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         Schweizer Arbeitskreise des
     Internationalen Controller Vereins

            7. September 2010
            Dättwil bei Baden




  Denken mit dem Bauch
           oder:
Ich denke nicht, also bin ich


                   Summary




                Marguerite Spycher
           Dipl. Schriftpsychologin SGG
                  Im Marbach 37
                  CH - 8800 Thalwil
              Tel / Fax 044 720 79 94
              m.spycher@grapho.ch
                  www.grapho.ch
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Begriffe

Bewusstes
Unser Bewusstsein ist im Grosshirn anzusiedeln. Dies ist der grösste und
entwicklungsgeschichtlich jüngste Teil unseres Gehirns.

Alle Vorgänge ausserhalb der Grosshirnrinde wie Gefühle, Affekte, Stimmungen,
Intentionen sind grundsätzlich nicht von Bewusstsein begleitet.

Unbewusstes
Der moderne Begriff des Unbewussten entspricht nicht demjenigen von Sigmund
Freud. Er sah darin ein Sammelbecken von Finsterem, Niedrigem, Triebhaftem,
Primitivem.

Die aktuelle Definition, mehrheitlich akzeptiert, lautet: Das Unbewusste besteht aus
allen psychischen Prozessen, denen wir uns nicht bewusst sind, die aber dennoch
unser Verhalten, unser Denken und unsere Emotionen beeinflussen.

Vorbewusstes
Ein Teil des Unbewussten kann auch als Vorbewusstes bezeichnet werden. Dies steht
im Zentrum der heutigen Thematik. Sämtliche Erlebnisse, die wir jemals bewusst erlebt
haben, sind im Vorbewussten gespeichert, meist allerdings können wir uns nicht aktiv
daran erinnern. Es handelt sich gewissermassen um unsere kondensierte
Lebenserfahrung.
Aus dem Vorbewussten kommen Erinnerungen und es ist auch eine Quelle von
Träumen. Ebenfalls sind komplexhafte Reaktionen darauf zurückzuführen. Es ist
anatomisch und funktional gesehen ein gigantisches Netzwerk mir rund 15 Milliarden
Nervenzellen und einer halben Trillion Synapsen, dessen Verarbeitungskapazität
praktisch unbegrenzt ist. Aus ihm kommen unsere Einfälle, Aha-Erlebnisse und das,
was als Intuition bezeichnet werden kann.




                                            2
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Das eingebildete Bewusstsein oder: Wer gibt im Hirn den Ton an?


Macht uns das Bewusstsein zu intelligenten, rationalen Menschen?
Ist Bewusstsein gleichbedeutend mit Vernunft, Verantwortung, Weisheit?

Drei wesentliche Irrtümer:
   1. Irrtum: Bewusstsein = Krone der Evolution und Zentrum des menschlichen
      Daseins?
   2. Irrtum: BW ist typisch menschlich, wir unterscheiden uns darin von andern
      Tieren.
   3. Irrtum: Wir halten unser Bewusstsein für so wichtig, dass wir uns sein
      Nichtvorhandensein nicht vorstellen können.

Wo ist das Denken angesiedelt?
Versuch: Es wird ein Wort genannt (z. B. Vogel) und höher oder niedriger .
Beispiele:
 Vogel und höher           Erwartet wird Tier
 Vogel und niedriger       Erwartet wird Rabe , Spatz , Papagei usw.

Was läuft im Gehirn ab?

   1.   Verarbeitung des Wortes (Vogel)
   2.   Verarbeitung der Anleitung (niedriger / höher)
   3.   Suchen nach der Antwort
   4.   Lautes Sagen der Antwort

Resultat: Für jede Phase ausser der dritten konnten die Teilnehmenden genau
angeben, was in ihrem Kopf ablief. Aber die richtige Antwort lieferte das Unbewusste
oder b

esser: das Vorbewusste.




                                           3
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Was alles sehen wir?         Merkwürdige Wahrnehmungslücken




Auf unsere Sinnesorgane ist nur bedingt Verlass: Wir sehen längst nicht alles, wir hören
nicht alles, wir riechen nicht alles usw. Genauer gesagt: Nicht alles, was wir sehen,
hören, riechen usw. dringt in unser Bewusstsein.

Umgekehrt sehen wir Dinge, die nicht der Realität entsprechen.




                                           4
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Lesen, Schreiben, Rechnen         rein intellektuelle Handlungen?


WiRd SiMoNeTtA sOmMaRuGa UnSeRe NeUe BuNdEsRäTiN?

wIrD sImOnEtTa SoMmArUgA uNsErE nEuE bUnDeSrÄtIn?




