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Gemeinwohl-Ökonomie
Werte messbar machen
Zum Glück bin ich nicht allein
Inhaltlicher Überblick
• Präludium: WeQ, U.Labs, Design Thinking und: werde aktiv!
• Das nennen wir: Soziale Marktwirtschaft
• Was wünschen sich die Menschen?
• GWÖ-Prämissen
• GWÖ-Bilanz Matrix
• GWÖ im Selbst-Test
• GWÖ – viel mehr als eine Bilanz
• GWÖ – Status quo
• GWÖ – wir hier in Hannover
• Nächste Termine
Peter Spiegel – WeQ
Gemeinsam schaffen wir das!
Link zum Artikel über WeQ:
http://goodimpact.org/content/megatrend-weq
U.Lab / Theorie U / Otto Scharmer
Link zum U-Lab mit Otto Scharmer:
https://www.edx.org/course/u-lab-transforming-business-society-self-mitx-15-s23x
Design Thinking
Zum Beispiel Link zum Sustainability Jam Hannover:
http://www.sustainability-jam-hannover.de/
Gemeinwohl-Ökonomie
Financial Times vom 19.11.2014
Eigentlich wollen wir das so…
„Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit
dient dem Gemeinwohl.“
Art. 151, Bayrische Verfassung
Soziale Marktwirtschaft:
Mikro-Ökonomische Ebene
• Finanzieller Erfolg und monetäre Gewinnmaximierung sind die Indikatoren für
Unternehmenserfolg
• Nur rudimentär Berücksichtigung finden (außer Ökobilanz GRI-Richtlinie):
– das Unternehmen „integre Produkte“?
– Schafft das Unternehmen Arbeitsplätze? Wo und welche?
– Wie sind die Arbeitsbedingungen?
– Achtet Produziert das Unternehmen die Umwelt?
– Wie sehr wirtschaftet das Unternehmen auf Kosten der Umwelt und seiner
Mitarbeiter
– Wie „gerecht“ geht es unter den Mitarbeitern zu?
Soziale Marktwirtschaft:
Makro-ökonomische Ebene
• Brutto-Inlandsprodukt und Wirtschaftswachstum als Indikator für Wohlstand
• Bisher nicht messbar geregelt:
– Wächst oder schrumpft der Ressourcenverbrauch
– Wie gerecht ist das Einkommen verteilt
– Sind Frauen oder Menschen mit anderen kulturellen Wurzeln
gleichberechtigt?
– Wie abgesichert sind Kinder und sozial benachteiligte Menschen?
– Wächst in einer Gesellschaft das Vertrauen oder die Angst?
Soziale Marktwirtschaft –
Errungenschaften
• Mitbestimmung = Mindestlohn
• Integration und Gleichstellungsbewegung
• Bio-Bewegung (Öko-Zertifizierungen, Öko-Labels = ein Dschungel,
noch im Findungsprozess), Nachhaltigkeitsberichterstattung
Soziale Marktwirtschaft –
Realität
• Integration und Gleichstellung sind noch ein langer Weg
• Nachhaltigkeit ist eher „Greenwashing“ denn wirklicher Bestandteil der
Unternehmensstrategie
• Kosten- und Standortkonkurrenz (Lohndumping, Sozialdumping,
Umweltdumping)
• Wachstumszwang
• Ausschaltung des Wettbewerbs („Jedes Unternehmen will ein Monopol.“ (C.
Raidl)
• Aushöhlung der Demokratie (Lobbying gegen Gemeinwohl-Gesetze)
Koalitationsvertrag 2009
12345
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
Schule
Nennungen
Wettbewerb: 81
Wachstum: 30
Demokratie: 6
Solidarität: 4
Würde: 3
Was sich die Menschen wünschen…
• „Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich angesichts der
europaweiten Krise eine neue Wirtschaftsordnung. … Zwei von drei
Befragten misstrauen demnach bei der Lösung der Probleme den
Selbstheilungskräften der Märkte. Der Kapitalismus sorge weder für
einen "sozialen Ausgleich in der Gesellschaft" noch für den "Schutz der
Umwelt" oder einen "sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen".“
• (Zeit Online, 15.08.2012, Befragung durch EMNID)
Gemeinwohl-Ökonomie
= ein Hebel und Ansatz, um
wirtschaftliches Handeln messbar
zurück auf die Bedürfnisse und
Werte der Menschen auszurichten.
