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Pressemitteilung                                                     DeutscherWanderverband




                                     Symposium des Deutschen Wanderverbandes in Kassel
                                     zum Thema Wandern und Gesundheit
                              In der Habichtswaldklinik in Kassel trafen sich am 10. und 11. Dezember
                              mehr als 100 Vertreter von Tourismusorganisationen, wissenschaftlichen
                              Einrichtungen, Verbänden, Wandervereinen und Krankenkassen aus dem
                              ganzen Bundesgebiet, um sich mit dem Thema „Wandern und Gesundheit“
          Pressemitteilung 39 zu beschäftigen. „Was ist Gesundheit, ist Wandern gesund, wie können wir
LET´S GO Kongress-Ergebnisse mehr Menschen zum Wandern bewegen?“– das waren wesentliche Fragen
             Kassel, 13.12.09
                              des Fachkongresses. Er wurde veranstaltet vom Deutschen Wanderverband
                              und der Fachhochschule Osnabrück im Rahmen des Projektes „LET´s GO –
                              jeder Schritt hält fit“. LET´S GO wird vom Bundesministerium für Gesundheit
                              gefördert und ist Teil von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde
                              Ernährung und mehr Bewegung“.
       Deutscher Wanderverband
     Wilhelmshöher Allee 157-159     In der Region Kassel soll es bald noch mehr wandernde Arbeitnehmer
                    34121 Kassel     geben, das jedenfalls wünscht sich Professor Dr. Reinhard Nöring, Leiter
        Telefon 05 61 / 9 38 73 -0   des Gesundheitswesens der Volkswagen AG, Kassel Baunatal. Er stellte das
       Telefax 05 61 / 9 38 73 -10   Wandern als neues, mögliches Angebot in der betrieblichen Gesundheits-
        info@wanderverband.de        förderung vor. Der VW Konzern fühle sich verpflichtet, so Prof. Nöring, den
         www.wanderverband.de        Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze sowie Gesundheit und Wohlbefinden am
www.wanderbares-deutschland.de       Arbeitsplatz zu bieten. Im Jahr 2023 werden voraussichtlich 40 Prozent der
                                     VW-Beschäftigten über 55 Jahre alt sein. Damit steigt auch der Bedarf an
                                     Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Unabhängig vom Alter oder
                                     Gesundheitszustand sei das regelmäßige, moderate Wandern ein hervor-
                                     ragendes Mittel, um sich fit zu halten. „Ich will, ich kann – das vermittelt
                                     Wandern“, meinte der Leiter des VW-Gesundheitswesens. Wandern sei
                                     einfach umzusetzen und biete viele positive Aspekte – für die körperliche
                                     und seelische Gesundheit sowie die soziale Kompetenz. Durch den
                                     Kongress sehe er sich bestätigt, das Wandern in die Gesundheitsangebote
                                     des VW-Werks aufzunehmen. Gemeinsam mit dem Deutschen Wander-
                                     verband, der seinen Sitz in Kassel hat, sollen nun Angebote für die Mit-
                                     arbeiter entwickelt werden. „Für den Deutschen Wanderverband und seine
                                     Mitgliedsvereine bieten sich dadurch viele neue Möglichkeiten, nicht nur in
                                     der Region Kassel“, sind sich Verbandspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß
                                     und Verbandsgeschäftsführerin Ute Dicks sicher. Dr. Petra Drohsel vom
                                     Bundesministerium für Gesundheit lobte das Wandern als niedrig-
                                     schwelliges Angebot, um mehr Bürger zu mehr Bewegung zu motivieren.
