnehmen. Unterschieden nach Hochschulart sind dies 47 % der
Bachelorstudierenden an Fachhochschulen und 75 % der Bachelorstudierenden an
Universitäten. Noch unentschlossen sind 39 % der Fachhochschul- und 20 % der
Universitätsstudierenden. Diejenigen, die ein Masterstudium aufnehmen
möchten, wollen damit in erster Linie ihre Berufschancen verbessern (93 %) oder
sich fachlich weiterbilden (88 %). Jede/r dritte Studienberechtigte, der/die ein
Masterstudium plant, tut dies in der Absicht, später eine akademische Laufbahn
einzuschlagen.

Wirtschaftswissenschaften sind die am häufigsten gewählte Studienrichtung der
Studienberechtigten 2006. 14 % der Befragten haben sich für ein Studium in
dieser Fachrichtung entschieden. Erstmals haben daneben dreieinhalb Jahre nach
Schulabschluss mehr Studienberechtigte ein Maschinenbau- als ein
Lehramtsstudium aufgenommen. Einen Abschluss in einem MINT-Fach streben
insgesamt 28 % der Studienberechtigten an. 17 % sind in einem
ingenieurwissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben, 11 % haben sich für ein
Studium        der      Mathematik/Informatik      entschieden      oder     ein
naturwissenschaftliches Fach gewählt. Weiterhin sind in den MINT-Fächern
insgesamt deutlich mehr Männer als Frauen vertreten (46 % vs. 13 %). Zudem
zeigt sich, dass die technischen Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbau
zunehmend zu einer reinen Männerdomäne werden.

Unter Berücksichtigung von eventuell schon vor oder parallel zur Hochschulreife
erworbenen beruflichen Qualifikationen (z. B. Absolvent(inn)en des zweiten
Bildungsweges) werden sechs bildungsbiografische Wege in den Beruf
unterschieden und tiefer gehend betrachtet. Mehr als die Hälfte der
Studienberechtigten, die ein Studium aufnehmen, wählen den direkten Weg von
der Schule an die Hochschule, also ohne vor oder nach Erwerb der Hochschulreife
absolvierte Berufsausbildung. Dies gilt insbesondere für Kinder aus
Akademikerhaushalten. Sie gehen zu 66 % direkt ins Studium über. Bei den
Kindern aus Nicht-Akademikerhaushalten sind es lediglich 41 %. Diese große
Differenz ist einerseits auf die unterschiedlichen Bildungsbiografien bis zum
Erwerb der Hochschulreife zurückzuführen. Andererseits entscheiden sich
Studienberechtigte aus Elternhäusern ohne akademischen Abschluss doppelt so
häufig ausschließlich für eine nachschulische Berufsausbildung. Der Anteil von
Studienberechtigten aus akademischen Elternhäusern, die nach oder parallel zu
einer Berufsausbildung die Hochschulreife erwerben und anschließend studieren,
hat sich beim Jahrgang 2006 erstmals wieder erhöht. Die Studienberechtigten aus
nicht-akademischen Elternhäusern erwerben zwar ebenfalls wieder häufiger nach
oder mit einer Berufsausbildung die Hochschulreife. Sie belassen es aber
zunehmend bei dieser Qualifikation.

HIS befragt seit mehr als 35 Jahren jeden zweiten Studienberechtigtenjahrgang in
mehreren Wellen. Dadurch ist eine in Dauer und Umfang deutschlandweit
einmalige Untersuchungsreihe entstanden, das HIS-Studienberechtigtenpanel. Die
aktuelle        Publikation       „Nachschulische         Werdegänge        des
Studienberechtigtenjahrgangs 2006“ ist in der Reihe HIS:Forum Hochschule
erschienen (Nr. 18|2011) und steht Interessierten als PDF-Download kostenlos zur
Verfügung. Eine Printversion kann gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro direkt bei
der HIS Hochschul-Informations-System GmbH bestellt werden.