Gemeinwohl-Ökonomie
Wirtschaftlichen Erfolg neu messen
Volkswirtschaft (Makroökonomie)
Bruttoinlandsprodukt > Gemeinwohlprodukt
Betriebswirtschaft (Mikroökonomie)
Finanzgewinn > Gemeinwohl-Bilanz
Gemeinwohl-Ökonomie
Prämissen & Grundpfeiler
• Die menschliche Natur ist auf Kooperation,
Vertrauensbildung, Wertschätzung, Solidarität und Teilen
ausgelegt. Konkurrenzdenken wurde durch das
Wirtschaftssystem geschaffen.
• In demokratischen Verfassungen sind Menschenwürde und
Gemeinwohl integriert (Beispiel: „Eigentum verpflichtet.“) Sie
müssen auch im Wirtschaftssystem integriert werden.
• Wirtschaftliche Erfolgsmessung wird umgestellt von
Tauschwert auf Nutzwert.
Gemeinwohl-Bilanz
5 Werte
• Menschenwürde
• Solidarität
• Ökologische Nachhaltigkeit
• Soziale Gerechtigkeit
• Demokratische Mitbestimmung und Transparenz
Im Selbst-Test – Viel Freude!
Gemeinwohl- Bilanz
Einstiegsschwellen
„spielen“ mit der Einstiegsbilanz
Lerngruppe mit Peer-Evaluierung
externes Audit
Gemeinwohl-Bilanz
Auswertung
Vorteile bei guter Gemeinwohl-Bilanz
• Mehrwertsteuer-Vorteil
• Niedrigerer Zoll
• Günstigerer Kredit von der „Demokratischen Bank“
• Vorrang beim öffentlichen Einkauf
• Vorrang bei der Forschungskooperation
Gemeinwohl-Bilanz
Gewinnverwendung
• Investitionen (sozialer + ökologischer Mehrwert)
• Kreditrückzahlungen
• Rücklagen (bis zu bestimmten Höhen)
• Ausschüttungen an Mitarbeitende
• Zinsfreie Darlehen an Mitunternehmen
Gemeinwohl-Bilanz
nicht erlaubte Gewinnverwendung
• Finanzinvestments
• Feindliche Übernahmen
• Ausschüttung an nicht mitarbeitende
EigentümerInnen
• Parteispenden
Gemeinwohl-Ökonomie
ist nicht nur die Bilanz
Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Modell, das sich mit
anderen ergänzt (Commons, Grundeinkommen,
Postwachstum, Transition Town, …)
• Finanzbilanz wird zur Mittelsbilanz, weil Investitionen und
Gewinnverwendung reguliert sind
• Unternehmen entwickeln optimale Größe, da
Unternehmenskäufe nicht mehr erstrebenswert sind
• Einkommens- und Ungleichheiten werden in demokratischem
Prozess durch Maximal- und Minimaleinkommensgrenzen
aufgehoben (Überschüsse fließen in Generationenfonds)
• Großunternehmen und demokratische Allmenden werden
demokratisiert
• Eine demokratische Bank wird etabliert.
Gemeinwohl-Ökonomie
ist nicht nur die Bilanz
• Etablierung einer globalen Währungskooperation
• „Frei-Zehnt“
• Repräsentative Demokratie durch direkte und partizipative
Demokratie ergänzt = Wirtschaftskonvente
• Neues Bildungswesen (Gefühls- und Wertekunde,
Kommunikation, Demokratie, Naturerfahrung,
Körpersensibilisierung)
• Neue Wirtschaft braucht andere Führungsqualitäten.
