1. PRESSEINFORMATION
Im Juni und Juli haben Gewitter Hochsaison – wie man sich schützt
Häufige und heftige Gewitter im Sommer
2009 war ein richtiger Gewittersommer. Es blitzte so oft wie noch nie zu-
vor in Deutschland. Bereits im Juni 2009 verzeichneten Experten mehr
Blitze als im gesamten Jahr 2006 – und die Langfristprognose: Das hohe
Niveau in den Sommermonaten wird steigen oder sich zumindest auf
dieses Level einpendeln.
Im Juli 2009 blitzte es über Deutschland rund 1,1 Millionen Mal, im Juli 2008
waren es etwa 723.000 Blitze. Die Tendenz zunehmender Blitze in den Som-
mermonaten zeichnet sich schon seit einigen Jahren ab. So erfrischend ein
Sommergewitter sein kann, bringt es doch zahlreiche Schäden mit sich.
"Die meisten haben ein falsches Bild von einem Blitzschaden im Kopf: Ein
Blitz schlägt in ein Haus ein und es steht in Flammen", sagt hierzu Sylvia Knit-
tel, Pressesprecherin der SV SparkassenVersicherung (SV), "Die häufigsten
Schäden sind aber die sogenannten Überspannungsschäden. Das heißt, der
Blitz schlägt gar nicht direkt ins Haus ein, sondern entlädt sich irgendwo in der
Landschaft. Dann kann die Spannung eines Blitzes über das Erdreich in das
Stromnetz meines Hauses kriechen und dort Schaden anrichten".
Schäden an Elektrik: Stromspannungen bis mehrere tausend Volt
Häufig bemerkt man den Schaden nur daran, dass elektrische Geräte defekt
sind. Dies erlebten nach eigenen Angaben immerhin rund 20 Prozent in den
letzten Jahren hautnah. "Ja, ich habe bereits Erfahrungen mit Blitzeinschlägen
gemacht", sagten 1.000 Menschen bei einer Befragung der SV im Jahr 2009.
Der häufigste Schaden dabei: Teile der Elektrik wurden zerstört. Wenn also
nach einem Gewitter die Waschmaschine streikt oder der Computer nicht
mehr läuft, sollte man an einen Überspannungsschaden denken.
Normalerweise liegt die Netzspannung in deutschen Haushalten bei 230 Volt.
Bei einem Gewitter aber entstehen Spannungen von bis zu mehreren tausend
Volt. Diese Überspannung fließt über Freileitungen, Kabel und sogar Wasser-
adern in das Stromnetz der Haushalte. Ob und welche Schäden Überspan-
nungen infolge eines Blitzeinschlages auslösen, hängt neben der Höhe der
Überspannung von Dauer und Stärke der Spannungsspitzen ab.
SV SparkassenVersicherung Löwentorstraße 65
Holding AG 70376 Stuttgart
SV Gebäudeversicherung AG
SV Lebensversicherung AG Seite 1 von 3
2. Wer zahlt, wenn es doch zu Schäden kommt?
Werden Gebäude oder Einrichtungsgegenstände direkt vom Blitz getroffen,
ersetzt die Wohngebäude- beziehungsweise die Hausratversicherung den
Schaden. Schäden an Elektrogeräten durch reine Überspannung – also ohne
direkte Einwirkung eines Blitzes – sind dann gedeckt, wenn dies in der Haus-
rat-Police ausdrücklich vereinbart wurde.
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Tipps der SV SparkassenVersicherung
Wie man sich vor Blitzeinschlägen schützt
Als wirksamer Schutz vor Überspannungsschäden empfiehlt sich ein gestuftes
System: Neben dem äußeren Blitzschutz am Gebäude, der die Energie zur
Erde ableitet (Blitzableiter), ist der Einbau so genannter Grob- und Fein-
schutzgeräte für den inneren Blitzschutz ratsam. Grobschutzgeräte werden
vom Elektro-Fachunternehmen im Verteilerkasten installiert und verhindern,
dass Strom nach einem Blitzeinschlag in bis zu 1,5 km Entfernung in den
Hausstromkreis fließt. Das reicht jedoch nicht aus, um Endgeräte mit elektro-
nischen Bauelementen wie TV, Stereoanlage oder Computer bei direktem o-
der indirektem Blitzeinschlag zu schützen. Für den Schutz der Endgeräte gibt
es im Fachhandel Feinschutzstecker, die man einfach zwischen Steckdose
und Gerät einfügt. Einige Elektrogeräte werden sogar vom Hersteller gegen
Überspannungen geschützt. Der Feinschutz fängt dann die Restenergie ab,
die sich an den ersten beiden Schutzwällen vorbeigemogelt hat. Allerdings ist
der Feinschutz nur dann effektiv, wenn ein Gebäude sowohl mit einem äuße-
ren Blitzschutz als auch mit dem Grobschutz im Verteilerkasten ausgestattet
ist. Nach Berechnungen des Verbandes der Elektrotechnik, Elektronik und In-
formationstechnik (VDE) kostet ein umfassender Überspannungsschutz je
nach Größe des Gebäudes, der Anzahl der Stromumverteilungen und der zu
schützenden Geräte inklusive Einbau rund 750 Euro. Dieser Komplett-Schutz
für Gebäude und Inventar ist sehr zu empfehlen.
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3. Grafik: Blitze in 2009 nach Monaten
Quelle: BLIDS – der Blitz Informations Dienst von Siemens
Bildunterschrift: Seit Jahren bemerken Experten eine extreme Zunahme von
Gewittern in den Sommermonaten Juni und Juli. Die Schadenhöhe bleibt auf
unverändert hohem Niveau. Dies liegt auch an der umfangreichen Ausstattung
der Haushalte mit hochtechnischen Elektrogeräten und Medien.
Statistik: Blitzhäufigkeit in Deutschland:
Steigerung ge- Steigerung Stärkster Monat
Jahr Anzahl genüber ggü. Vorjahr
2004
2004 1.752.455
2005 1.927.941 + 10 Prozent + 10 Prozent Juli
2006 2.484.791 + 42 Prozent + 29 Prozent Juli
2007 2.662.409 + 52 Prozent + 7,1 Prozent Juni
2008 2.153.171 + 23 Prozent - 20 Prozent Juli
2009 2.354.567 + 34 Prozent + 9,4 Prozent Juli
Quelle: BLIDS – der Blitz Informations Dienst von Siemens
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