                                 Rassepferde

                                  Reitpferde

                                 Vollblutpferde

                                Haflingerpferde

                                  Rennpferde

                                 Arbeitspferde

                                Blumentopferde




                                       5
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Wie rational sind unsere Meinungen und Ansichten?
Einflüsse aus dem Unbewussten




                                  Liebe
                                  Peter
                                  Krebs
                                 Ruedi
                                Ibrahim
                                Frieden
                                 sicher
                                Achmed
                                Mustafa
                                  Krieg
                                 Werner
                                   Tod
                                   Willi
                                gesund
                               Vergnügen
                                 Foltern
                                 Abdul
                                  Heinz
                                Kummer
                                   froh
                               Mohammed
                                 Martin
                                 Glück
                                Schmerz
                                 Volkan



                                     6
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Entscheide überdenken oder überschlafen?
Denken oder nicht denken, das ist die Frage
Drei Arten, sich zu entscheiden
Grob gesagt können wir drei Hauptgruppen von Entscheidungen:
   1. Schnelles Entscheiden: Man denkt wenig oder gar nicht darüber nach.
   2. Unbewusstes Entscheiden: Man nimmt die relevanten Informationen auf und
       schläft noch eine Nacht darüber . Hat man am nächsten Morgen immer
      noch ein gutes Gefühl , dann entscheidet man sich für die angebotene
      Möglichkeit.
   3. Bewusstes Entscheiden: Man sammelt Informationen, analysiert sie gründlich;
      stellt Listen von Vor- und Nachteilen auf; Man gewichtet die verschiedenen
      Aspekte.
Erstellen Sie eine Rangliste: Welche halten Sie für schlecht, welche für besser aber
nicht optimal, welche für die beste und vernünftigste Art?


                 Variante                Rang

                Variante 1

                Variante 2

                Variante 3



Münzen werfen: Kopf oder Zahl?
Eine Münze wird zehn Mal aufgeworfen. Welche Reihenfolge von Kopf (K) und Zahl
(Z) scheint Ihnen wahrscheinlicher?

   1. KZZKKKZKZZ
   2. KKKKKZZZZZ


 Fast möchte man glauben, dass die Hälfte alles unseres Denkens ohne Bewusstsein
vor sich gehe.
Ich habe mich mit den faktischen Datis einer theoretischen oder praktischen
Angelegenheit bekannt gemacht; oft wird nun, ohne dass ich wieder daran
gedacht hätte, nach einigen Tagen das Resultat, wie nämlich die Sache sich
verhalte oder was dabei zu tun sei, mir ganz von selbst in den Sinn kommen und
deutlich vor mir sehen; wobei die Operation, durch die es zustande gekommen, mir
so verdeckt bleibt wie die einer Rechenmaschine; es ist eben eine unbewusste
Rumination gewesen.
Arthur Schopenhauer

                                           7
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich




Grafik: A. Dijksterhuis, On Making the Right Choice: The Deliberation-Without-Attention Effect




                                                    8
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Kreativität und Unbewusstes
Von Einstein und Mozart, von Inspiration und Transpiration


 Genie ist 10 % Inspiration und 90% Transpiration
(Wird Albert Einstein in den Mund gelegt).

Aus einem Gespräch mit Albert Einstein:
Frage: Wie kommen Sie zu Ihren Entdeckungen?
Antwort: Ich sehe Entdeckungen zunächst vor mir, ohne dass ich sie in Worte fassen
könnte.
 Konventionelle Worte oder andere Zeichen müssen erst auf einer zweiten Stufe
mühsam gesucht werden, wenn das obengenannte assoziative Spiel genügend
gefestigt ist und nach Wunsch reproduziert werden kann.



Ein Rätsel
Finden Sie den gesuchten Begriff (in englischer Sprache)?

                                          you just me



Ein Experiment


Sie sehen hier eine Reihe von acht Ziffern; es wurden nur 1, 4 und 9 verwendet.

                   1      1       4        4       9       4       9       4

Unter diese Reihe sollen Sie eine eigene Zahlenreihe notieren. Dabei müssen Sie die
folgenden Regeln beachten:

   1. Wenn zwei aufeinanderfolgende Ziffern der vorgegebenen Reihe gleich sind,
      müssen Sie für die eigene Zahlenreihe diese Ziffer verwenden.
   2. Sind die nächste Ziffer in der Reihe und die Ziffer, die Sie gerade notiert haben,
      unterschiedlich, dann müssen Sie die dritte, noch nicht verwendete Ziffer
      nehmen.
   3. Ist die neue Ziffer in der vorgegebenen Reihe eine 4 und Ihre letzte eigene
      Ziffer eine 9, dann schreiben Sie eine 1 auf.