Gemeinwohl-Ökonomie
„Mosaik der Zukunft“
Gemeinwohl-Ökonomie
Financial Times vom 19.11.2014
Gemeinwohl-Ökonomie
Entwicklung & Status quo
Stand der Zahlen: heute
• Start: Oktober 2010
(in Kooperation mit ca. 12
Unternehmen)
• Unterstützerinnen insgesamt 8075
• Privatpersonen: 6030
• Unterstützende Unternehmen:
1756 (in 12 Staaten)
• Gemeinden / Regionen : 1
• Energiefelder: 100 in 15 Staaten
• Website: www.gemeinwohl-oekonomie.org
Gemeinwohl-Bilanzen
Beispiele
Gemeinwohl-Bilanzen
Beispiele
Gemeinwohl-Bilanzen
Beispiele
Gemeinwohl-Bilanzen
Beispiele
Gemeinwohl-Bilanzen
Gemeinwohl Modellregion Salzburg
Gemeinwohl-Ökonomie
Hannover Status quo (01/2015)
• Wir sind ein Energiefeld! ☺
• Organisatorische Anbindung wird noch geklärt: ggf. Anbindung an Positive
Nett-Works e.V.
• Bisher drei Unternehmen mit GWÖ-Bilanz
• Ziele dieses Jahr:
– Positionspapier zur GWÖ-Bilanz „Manifest“ – Präsentation beim KDW-Fest
– Öffentlichkeitsarbeit (Eventreihe)
– Gespräche mit Entscheidern und Politikern
– 10-20 Unternehmen, die GWÖ-Bilanz erstellen
– Vorbereitung Hannover wird GWÖ-Gemeinde
Gemeinwohl-Ökonomie
Hannover Beispiel-Unternehmen
Was hat es für Dein Unternehmen und Dich
persönlich als Unternehmer*in gebracht?
In dem Bilanzerstellungsprozess stößt man
immer wieder auf vorbildhafte Beispiele bzw.
Optimierungsmöglichkeiten, die man gerne
umsetzen möchte. Es ist/war also ein prima
Ideengeber. Zudem ist es schön, auch seinen
Mitarbeitern diese Ideen näherbringen zu
können und sie dafür zu gewinnen, sich aktiv
an diesem Prozess zu beteiligen.
Gemeinwohl-Bilanz in Hannover
Catering „Quatsch mit Soße“
Was hat es für Dein Unternehmen und Dich
persönlich als Unternehmer*in gebracht?
Der Bilanzierungsprozess und v.a. die
Gespräche mit den “Peers” haben mir einen
Haufen Anregungen gegeben, wie Quatsch mit
Soße in Hinblick auf das Gemeinwohl noch
besser werden könnte.
Gemeinwohl-Ökonomie
Hannover – Termine und next steps
21.02.2015 – Unternehmergespräch und Workshop „Gemeinwohl-Ökonomie meets
Genossenschaft“
22.02.2015, ab 17.15 Uhr bis 18.45 Uhr – GWÖ-Ideen- und Aktionscafé
Gemeinwohl-Ökonomie
Hannover – Termine
April – Juli 2015 GWÖ-Eventreihe
25.04.2015 Dragon Dreaming
18./19. Juli 2015 Kultur des Wandels-Fest
Wenn Du auf dem Laufenden gehalten werden
willst: Bestelle unseren Newsletter!
Gemeinwohl-Ökonomie
Persönliches Feedback
Kritik:
• Menschenbild: ist der Mensch wirklich nur gut?
• Sehr stark regulierend
• GWÖ-Bilanz: Messbarkeit der einzelnen Kriterien
• Handling größerer Investitionen???
• Wettbewerb ist auch gut: Was wird mit unserer Innovationskultur?
• Sehr umfassendes Konzept.
Lob:
• Gewinnmaximierung hat ausgedient. Es braucht ein andere Systematik und ein anderes
Raster, das die Themen soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit
verbindlich integriert. GWÖ ist schon sehr differenziert; es ist ein guter Anfang.
• Dämmt Einkommensscheren ein.
• Konzept eines Generationenfonds ist super.
• Visionäres Konzept
Gemeinwohl-Ökonomie
Spannungsfeld: Gutmensch vs. Gier
„Erst kommen die Fleischtöpfe, dann die Moral.“
(Bertold Brecht)
„Zu kooperieren, anderen zu helfen und Gerechtigkeit walten
zu lassen ist eine global anzutreffende, biologisch verankerte
menschliche Grundmotivation. Dieses Muster zeigt sich über
alle Kulturen hinweg.“
(Joachim Bauer)
Hauptliteratur
Noch Fragen?
