1. The digital universe of paper and printing knowledge
11/03/13 ● www.sappi.com/houston
Was tun bei elektrostatischer
Aufladung von Papier?
Problem
Elektrostatische Aufladung von Papier kann u.U. verschiedene Störungen an der Druckmaschine
verursachen wie z.B. Doppelbogeneinzug, schräg einlaufende Bogen auf dem Anlagetisch, eine schlechte
Bogenauslage usw.
Schon die Beachtung weniger Kleinigkeiten vor und während des Drucks sind oftmals ausreichend, um
auftretende Laufprobleme in den Griff zu bekommen.
Beschreibung – Was ist statische Elektrizität ?
• Gleiche Ladungen stoßen sich ab, ungleiche ziehen sich an!!!
Papier hat eine andere Ladung als der Bogenanleger.
• Statische Elektrizität entsteht durch Ladungstrennung. Zu trockene Luft oder zu trockenes Papier
bremsen die Entladungsgeschwindigkeit des Papiers, der Bogen bleibt hängen, es gibt Stopper.
• Papier ist ein Isolator, und damit in der Reihe der Nichtleiter zu finden (Kondensatorpapier) Der
Oberflächenwiderstand von Naturpapieren bewegt sich z.B. in der Höhe von 1010 Ohm.
• Bei der Bogentrennung werden Ladungen getrennt, Ladungstrennung bewirkt eine hohe
Feldstärkenaufladung.
• Ladungen können ganz unterschiedlich sein (gleiche oder ungleiche Ladungen).Bei deren
Beseitigung durch Hilfsmittel muß dies berücksichtigt werden.
• Die Aufladung von Papier hängt also wesentlich von der Papierfeuchte, den klimatischen
Umgebungsbedingungen als auch von der Laufgeschwindigkeit und den elektrischen Eigenschaften
des Papiers ab.
• Je trockener ein Papier ist, umso besser isoliert es. Das bedeutet der Oberflächenwiderstand wird
höher. Je höher der Oberflächenwiderstand desto weniger Ladung kann abfliesen.
• Im Falle einer statischen Aufladung des Papiers ist eine Entladung des Papiers bei langsam
laufender Maschine eher möglich, weil die Entladungsgeschwindigkeit geringer ist und somit
Ladungen besser abfließen können.
• Ein weitere wichtige Rolle spielt auch die Glätte und Steifigkeit des Papiers .Die Glätte hat
Auswirkungen auf die Anzahl der Berührungspunkte bei der Reibung mit anderen Materialien z.B.
Anlagetisch oder dem Folgebogen.
• Höhere Glätte = mehr Berührungspunkte .
Mit abnehmenden Flächengewicht des Papiers nimmt auch dessen Steifigkeit ab.
Das bedeutet in der Regel weniger Widerstand bei auftretenden elektrostatischen
Kräften als bei einem Papier mit hohem Flächengewicht .
Höheres Flächengewicht = mehr Steifigkeit .
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Wichtig zu wissen ?
Papierstapel werden nach dem Schneiden von oben nach unten mit hohem Druck gepresst, (2-3 to) damit
die Luft zwischen den Bögen entweichen kann.
Das erklärt eine gewisse Haftung zum nächsten Bogen im Stapel, weil kein Luftpolster zwischen den Bögen
ist. Irrtümlich wird dieser Effekt oft mit statischer Aufladung des Papiers verwechselt.
Um dem Verarbeiter helfen zu können bieten sich folgende
Lösungen an:
1. Gleichgewichtsfeuchte an den Papierstapeln messen (Papier soll zwischen 48% u. 55% liegen).
2. Hinterfragen ob der Drucker mit IR-Trockner gearbeitet hat (mögl. Feuchteverlust des Papiers durch IR-
Wärme).
3. Raumklima muß 50%-55% rel. Luftfeuchte bei 23°c betragen.
4. Luftfeuchtigkeit im Raum z.B. durch Wasservernebler erhöhen.
5. Die Außenkanten des Papierstapels mit Bestäubungspuder einpudern ( Puder wird durch die Vorbläser
des Anlegers zwischen die Bogen geblasen (Abstandshaltereffekt).
6. Papierstapel mind. 24 Std. im verpackten Zustand der Raumtemperatur anpassen.
7. Wasser auf den Fußboden schütten, damit die Luftfeuchtigkeit im Umfeld Maschine steigt.