                                     „Niedrigschwellig heißt nicht, keine Stufen zu gehen, sondern einfache
                                     Angebote zu machen“, sagte Dr. Drohsel und ergänzte: „Der Wanderverband
                                     ist ein Garant dafür, dass er Menschen motivieren kann.“
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                                     Sportwissenschaftler Professor Dr. Klaus Bös vom Institut für Sportwissen-
          Pressemitteilung 39        schaft in Karlsruhe räumte mit einigen Missverständnissen zum Thema
LET´S GO Kongress-Ergebnisse         Sport auf. „Man kann nicht einfach sagen, Sport ist gesund“, so Bös. Mit
             Kassel, 13.12.09        dem Sport sei es wie mit Medikamenten, die Dosis bestimme die Wirkung.
                                     Es gebe aber keinerlei Zweifel daran, dass regelmäßige, moderate Bewe-
                                     gung gesund sei. Ein wesentlicher Grund für gesundheitliche Probleme der
                                     bundesdeutschen Bevölkerung sei eindeutig zu wenig Bewegung im Alltag
                                     und im Beruf. Mindestens zwei Stunden Bewegung bzw. Sport in der Woche
       Deutscher Wanderverband       seien notwendig, um fit zu bleiben. Optimal für die Gesundheit sind 10.000
     Wilhelmshöher Allee 157-159     Schritte am Tag. Allerdings schaffen wir Deutschen durchschnittlich nur
                    34121 Kassel     weniger als 1.000 Schritte täglich und nur noch maximal 17 Prozent der
        Telefon 05 61 / 9 38 73 -0
                                     deutschen Bevölkerung bewegen sich ausreichend.
       Telefax 05 61 / 9 38 73 -10
        info@wanderverband.de        Da wir kaum noch zu Fuß gehen, müsste es eigentlich heißen „Wie sitzt du?“
         www.wanderverband.de        anstatt „Wie geht es dir“, so der Sportwissenschaftler. Wandern, Walking,
www.wanderbares-deutschland.de       Jogging seien ideal, um den Einstieg in ein bewegtes Leben zu schaffen. Der
                                     innere Schweinehund könne nicht bekämpft werden, meinte Prof. Bös. „Sie
                                     müssen ihn dazu bringen, dass er morgens raus will.“ Wandern ist seiner
                                     Meinung nach ein ideales Ausdauertraining und optimal für die Mehrheit der
                                     Bevölkerung, um sich fit zu halten.
                                     Weit mehr als die Ausdauer wird bei den „Gesundheitswanderungen“
                                     trainiert, die der Deutsche Wanderverband und die Fachhochschule Osna-
                                     brück im Rahmen des Projektes LET´S Go entwickelt haben. Christine Merkel
                                     vom Deutschen Wanderverband sowie Professor Dr. Christoff Zalpour und
                                     Bettina Schulte Temming von der FH Osnabrück stellten das Projekt und
                                     wissenschaftliche Untersuchungen vor. Die belegen eindeutig: Die Wahr-
                                     scheinlichkeit, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, sinkt, wenn man
                                     sich regelmäßig bewegt. Prof. Zalpour erläuterte, dass kein Mensch voll-
                                     kommen gesund oder vollkommen krank sei. Man bewege sich immer
                                     zwischen diesen Polen. „Gesundheit bedeutet“, so der Mediziner, „ein guter
                                     Schwimmer im Fluss des Lebens zu sein.“ Wichtig sei, die Eigenverant-
                                     wortung für seine Gesundheit zu übernehmen und sich viel zu bewegen
                                     – am besten jede Woche zu wandern. Prof. Zalpour gab den Tipp, sich
                                     immer wieder bewusst zu machen: „Ich habe zwei Ärzte, mein rechtes und
                                     mein linkes Bein.“
                                     Jeanette Huber vom Zukunftsinstitut in Kelkheim stellte verschiedene Trends
                                     vor, die Einfluss auf das Wandern haben. Dazu gehöre der Gesundheitstrend
                                     „Selfness“, der die Wellness-Bewegung ablöse. Zukünftig würden viele
                                     Menschen mehr Wert auf Eigenverantwortung, Lernen, Entwicklung und
                                     mentales Wachstum legen. „Wellness“ hätte sich inzwischen mitunter als
                                     „Well-Nepp“ entlarvt, der für die Gesundheit wertlos sei. „Oben wird Zucker
                                     reingepumpt, unten Fett abgesaugt“, äußerte sich die Zukunftsforscherin
                                     kritisch. Auch die Hinwendung zur Natur und deren bewusster Konsum sei
                                     ein Megatrend, ebenso wie die Individualisierung der Menschen und neue
                                     Formen der Vernetzung und Kommunikationswege. Sie stellte Lebensstil-
                                     Typen wie die „LOHAS“, „Latte-Macchiato-Familien“, „Super-Daddys“ oder
                                     „Grey-Hopper“ vor. Mit dem Thema Gesundheit seien schon heute die
                                     Menschen gut zu erreichen. Früher hieß es in der Werbung „sex sells“.