Stephanie Ristig-Bresser
info@ars-scribendi.com
http://hannover.gwoe.net/

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Gemeinwohl ökonomie-präsi-plurale ökonomie1

  • 2. Zum Glück bin ich nicht allein
  • 3. Inhaltlicher Überblick • Präludium: WeQ, U.Labs, Design Thinking und: werde aktiv! • Das nennen wir: Soziale Marktwirtschaft • Was wünschen sich die Menschen? • GWÖ-Prämissen • GWÖ-Bilanz Matrix • GWÖ im Selbst-Test • GWÖ – viel mehr als eine Bilanz • GWÖ – Status quo • GWÖ – wir hier in Hannover • Nächste Termine
  • 4. Peter Spiegel – WeQ Gemeinsam schaffen wir das! Link zum Artikel über WeQ: http://goodimpact.org/content/megatrend-weq
  • 5. U.Lab / Theorie U / Otto Scharmer Link zum U-Lab mit Otto Scharmer: https://www.edx.org/course/u-lab-transforming-business-society-self-mitx-15-s23x
  • 6. Design Thinking Zum Beispiel Link zum Sustainability Jam Hannover: http://www.sustainability-jam-hannover.de/
  • 8. Eigentlich wollen wir das so… „Die gesamte wirtschaftliche Tätigkeit dient dem Gemeinwohl.“ Art. 151, Bayrische Verfassung
  • 9. Soziale Marktwirtschaft: Mikro-Ökonomische Ebene • Finanzieller Erfolg und monetäre Gewinnmaximierung sind die Indikatoren für Unternehmenserfolg • Nur rudimentär Berücksichtigung finden (außer Ökobilanz GRI-Richtlinie): – das Unternehmen „integre Produkte“? – Schafft das Unternehmen Arbeitsplätze? Wo und welche? – Wie sind die Arbeitsbedingungen? – Achtet Produziert das Unternehmen die Umwelt? – Wie sehr wirtschaftet das Unternehmen auf Kosten der Umwelt und seiner Mitarbeiter – Wie „gerecht“ geht es unter den Mitarbeitern zu?
  • 10. Soziale Marktwirtschaft: Makro-ökonomische Ebene • Brutto-Inlandsprodukt und Wirtschaftswachstum als Indikator für Wohlstand • Bisher nicht messbar geregelt: – Wächst oder schrumpft der Ressourcenverbrauch – Wie gerecht ist das Einkommen verteilt – Sind Frauen oder Menschen mit anderen kulturellen Wurzeln gleichberechtigt? – Wie abgesichert sind Kinder und sozial benachteiligte Menschen? – Wächst in einer Gesellschaft das Vertrauen oder die Angst?
  • 11. Soziale Marktwirtschaft – Errungenschaften • Mitbestimmung = Mindestlohn • Integration und Gleichstellungsbewegung • Bio-Bewegung (Öko-Zertifizierungen, Öko-Labels = ein Dschungel, noch im Findungsprozess), Nachhaltigkeitsberichterstattung
  • 12. Soziale Marktwirtschaft – Realität • Integration und Gleichstellung sind noch ein langer Weg • Nachhaltigkeit ist eher „Greenwashing“ denn wirklicher Bestandteil der Unternehmensstrategie • Kosten- und Standortkonkurrenz (Lohndumping, Sozialdumping, Umweltdumping) • Wachstumszwang • Ausschaltung des Wettbewerbs („Jedes Unternehmen will ein Monopol.“ (C. Raidl) • Aushöhlung der Demokratie (Lobbying gegen Gemeinwohl-Gesetze)
  • 13. Koalitationsvertrag 2009 12345 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Schule Nennungen Wettbewerb: 81 Wachstum: 30 Demokratie: 6 Solidarität: 4 Würde: 3
  • 14. Was sich die Menschen wünschen… • „Acht von zehn Bundesbürgern wünschen sich angesichts der europaweiten Krise eine neue Wirtschaftsordnung. … Zwei von drei Befragten misstrauen demnach bei der Lösung der Probleme den Selbstheilungskräften der Märkte. Der Kapitalismus sorge weder für einen "sozialen Ausgleich in der Gesellschaft" noch für den "Schutz der Umwelt" oder einen "sorgfältigen Umgang mit den Ressourcen".“ • (Zeit Online, 15.08.2012, Befragung durch EMNID)
  • 15. Gemeinwohl-Ökonomie = ein Hebel und Ansatz, um wirtschaftliches Handeln messbar zurück auf die Bedürfnisse und Werte der Menschen auszurichten.