Download HIS:Forum Hochschule 18|2011


Nähere Auskünfte:

Heike Spangenberg
Tel.: 0511 1220-251
E-Mail: spangenberg@his.de

Dr. Christoph Heine
Tel.: 0511 1220-257
E-Mail: heine@his.de

Mareike Beuße
Tel.: 0511 1220-497
E-Mail: beusse@his.de

Pressekontakt:

Theo Hafner
Tel.: 0511 1220-290
E-Mail: hafner@his.de

Tanja Barthelmes
Tel.: 0511 1220-384
E-Mail: barthelmes@his.de

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HIS-Presseinfo_Studienberechtigte 2006.pdf

  • 1. Zur Publikation HIS:Forum Hochschule 18|2011: Maschinenbau beliebter als Lehramtsstudium Nachschulische Werdegänge von Studienberechtigten Schülerinnen und Schülern, die das Abitur oder die Fachhochschulreife 9. November 2011 erworben haben, bieten sich viele Möglichkeiten für den weiteren Seite 1 von 3 Ausbildungsweg. Sie können ein Studium aufnehmen oder eine Nähere Auskünfte: Berufsausbildung, oder auch beides miteinander kombinieren. Was dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss aus den Plänen und Vorhaben der Heike Spangenberg Tel.: 0511-1220-251 Schulabgängerinnen und Schulabgänger geworden ist, wollte ein Forscherteam E-Mail: spangenberg@his.de des HIS-Instituts für Hochschulforschung (HIS-HF) wissen. Hierzu kontaktierten Dr. Christoph Heine die Wissenschaftler(innen) die Studienberechtigten des Jahrgangs 2006, die sie Tel.: 0511-1220-257 zuvor bereits zweimal befragt hatten, Ende 2009 ein drittes Mal. Es zeigte sich: E-Mail: heine@his.de Drei Viertel von ihnen haben ein Studium aufgenommen. Am beliebtesten sind Mareike Beuße die Wirtschaftswissenschaften. Erstmals haben sich aber auch mehr Tel.: 0511-1220-497 Studienberechtigte für ein Maschinenbaustudium entschieden als für ein E-Mail: beusse@his.de Lehramtsstudium. Pressekontakt: Die Forscherinnen und Forscher um Projektleiterin Heike Spangenberg werteten Theo Hafner Tel.: 0511 1220-290 mit Förderung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) E-Mail: hafner@his.de die Antworten von rund 3.500 Probandinnen und Probanden aus. Zum Befragungszeitpunkt etwa dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss hatten 74 % ein Tanja Barthelmes Tel.: 0511 1220-384 Hochschulstudium aufgenommen. Weitere drei Prozent planten diesen Schritt E-Mail: barthelmes@his.de fest für die Folgezeit. „Damit liegt die sogenannte Brutto-Studierquote bei 77 % und erreicht den gleichen Wert wie beim Jahrgang 2002“, sagt Mit-Autorin Mareike Beuße. Spangenberg und ihr Team hatten die Studienberechtigten des Jahres 2006 bereits ein halbes Jahr vor und ein halbes Jahr nach Schulabschluss befragt. Ein Vergleich der dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss ermittelten Studierquote von 77 % mit der Studierquote ein halbes Jahr nach Schulabschluss (70 %) zeigt, dass sich ein spürbarer Anteil erst eine gewisse Zeit nach Schulabschluss für ein Studium entscheidet. Dies gilt insbesondere für Männer und Kinder aus Akademikerhaushalten. Letztere nehmen generell deutlich häufiger ein Studium auf als Kinder aus nicht-akademischen Elternhäusern (86 % vs. 66 %). Die Differenz in der Studierquote der beiden Gruppen hat mit 20 Prozentpunkten einen neuen Höhepunkt erreicht.