                                     Heute lassen sich nicht nur mit erotischen Botschaften gute Geschäfte
                                     machen, sondern ebenso mit der Gesundheit als Werbeträger, so die
                                     Zukunftsforscherin. Die Wandervereine müssen „das Wandern neu denken“,
                                     die neuen Lebensstile im Blick haben, um den zukünftigen Trends gerecht
                                     zu werden.
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                                     Wie wirkt Landschaft auf die Menschen? – das ist Forschungsthema von
          Pressemitteilung 39        Professor Dr. Erwin Frohmann aus Graz. Er präsentierte eigene Unter-
LET´S GO Kongress-Ergebnisse         suchungen, bei denen Studenten in ruhiger, meditativ-kontemplativer
             Kassel, 13.12.09        Stimmung an einem Wasserfall, in einem Wäldchen und in einer Fels-
                                     landschaft verweilten. Dabei wurden die Aktivitäten ihres vegetativen
                                     Nervensystems (Herz, Kreislauf, Atmung) gemessen und ihre Befindlichkeit
                                     erfragt. „Wir stellten fest“, so Prof. Frohmann, „dass sich der kontemplative
                                     Zugang zur Landschaft signifikant auf das physische wie psychische
       Deutscher Wanderverband       Befinden des Menschen auswirkt.“ Je nach Landschaftsraum kam es zu
     Wilhelmshöher Allee 157-159     beruhigenden oder aktivierenden Effekten. „Der Wasserfall ließ die Herzen
                    34121 Kassel     schneller schlagen“, so ein Ergebnis. Durchschnittlich hatten die Studenten
        Telefon 05 61 / 9 38 73 -0   am Wasserfall eine um 6 Herzschläge höhere Herzfrequenz in der Minute als
       Telefax 05 61 / 9 38 73 -10
                                     im Wäldchen. Professor Frohmann sagte: „Wenn wir in die ‚Atmosphäre der
        info@wanderverband.de
                                     Landschaft eintauchen, überträgt sich die Stimmung der Landschaft auf
         www.wanderverband.de
                                     uns und wir spüren die Verbundenheit mit der Erde. Zugleich wird die
www.wanderbares-deutschland.de
                                     Landschaftswahrnehmung zur Persönlichkeitswahrnehmung. Vergleichbar
                                     mit zwei Wellenfeldern die einander begegnen.“ Das Wandern in der Natur
                                     kann so eine „therapeutische Wirkung“ auf der körperlichen, seelischen und
                                     geistigen Ebene entfalten.
                                     Prof. Dr. Christian Grüneberg von der Hochschule für Gesundheit in Bochum
                                     referierte über die Rolle der Physiotherapie in der Bewegungs- und Gesund-
                                     heitsförderung. Er stellte gesundheitsrelevante gesellschaftliche Entwick-
                                     lungen vor, wie den demographischen Wandel und die Zunahme chroni-
                                     scher Erkrankungen, sowie verschiedene Definitionen von „Gesundheit“.