  • 16. Gemeinwohl-Ökonomie Wirtschaftlichen Erfolg neu messen Volkswirtschaft (Makroökonomie) Bruttoinlandsprodukt > Gemeinwohlprodukt Betriebswirtschaft (Mikroökonomie) Finanzgewinn > Gemeinwohl-Bilanz
  • 17. Gemeinwohl-Ökonomie Prämissen & Grundpfeiler • Die menschliche Natur ist auf Kooperation, Vertrauensbildung, Wertschätzung, Solidarität und Teilen ausgelegt. Konkurrenzdenken wurde durch das Wirtschaftssystem geschaffen. • In demokratischen Verfassungen sind Menschenwürde und Gemeinwohl integriert (Beispiel: „Eigentum verpflichtet.“) Sie müssen auch im Wirtschaftssystem integriert werden. • Wirtschaftliche Erfolgsmessung wird umgestellt von Tauschwert auf Nutzwert.
  • 18.
  • 19. Gemeinwohl-Bilanz 5 Werte • Menschenwürde • Solidarität • Ökologische Nachhaltigkeit • Soziale Gerechtigkeit • Demokratische Mitbestimmung und Transparenz
  • 20. Im Selbst-Test – Viel Freude!
  • 21. Gemeinwohl- Bilanz Einstiegsschwellen „spielen“ mit der Einstiegsbilanz Lerngruppe mit Peer-Evaluierung externes Audit
  • 23. Vorteile bei guter Gemeinwohl-Bilanz • Mehrwertsteuer-Vorteil • Niedrigerer Zoll • Günstigerer Kredit von der „Demokratischen Bank“ • Vorrang beim öffentlichen Einkauf • Vorrang bei der Forschungskooperation
  • 24. Gemeinwohl-Bilanz Gewinnverwendung • Investitionen (sozialer + ökologischer Mehrwert) • Kreditrückzahlungen • Rücklagen (bis zu bestimmten Höhen) • Ausschüttungen an Mitarbeitende • Zinsfreie Darlehen an Mitunternehmen
  • 25. Gemeinwohl-Bilanz nicht erlaubte Gewinnverwendung • Finanzinvestments • Feindliche Übernahmen • Ausschüttung an nicht mitarbeitende EigentümerInnen • Parteispenden
  • 26. Gemeinwohl-Ökonomie ist nicht nur die Bilanz Gemeinwohl-Ökonomie ist ein Modell, das sich mit anderen ergänzt (Commons, Grundeinkommen, Postwachstum, Transition Town, …) • Finanzbilanz wird zur Mittelsbilanz, weil Investitionen und Gewinnverwendung reguliert sind • Unternehmen entwickeln optimale Größe, da Unternehmenskäufe nicht mehr erstrebenswert sind • Einkommens- und Ungleichheiten werden in demokratischem Prozess durch Maximal- und Minimaleinkommensgrenzen aufgehoben (Überschüsse fließen in Generationenfonds) • Großunternehmen und demokratische Allmenden werden demokratisiert • Eine demokratische Bank wird etabliert.
  • 27. Gemeinwohl-Ökonomie ist nicht nur die Bilanz • Etablierung einer globalen Währungskooperation • „Frei-Zehnt“ • Repräsentative Demokratie durch direkte und partizipative Demokratie ergänzt = Wirtschaftskonvente • Neues Bildungswesen (Gefühls- und Wertekunde, Kommunikation, Demokratie, Naturerfahrung, Körpersensibilisierung) • Neue Wirtschaft braucht andere Führungsqualitäten.