                   1      1       4        4       9       4       9       4

                              1       9        1       4       4       1       9

Die Teilnehmer hatten den Auftrag, dreissig solche Reihen zu notieren.



                                               9
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Welche Rolle spielt unser Bewusstsein für unser Verhalten?




Die Illusion des freien Willens
Wir neigen dazu, Ursache-Wirkung-Beziehungen herzustellen. Dabei werden drei
Prinzipien verfolgt:

   1. Prioritätsprinzip: Das Timing muss stimmen, damit wir Ursache und Folge
      ableiten können
   2. Konsistenzprinzip: Zwischen Ursache und Wirkung muss eine stimmige
      Beziehung bestehen
   3. Exklusivitätsprinzip: Manchmal sind wir uns unseres Verhaltens bewusst, sei es,
      dass wir vom Gefühl überwältigt werden oder dass wir einer Versuchung
      widerstanden haben




                                         10
Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich



Das Bewusste ist doch mehr als schöne Zier


Die meisten Forscher aus Psychologie und Neurowissenschaft gehen davon aus, dass
das Bewusstsein irgendeinem Zweck dient; allerdings ist ihnen noch weitgehend
unklar, worin dieser bestehen könnte.

Aus dem Alltag können wir festhalten:

    Ø Das Bewusstsein ermöglicht Gedankenreisen
    Ø Das Bewusstsein ermöglicht subjektive Erlebnisse wie beispielsweise
         o Freude und Staunen über eine fremde Stadt, ein Naturwunder, ein
            Kunstwerk,
         o Stolz und Freude an einer körperlichen oder geistigen Leistung
         o Bei einem spannenden Film Herzklopfen bekommen
         o Bei der Lektüre eines guten Buches in eine andere Welt versinken
         o Musik hören und dabei einen Schauer verspüren
         o Genuss bei Essen und Trinken
         o Sex
         o
    Ø OHNE BEWUSSTSEIN WÄRE DAS LEBEN EINE ART TRAUMLOSER SCHLAF, MAN
      ERLEBT NICHTS UND KANN NICHTS GENIESSEN.

Zum Schluss die zentrale Frage
Stellen Sie sich vor, eine Fee kommt zu Ihnen und bietet Ihnen alles an, was Sie sich
nur wünschen können: Grenzenloser Reichtum; Villa, Auto, Yacht, Ferienreisen ganz
wie Sie es sich wünschen; unglaubliche Gesundheit und dabei kaum
Alterserscheinungen; ein tolles Liebes- und Sexleben.
Allerdings können Sie von all diesen Dingen nur profitieren, wenn Sie als
Gegenleistung Ihr Bewusstsein abgeben würden.

Würden Sie sich darauf einlassen?



Literatur zum Thema:
Dijksterhuis, A. (2010). Das kluge Unbewusste. Denken mit Gefühl und Intuition. Stuttgart. Cotta.
Gigerenzer, G. (2007). Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der
Intuition. München. Bertelsmann.
Kast, B. (2007). Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft. Die Kraft der Intuition.
Frankfurt a. M. Fischer
Busch, B. G. (2002). Denken mit dem Bauch. Intuitiv das Richtige tun. München. Kösel.
Bauer, J. (2005). Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der
Spiegelneurone. Hamburg, Hoffmann und Campe.
Roth, G. (2001). Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert.
Frankfurt a. M., Suhrkamp.