                                     Es sei festzustellen, dass die Deutschen im internationalen Vergleich sehr
                                     viel für ihre Gesundheit ausgeben, die Ergebnisse allerdings nur mittel-
                                     mäßig seien, sagte Prof. Grüneberg. In der Medizin und bei den Physio-
                                     therapeuten, den „Spezialisten für menschliche Bewegung“, hat es einen
                                     Wandel in der Betrachtung von Gesundheit gegeben. Während früher die
                                     Vermeidung von Schmerzen im Vordergrund der Behandlung gestanden
                                     habe, gehe es heute um Stärkung der eigenen Ressourcen. „Ich kann
                                     wandern, obwohl ich Schmerzen habe“, sei eine mögliche Denkweise von
                                     Patienten, die es zu fördern gilt.
                                     Ronald Claaßen von der OstWestfalenLippe Marketing GmbH stellte das
                                     Konzept der „TEUTO VitalWanderWelt“ vor. Die Gesundheitsangebote der
                                     VitalWanderWelt kombinieren Wandern bzw. Bewegung, therapeutische
                                     Anwendungen und die Telemedizin. Der Einsatz der Telemedizin sei das
                                     Besondere an diesem Gesundheitsprogramm, dem verschiedene Kliniken
                                     und Institute angeschlossen sind. Dabei werden während einer Wanderung
                                     registrierte Daten des Patienten, zum Beispiel ein EKG, per Telekommunika-
                                     tion an ein ärztliches Institut gesendet. Patienten mit Herz-Kreislauf-
                                     Erkrankungen können so wieder ermutigt werden, sich allein auf eine
                                     längere Wanderung zu begeben. Durch die zeitnahe Übermittlung der
                                     Daten an einen Arzt, zum Beispiel per Handy, erleben sie die Wanderung
                                     als sichere, kontrollierte Situation.
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                                     Dr. Alexander Hemmann, vom Landesverband Baden-Württemberg im
          Pressemitteilung 39        Deutschen Diabetiker Bund, referierte über „Diabetiker auf dem Westweg“.
LET´S GO Kongress-Ergebnisse         An acht Wochenenden, von April bis November 2009, haben 30-45 Teil-
             Kassel, 13.12.09        nehmer den rund 280 Kilometer langen Westweg im Schwarzwald erwan-
                                     dert. Es handelte sich bei den Teilnehmern um Diabetiker, die als chronisch
                                     krank eingestuft sind, sowie um Diabetologen, Diabetes-Fachleute und
                                     Wanderführer des Schwarzwaldvereins. Dieses Wandern unter ärztlicher
                                     Aufsicht, mit regelmäßigen Messungen von Blutzucker und Blutdruck, hat
                                     den Patienten Mut gemacht, trotz chronischer Erkrankung eine besondere
                                     Herausforderung zu bewältigen. Dr. Hemmann berichtete, dass durch die
                                     regelmäßige Bewegung bei einigen Patienten die Medikamente abgesetzt
       Deutscher Wanderverband       werden konnten.
     Wilhelmshöher Allee 157-159
                    34121 Kassel
                                     Horst Neid von der AOK Hessen stellte dar, dass aus seiner Sicht eine
        Telefon 05 61 / 9 38 73 -0   Bezuschussung von Wanderangeboten als Präventionsmaßnahme nicht
       Telefax 05 61 / 9 38 73 -10   möglich ist. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des § 20 im Sozial-
        info@wanderverband.de        gesetzbuch V würden dies nicht erlauben. Aber die AOK Hessen bietet seit
         www.wanderverband.de        April 2009 ihren Versicherten unter dem Namen BONUS fit ein Bonus-
www.wanderbares-deutschland.de       programm für gesundheitsbewusstes Verhalten an. Dabei wird finanziell
                                     honoriert, wenn Versicherte an Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge
                                     teilnehmen. Maximal werden im Jahr 100 Euro erstattet. Für regelmäßige
                                     Wanderungen können Versicherte im Jahr bis zu 40 Punkte beziehungsweise
                                     40 Euro erhalten.
                                     In einem Workshop stellten am FreitagProjektmitarbeiterin Bettina Schulze
                                     Temming und Gesundheitswanderführerin Dr. Katja Schönweiß den Teil-
                                     nehmern des Symposiums eine Gesundheitswanderung in der Praxis vor.