  • 2. Beim Jahrgang 2006 streben dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss erstmals die meisten Studierenden einen Bachelorabschluss an. Mit einem Anteil von 39 % wurde er fast dreimal so häufig wie der Diplomabschluss gewählt. 58 % der Studienberechtigten mit dem Ziel Bachelor wollen anschließend ein Masterstudium aufnehmen. Unterschieden nach Hochschulart sind dies 47 % der Bachelorstudierenden an Fachhochschulen und 75 % der Bachelorstudierenden an Universitäten. Noch unentschlossen sind 39 % der Fachhochschul- und 20 % der Universitätsstudierenden. Diejenigen, die ein Masterstudium aufnehmen möchten, wollen damit in erster Linie ihre Berufschancen verbessern (93 %) oder sich fachlich weiterbilden (88 %). Jede/r dritte Studienberechtigte, der/die ein Masterstudium plant, tut dies in der Absicht, später eine akademische Laufbahn einzuschlagen. Wirtschaftswissenschaften sind die am häufigsten gewählte Studienrichtung der Studienberechtigten 2006. 14 % der Befragten haben sich für ein Studium in dieser Fachrichtung entschieden. Erstmals haben daneben dreieinhalb Jahre nach Schulabschluss mehr Studienberechtigte ein Maschinenbau- als ein Lehramtsstudium aufgenommen. Einen Abschluss in einem MINT-Fach streben insgesamt 28 % der Studienberechtigten an. 17 % sind in einem ingenieurwissenschaftlichen Studiengang eingeschrieben, 11 % haben sich für ein Studium der Mathematik/Informatik entschieden oder ein naturwissenschaftliches Fach gewählt. Weiterhin sind in den MINT-Fächern insgesamt deutlich mehr Männer als Frauen vertreten (46 % vs. 13 %). Zudem zeigt sich, dass die technischen Fachrichtungen Elektrotechnik und Maschinenbau zunehmend zu einer reinen Männerdomäne werden. Unter Berücksichtigung von eventuell schon vor oder parallel zur Hochschulreife erworbenen beruflichen Qualifikationen (z. B. Absolvent(inn)en des zweiten Bildungsweges) werden sechs bildungsbiografische Wege in den Beruf unterschieden und tiefer gehend betrachtet. Mehr als die Hälfte der Studienberechtigten, die ein Studium aufnehmen, wählen den direkten Weg von der Schule an die Hochschule, also ohne vor oder nach Erwerb der Hochschulreife absolvierte Berufsausbildung. Dies gilt insbesondere für Kinder aus Akademikerhaushalten. Sie gehen zu 66 % direkt ins Studium über. Bei den Kindern aus Nicht-Akademikerhaushalten sind es lediglich 41 %. Diese große Differenz ist einerseits auf die unterschiedlichen Bildungsbiografien bis zum Erwerb der Hochschulreife zurückzuführen. Andererseits entscheiden sich Studienberechtigte aus Elternhäusern ohne akademischen Abschluss doppelt so häufig ausschließlich für eine nachschulische Berufsausbildung. Der Anteil von Studienberechtigten aus akademischen Elternhäusern, die nach oder parallel zu einer Berufsausbildung die Hochschulreife erwerben und anschließend studieren, hat sich beim Jahrgang 2006 erstmals wieder erhöht. Die Studienberechtigten aus nicht-akademischen Elternhäusern erwerben zwar ebenfalls wieder häufiger nach oder mit einer Berufsausbildung die Hochschulreife. Sie belassen es aber zunehmend bei dieser Qualifikation. HIS befragt seit mehr als 35 Jahren jeden zweiten Studienberechtigtenjahrgang in mehreren Wellen. Dadurch ist eine in Dauer und Umfang deutschlandweit
  • 3. einmalige Untersuchungsreihe entstanden, das HIS-Studienberechtigtenpanel. Die aktuelle Publikation „Nachschulische Werdegänge des Studienberechtigtenjahrgangs 2006“ ist in der Reihe HIS:Forum Hochschule erschienen (Nr. 18|2011) und steht Interessierten als PDF-Download kostenlos zur Verfügung. Eine Printversion kann gegen eine Schutzgebühr von 20 Euro direkt bei der HIS Hochschul-Informations-System GmbH bestellt werden. Download HIS:Forum Hochschule 18|2011 Nähere Auskünfte: Heike Spangenberg Tel.: 0511 1220-251 E-Mail: spangenberg@his.de Dr. Christoph Heine Tel.: 0511 1220-257 E-Mail: heine@his.de Mareike Beuße Tel.: 0511 1220-497 E-Mail: beusse@his.de Pressekontakt: Theo Hafner Tel.: 0511 1220-290 E-Mail: hafner@his.de Tanja Barthelmes Tel.: 0511 1220-384 E-Mail: barthelmes@his.de