                                                    11

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Referat spycher

  • 1. 21. Controller Tagung der Schweizer Arbeitskreise des Internationalen Controller Vereins 7. September 2010 Dättwil bei Baden Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Summary Marguerite Spycher Dipl. Schriftpsychologin SGG Im Marbach 37 CH - 8800 Thalwil Tel / Fax 044 720 79 94 m.spycher@grapho.ch www.grapho.ch
  • 2. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Begriffe Bewusstes Unser Bewusstsein ist im Grosshirn anzusiedeln. Dies ist der grösste und entwicklungsgeschichtlich jüngste Teil unseres Gehirns. Alle Vorgänge ausserhalb der Grosshirnrinde wie Gefühle, Affekte, Stimmungen, Intentionen sind grundsätzlich nicht von Bewusstsein begleitet. Unbewusstes Der moderne Begriff des Unbewussten entspricht nicht demjenigen von Sigmund Freud. Er sah darin ein Sammelbecken von Finsterem, Niedrigem, Triebhaftem, Primitivem. Die aktuelle Definition, mehrheitlich akzeptiert, lautet: Das Unbewusste besteht aus allen psychischen Prozessen, denen wir uns nicht bewusst sind, die aber dennoch unser Verhalten, unser Denken und unsere Emotionen beeinflussen. Vorbewusstes Ein Teil des Unbewussten kann auch als Vorbewusstes bezeichnet werden. Dies steht im Zentrum der heutigen Thematik. Sämtliche Erlebnisse, die wir jemals bewusst erlebt haben, sind im Vorbewussten gespeichert, meist allerdings können wir uns nicht aktiv daran erinnern. Es handelt sich gewissermassen um unsere kondensierte Lebenserfahrung. Aus dem Vorbewussten kommen Erinnerungen und es ist auch eine Quelle von Träumen. Ebenfalls sind komplexhafte Reaktionen darauf zurückzuführen. Es ist anatomisch und funktional gesehen ein gigantisches Netzwerk mir rund 15 Milliarden Nervenzellen und einer halben Trillion Synapsen, dessen Verarbeitungskapazität praktisch unbegrenzt ist. Aus ihm kommen unsere Einfälle, Aha-Erlebnisse und das, was als Intuition bezeichnet werden kann. 2
  • 3. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Das eingebildete Bewusstsein oder: Wer gibt im Hirn den Ton an? Macht uns das Bewusstsein zu intelligenten, rationalen Menschen? Ist Bewusstsein gleichbedeutend mit Vernunft, Verantwortung, Weisheit? Drei wesentliche Irrtümer: 1. Irrtum: Bewusstsein = Krone der Evolution und Zentrum des menschlichen Daseins? 2. Irrtum: BW ist typisch menschlich, wir unterscheiden uns darin von andern Tieren. 3. Irrtum: Wir halten unser Bewusstsein für so wichtig, dass wir uns sein Nichtvorhandensein nicht vorstellen können. Wo ist das Denken angesiedelt? Versuch: Es wird ein Wort genannt (z. B. Vogel) und höher oder niedriger . Beispiele: Vogel und höher Erwartet wird Tier Vogel und niedriger Erwartet wird Rabe , Spatz , Papagei usw. Was läuft im Gehirn ab? 1. Verarbeitung des Wortes (Vogel) 2. Verarbeitung der Anleitung (niedriger / höher) 3. Suchen nach der Antwort 4. Lautes Sagen der Antwort Resultat: Für jede Phase ausser der dritten konnten die Teilnehmenden genau angeben, was in ihrem Kopf ablief. Aber die richtige Antwort lieferte das Unbewusste oder b esser: das Vorbewusste. 3
  • 4. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Was alles sehen wir? Merkwürdige Wahrnehmungslücken Auf unsere Sinnesorgane ist nur bedingt Verlass: Wir sehen längst nicht alles, wir hören nicht alles, wir riechen nicht alles usw. Genauer gesagt: Nicht alles, was wir sehen, hören, riechen usw. dringt in unser Bewusstsein. Umgekehrt sehen wir Dinge, die nicht der Realität entsprechen. 4
  • 5. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Lesen, Schreiben, Rechnen rein intellektuelle Handlungen? WiRd SiMoNeTtA sOmMaRuGa UnSeRe NeUe BuNdEsRäTiN? wIrD sImOnEtTa SoMmArUgA uNsErE nEuE bUnDeSrÄtIn? Rassepferde Reitpferde Vollblutpferde Haflingerpferde Rennpferde Arbeitspferde Blumentopferde 5
  • 6. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Wie rational sind unsere Meinungen und Ansichten? Einflüsse aus dem Unbewussten Liebe Peter Krebs Ruedi Ibrahim Frieden sicher Achmed Mustafa Krieg Werner Tod Willi gesund Vergnügen Foltern Abdul Heinz Kummer froh Mohammed Martin Glück Schmerz Volkan 6