                                     Die Vorträge der Dozenten stehen ab Januar 2010 auf der Homepage des
                                     Deutschen Wanderverbandes www.wanderverband.de als Download zur
                                     Verfügung.




                                     Presse-Kontakt:
                                     Ingo Seifert-Rösing
                                     Tel.: (05 61) 9 38 73-14
                                     E-Mail: i.seifert@wanderverband.de

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  • 1. Pressemitteilung DeutscherWanderverband Symposium des Deutschen Wanderverbandes in Kassel zum Thema Wandern und Gesundheit In der Habichtswaldklinik in Kassel trafen sich am 10. und 11. Dezember mehr als 100 Vertreter von Tourismusorganisationen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Verbänden, Wandervereinen und Krankenkassen aus dem ganzen Bundesgebiet, um sich mit dem Thema „Wandern und Gesundheit“ Pressemitteilung 39 zu beschäftigen. „Was ist Gesundheit, ist Wandern gesund, wie können wir LET´S GO Kongress-Ergebnisse mehr Menschen zum Wandern bewegen?“– das waren wesentliche Fragen Kassel, 13.12.09 des Fachkongresses. Er wurde veranstaltet vom Deutschen Wanderverband und der Fachhochschule Osnabrück im Rahmen des Projektes „LET´s GO – jeder Schritt hält fit“. LET´S GO wird vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert und ist Teil von „IN FORM – Deutschlands Initiative für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“. Deutscher Wanderverband Wilhelmshöher Allee 157-159 In der Region Kassel soll es bald noch mehr wandernde Arbeitnehmer 34121 Kassel geben, das jedenfalls wünscht sich Professor Dr. Reinhard Nöring, Leiter Telefon 05 61 / 9 38 73 -0 des Gesundheitswesens der Volkswagen AG, Kassel Baunatal. Er stellte das Telefax 05 61 / 9 38 73 -10 Wandern als neues, mögliches Angebot in der betrieblichen Gesundheits- info@wanderverband.de förderung vor. Der VW Konzern fühle sich verpflichtet, so Prof. Nöring, den www.wanderverband.de Mitarbeitern sichere Arbeitsplätze sowie Gesundheit und Wohlbefinden am www.wanderbares-deutschland.de Arbeitsplatz zu bieten. Im Jahr 2023 werden voraussichtlich 40 Prozent der VW-Beschäftigten über 55 Jahre alt sein. Damit steigt auch der Bedarf an Maßnahmen zur Gesundheitsförderung. Unabhängig vom Alter oder Gesundheitszustand sei das regelmäßige, moderate Wandern ein hervor- ragendes Mittel, um sich fit zu halten. „Ich will, ich kann – das vermittelt Wandern“, meinte der Leiter des VW-Gesundheitswesens. Wandern sei einfach umzusetzen und biete viele positive Aspekte – für die körperliche und seelische Gesundheit sowie die soziale Kompetenz. Durch den Kongress sehe er sich bestätigt, das Wandern in die Gesundheitsangebote des VW-Werks aufzunehmen. Gemeinsam mit dem Deutschen Wander- verband, der seinen Sitz in Kassel hat, sollen nun Angebote für die Mit- arbeiter entwickelt werden. „Für den Deutschen Wanderverband und seine Mitgliedsvereine bieten sich dadurch viele neue Möglichkeiten, nicht nur in der Region Kassel“, sind sich Verbandspräsident Dr. Hans-Ulrich Rauchfuß und Verbandsgeschäftsführerin Ute Dicks sicher. Dr. Petra Drohsel vom Bundesministerium für Gesundheit lobte das Wandern als niedrig- schwelliges Angebot, um mehr Bürger zu mehr Bewegung zu motivieren. „Niedrigschwellig heißt nicht, keine Stufen zu gehen, sondern einfache Angebote zu machen“, sagte Dr. Drohsel und ergänzte: „Der Wanderverband ist ein Garant dafür, dass er Menschen motivieren kann.“ Seite 1 von 4