  • 30. Gemeinwohl-Ökonomie Entwicklung & Status quo Stand der Zahlen: heute • Start: Oktober 2010 (in Kooperation mit ca. 12 Unternehmen) • Unterstützerinnen insgesamt 8075 • Privatpersonen: 6030 • Unterstützende Unternehmen: 1756 (in 12 Staaten) • Gemeinden / Regionen : 1 • Energiefelder: 100 in 15 Staaten • Website: www.gemeinwohl-oekonomie.org
  • 36. Gemeinwohl-Ökonomie Hannover Status quo (01/2015) • Wir sind ein Energiefeld! ☺ • Organisatorische Anbindung wird noch geklärt: ggf. Anbindung an Positive Nett-Works e.V. • Bisher drei Unternehmen mit GWÖ-Bilanz • Ziele dieses Jahr: – Positionspapier zur GWÖ-Bilanz „Manifest“ – Präsentation beim KDW-Fest – Öffentlichkeitsarbeit (Eventreihe) – Gespräche mit Entscheidern und Politikern – 10-20 Unternehmen, die GWÖ-Bilanz erstellen – Vorbereitung Hannover wird GWÖ-Gemeinde
  • 37. Gemeinwohl-Ökonomie Hannover Beispiel-Unternehmen Was hat es für Dein Unternehmen und Dich persönlich als Unternehmer*in gebracht? In dem Bilanzerstellungsprozess stößt man immer wieder auf vorbildhafte Beispiele bzw. Optimierungsmöglichkeiten, die man gerne umsetzen möchte. Es ist/war also ein prima Ideengeber. Zudem ist es schön, auch seinen Mitarbeitern diese Ideen näherbringen zu können und sie dafür zu gewinnen, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.
  • 38. Gemeinwohl-Bilanz in Hannover Catering „Quatsch mit Soße“ Was hat es für Dein Unternehmen und Dich persönlich als Unternehmer*in gebracht? Der Bilanzierungsprozess und v.a. die Gespräche mit den “Peers” haben mir einen Haufen Anregungen gegeben, wie Quatsch mit Soße in Hinblick auf das Gemeinwohl noch besser werden könnte.
  • 39. Gemeinwohl-Ökonomie Hannover – Termine und next steps 21.02.2015 – Unternehmergespräch und Workshop „Gemeinwohl-Ökonomie meets Genossenschaft“ 22.02.2015, ab 17.15 Uhr bis 18.45 Uhr – GWÖ-Ideen- und Aktionscafé
  • 40. Gemeinwohl-Ökonomie Hannover – Termine April – Juli 2015 GWÖ-Eventreihe 25.04.2015 Dragon Dreaming 18./19. Juli 2015 Kultur des Wandels-Fest Wenn Du auf dem Laufenden gehalten werden willst: Bestelle unseren Newsletter!
  • 41. Gemeinwohl-Ökonomie Persönliches Feedback Kritik: • Menschenbild: ist der Mensch wirklich nur gut? • Sehr stark regulierend • GWÖ-Bilanz: Messbarkeit der einzelnen Kriterien • Handling größerer Investitionen??? • Wettbewerb ist auch gut: Was wird mit unserer Innovationskultur? • Sehr umfassendes Konzept. Lob: • Gewinnmaximierung hat ausgedient. Es braucht ein andere Systematik und ein anderes Raster, das die Themen soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit verbindlich integriert. GWÖ ist schon sehr differenziert; es ist ein guter Anfang. • Dämmt Einkommensscheren ein. • Konzept eines Generationenfonds ist super. • Visionäres Konzept
  • 42. Gemeinwohl-Ökonomie Spannungsfeld: Gutmensch vs. Gier „Erst kommen die Fleischtöpfe, dann die Moral.“ (Bertold Brecht) „Zu kooperieren, anderen zu helfen und Gerechtigkeit walten zu lassen ist eine global anzutreffende, biologisch verankerte menschliche Grundmotivation. Dieses Muster zeigt sich über alle Kulturen hinweg.“ (Joachim Bauer)