  • 2. Seite 2 von 4 Sportwissenschaftler Professor Dr. Klaus Bös vom Institut für Sportwissen- Pressemitteilung 39 schaft in Karlsruhe räumte mit einigen Missverständnissen zum Thema LET´S GO Kongress-Ergebnisse Sport auf. „Man kann nicht einfach sagen, Sport ist gesund“, so Bös. Mit Kassel, 13.12.09 dem Sport sei es wie mit Medikamenten, die Dosis bestimme die Wirkung. Es gebe aber keinerlei Zweifel daran, dass regelmäßige, moderate Bewe- gung gesund sei. Ein wesentlicher Grund für gesundheitliche Probleme der bundesdeutschen Bevölkerung sei eindeutig zu wenig Bewegung im Alltag und im Beruf. Mindestens zwei Stunden Bewegung bzw. Sport in der Woche Deutscher Wanderverband seien notwendig, um fit zu bleiben. Optimal für die Gesundheit sind 10.000 Wilhelmshöher Allee 157-159 Schritte am Tag. Allerdings schaffen wir Deutschen durchschnittlich nur 34121 Kassel weniger als 1.000 Schritte täglich und nur noch maximal 17 Prozent der Telefon 05 61 / 9 38 73 -0 deutschen Bevölkerung bewegen sich ausreichend. Telefax 05 61 / 9 38 73 -10 info@wanderverband.de Da wir kaum noch zu Fuß gehen, müsste es eigentlich heißen „Wie sitzt du?“ www.wanderverband.de anstatt „Wie geht es dir“, so der Sportwissenschaftler. Wandern, Walking, www.wanderbares-deutschland.de Jogging seien ideal, um den Einstieg in ein bewegtes Leben zu schaffen. Der innere Schweinehund könne nicht bekämpft werden, meinte Prof. Bös. „Sie müssen ihn dazu bringen, dass er morgens raus will.“ Wandern ist seiner Meinung nach ein ideales Ausdauertraining und optimal für die Mehrheit der Bevölkerung, um sich fit zu halten. Weit mehr als die Ausdauer wird bei den „Gesundheitswanderungen“ trainiert, die der Deutsche Wanderverband und die Fachhochschule Osna- brück im Rahmen des Projektes LET´S Go entwickelt haben. Christine Merkel vom Deutschen Wanderverband sowie Professor Dr. Christoff Zalpour und Bettina Schulte Temming von der FH Osnabrück stellten das Projekt und wissenschaftliche Untersuchungen vor. Die belegen eindeutig: Die Wahr- scheinlichkeit, eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu erleiden, sinkt, wenn man sich regelmäßig bewegt. Prof. Zalpour erläuterte, dass kein Mensch voll- kommen gesund oder vollkommen krank sei. Man bewege sich immer zwischen diesen Polen. „Gesundheit bedeutet“, so der Mediziner, „ein guter Schwimmer im Fluss des Lebens zu sein.“ Wichtig sei, die Eigenverant- wortung für seine Gesundheit zu übernehmen und sich viel zu bewegen – am besten jede Woche zu wandern. Prof. Zalpour gab den Tipp, sich immer wieder bewusst zu machen: „Ich habe zwei Ärzte, mein rechtes und mein linkes Bein.“ Jeanette Huber vom Zukunftsinstitut in Kelkheim stellte verschiedene Trends vor, die Einfluss auf das Wandern haben. Dazu gehöre der Gesundheitstrend „Selfness“, der die Wellness-Bewegung ablöse. Zukünftig würden viele Menschen mehr Wert auf Eigenverantwortung, Lernen, Entwicklung und mentales Wachstum legen. „Wellness“ hätte sich inzwischen mitunter als „Well-Nepp“ entlarvt, der für die Gesundheit wertlos sei. „Oben wird Zucker reingepumpt, unten Fett abgesaugt“, äußerte sich die Zukunftsforscherin kritisch. Auch die Hinwendung zur Natur und deren bewusster Konsum sei ein Megatrend, ebenso wie die Individualisierung der Menschen und neue Formen der Vernetzung und Kommunikationswege. Sie stellte Lebensstil- Typen wie die „LOHAS“, „Latte-Macchiato-Familien“, „Super-Daddys“ oder „Grey-Hopper“ vor. Mit dem Thema Gesundheit seien schon heute die Menschen gut zu erreichen. Früher hieß es in der Werbung „sex sells“. Heute lassen sich nicht nur mit erotischen Botschaften gute Geschäfte machen, sondern ebenso mit der Gesundheit als Werbeträger, so die Zukunftsforscherin. Die Wandervereine müssen „das Wandern neu denken“, die neuen Lebensstile im Blick haben, um den zukünftigen Trends gerecht zu werden.
  • 3. Seite 3 von 4 Wie wirkt Landschaft auf die Menschen? – das ist Forschungsthema von Pressemitteilung 39 Professor Dr. Erwin Frohmann aus Graz. Er präsentierte eigene Unter- LET´S GO Kongress-Ergebnisse suchungen, bei denen Studenten in ruhiger, meditativ-kontemplativer Kassel, 13.12.09 Stimmung an einem Wasserfall, in einem Wäldchen und in einer Fels- landschaft verweilten. Dabei wurden die Aktivitäten ihres vegetativen Nervensystems (Herz, Kreislauf, Atmung) gemessen und ihre Befindlichkeit erfragt. „Wir stellten fest“, so Prof. Frohmann, „dass sich der kontemplative Zugang zur Landschaft signifikant auf das physische wie psychische Deutscher Wanderverband Befinden des Menschen auswirkt.“ Je nach Landschaftsraum kam es zu Wilhelmshöher Allee 157-159 beruhigenden oder aktivierenden Effekten. „Der Wasserfall ließ die Herzen 34121 Kassel schneller schlagen“, so ein Ergebnis. Durchschnittlich hatten die Studenten Telefon 05 61 / 9 38 73 -0 am Wasserfall eine um 6 Herzschläge höhere Herzfrequenz in der Minute als Telefax 05 61 / 9 38 73 -10 im Wäldchen. Professor Frohmann sagte: „Wenn wir in die ‚Atmosphäre der info@wanderverband.de Landschaft eintauchen, überträgt sich die Stimmung der Landschaft auf www.wanderverband.de uns und wir spüren die Verbundenheit mit der Erde. Zugleich wird die www.wanderbares-deutschland.de Landschaftswahrnehmung zur Persönlichkeitswahrnehmung. Vergleichbar mit zwei Wellenfeldern die einander begegnen.“ Das Wandern in der Natur kann so eine „therapeutische Wirkung“ auf der körperlichen, seelischen und geistigen Ebene entfalten. Prof. Dr. Christian Grüneberg von der Hochschule für Gesundheit in Bochum referierte über die Rolle der Physiotherapie in der Bewegungs- und Gesund- heitsförderung. Er stellte gesundheitsrelevante gesellschaftliche Entwick- lungen vor, wie den demographischen Wandel und die Zunahme chroni- scher Erkrankungen, sowie verschiedene Definitionen von „Gesundheit“. Es sei festzustellen, dass die Deutschen im internationalen Vergleich sehr viel für ihre Gesundheit ausgeben, die Ergebnisse allerdings nur mittel- mäßig seien, sagte Prof. Grüneberg. In der Medizin und bei den Physio- therapeuten, den „Spezialisten für menschliche Bewegung“, hat es einen Wandel in der Betrachtung von Gesundheit gegeben. Während früher die Vermeidung von Schmerzen im Vordergrund der Behandlung gestanden habe, gehe es heute um Stärkung der eigenen Ressourcen. „Ich kann wandern, obwohl ich Schmerzen habe“, sei eine mögliche Denkweise von Patienten, die es zu fördern gilt. Ronald Claaßen von der OstWestfalenLippe Marketing GmbH stellte das Konzept der „TEUTO VitalWanderWelt“ vor. Die Gesundheitsangebote der VitalWanderWelt kombinieren Wandern bzw. Bewegung, therapeutische Anwendungen und die Telemedizin. Der Einsatz der Telemedizin sei das Besondere an diesem Gesundheitsprogramm, dem verschiedene Kliniken und Institute angeschlossen sind. Dabei werden während einer Wanderung registrierte Daten des Patienten, zum Beispiel ein EKG, per Telekommunika- tion an ein ärztliches Institut gesendet. Patienten mit Herz-Kreislauf- Erkrankungen können so wieder ermutigt werden, sich allein auf eine längere Wanderung zu begeben. Durch die zeitnahe Übermittlung der Daten an einen Arzt, zum Beispiel per Handy, erleben sie die Wanderung als sichere, kontrollierte Situation.
  • 4. Seite 4 von 4 Dr. Alexander Hemmann, vom Landesverband Baden-Württemberg im Pressemitteilung 39 Deutschen Diabetiker Bund, referierte über „Diabetiker auf dem Westweg“. LET´S GO Kongress-Ergebnisse An acht Wochenenden, von April bis November 2009, haben 30-45 Teil- Kassel, 13.12.09 nehmer den rund 280 Kilometer langen Westweg im Schwarzwald erwan- dert. Es handelte sich bei den Teilnehmern um Diabetiker, die als chronisch krank eingestuft sind, sowie um Diabetologen, Diabetes-Fachleute und Wanderführer des Schwarzwaldvereins. Dieses Wandern unter ärztlicher Aufsicht, mit regelmäßigen Messungen von Blutzucker und Blutdruck, hat den Patienten Mut gemacht, trotz chronischer Erkrankung eine besondere Herausforderung zu bewältigen. Dr. Hemmann berichtete, dass durch die regelmäßige Bewegung bei einigen Patienten die Medikamente abgesetzt Deutscher Wanderverband werden konnten. Wilhelmshöher Allee 157-159 34121 Kassel Horst Neid von der AOK Hessen stellte dar, dass aus seiner Sicht eine Telefon 05 61 / 9 38 73 -0 Bezuschussung von Wanderangeboten als Präventionsmaßnahme nicht Telefax 05 61 / 9 38 73 -10 möglich ist. Die rechtlichen Rahmenbedingungen des § 20 im Sozial- info@wanderverband.de gesetzbuch V würden dies nicht erlauben. Aber die AOK Hessen bietet seit www.wanderverband.de April 2009 ihren Versicherten unter dem Namen BONUS fit ein Bonus- www.wanderbares-deutschland.de programm für gesundheitsbewusstes Verhalten an. Dabei wird finanziell honoriert, wenn Versicherte an Maßnahmen zur Gesundheitsvorsorge teilnehmen. Maximal werden im Jahr 100 Euro erstattet. Für regelmäßige Wanderungen können Versicherte im Jahr bis zu 40 Punkte beziehungsweise 40 Euro erhalten. In einem Workshop stellten am FreitagProjektmitarbeiterin Bettina Schulze Temming und Gesundheitswanderführerin Dr. Katja Schönweiß den Teil- nehmern des Symposiums eine Gesundheitswanderung in der Praxis vor. Die Vorträge der Dozenten stehen ab Januar 2010 auf der Homepage des Deutschen Wanderverbandes www.wanderverband.de als Download zur Verfügung. Presse-Kontakt: Ingo Seifert-Rösing Tel.: (05 61) 9 38 73-14 E-Mail: i.seifert@wanderverband.de