  • 7. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Entscheide überdenken oder überschlafen? Denken oder nicht denken, das ist die Frage Drei Arten, sich zu entscheiden Grob gesagt können wir drei Hauptgruppen von Entscheidungen: 1. Schnelles Entscheiden: Man denkt wenig oder gar nicht darüber nach. 2. Unbewusstes Entscheiden: Man nimmt die relevanten Informationen auf und schläft noch eine Nacht darüber . Hat man am nächsten Morgen immer noch ein gutes Gefühl , dann entscheidet man sich für die angebotene Möglichkeit. 3. Bewusstes Entscheiden: Man sammelt Informationen, analysiert sie gründlich; stellt Listen von Vor- und Nachteilen auf; Man gewichtet die verschiedenen Aspekte. Erstellen Sie eine Rangliste: Welche halten Sie für schlecht, welche für besser aber nicht optimal, welche für die beste und vernünftigste Art? Variante Rang Variante 1 Variante 2 Variante 3 Münzen werfen: Kopf oder Zahl? Eine Münze wird zehn Mal aufgeworfen. Welche Reihenfolge von Kopf (K) und Zahl (Z) scheint Ihnen wahrscheinlicher? 1. KZZKKKZKZZ 2. KKKKKZZZZZ Fast möchte man glauben, dass die Hälfte alles unseres Denkens ohne Bewusstsein vor sich gehe. Ich habe mich mit den faktischen Datis einer theoretischen oder praktischen Angelegenheit bekannt gemacht; oft wird nun, ohne dass ich wieder daran gedacht hätte, nach einigen Tagen das Resultat, wie nämlich die Sache sich verhalte oder was dabei zu tun sei, mir ganz von selbst in den Sinn kommen und deutlich vor mir sehen; wobei die Operation, durch die es zustande gekommen, mir so verdeckt bleibt wie die einer Rechenmaschine; es ist eben eine unbewusste Rumination gewesen. Arthur Schopenhauer 7
  • 8. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Grafik: A. Dijksterhuis, On Making the Right Choice: The Deliberation-Without-Attention Effect 8
  • 9. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Kreativität und Unbewusstes Von Einstein und Mozart, von Inspiration und Transpiration Genie ist 10 % Inspiration und 90% Transpiration (Wird Albert Einstein in den Mund gelegt). Aus einem Gespräch mit Albert Einstein: Frage: Wie kommen Sie zu Ihren Entdeckungen? Antwort: Ich sehe Entdeckungen zunächst vor mir, ohne dass ich sie in Worte fassen könnte. Konventionelle Worte oder andere Zeichen müssen erst auf einer zweiten Stufe mühsam gesucht werden, wenn das obengenannte assoziative Spiel genügend gefestigt ist und nach Wunsch reproduziert werden kann. Ein Rätsel Finden Sie den gesuchten Begriff (in englischer Sprache)? you just me Ein Experiment Sie sehen hier eine Reihe von acht Ziffern; es wurden nur 1, 4 und 9 verwendet. 1 1 4 4 9 4 9 4 Unter diese Reihe sollen Sie eine eigene Zahlenreihe notieren. Dabei müssen Sie die folgenden Regeln beachten: 1. Wenn zwei aufeinanderfolgende Ziffern der vorgegebenen Reihe gleich sind, müssen Sie für die eigene Zahlenreihe diese Ziffer verwenden. 2. Sind die nächste Ziffer in der Reihe und die Ziffer, die Sie gerade notiert haben, unterschiedlich, dann müssen Sie die dritte, noch nicht verwendete Ziffer nehmen. 3. Ist die neue Ziffer in der vorgegebenen Reihe eine 4 und Ihre letzte eigene Ziffer eine 9, dann schreiben Sie eine 1 auf. 1 1 4 4 9 4 9 4 1 9 1 4 4 1 9 Die Teilnehmer hatten den Auftrag, dreissig solche Reihen zu notieren. 9
  • 10. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Welche Rolle spielt unser Bewusstsein für unser Verhalten? Die Illusion des freien Willens Wir neigen dazu, Ursache-Wirkung-Beziehungen herzustellen. Dabei werden drei Prinzipien verfolgt: 1. Prioritätsprinzip: Das Timing muss stimmen, damit wir Ursache und Folge ableiten können 2. Konsistenzprinzip: Zwischen Ursache und Wirkung muss eine stimmige Beziehung bestehen 3. Exklusivitätsprinzip: Manchmal sind wir uns unseres Verhaltens bewusst, sei es, dass wir vom Gefühl überwältigt werden oder dass wir einer Versuchung widerstanden haben 10
  • 11. Denken mit dem Bauch oder: Ich denke nicht, also bin ich Das Bewusste ist doch mehr als schöne Zier Die meisten Forscher aus Psychologie und Neurowissenschaft gehen davon aus, dass das Bewusstsein irgendeinem Zweck dient; allerdings ist ihnen noch weitgehend unklar, worin dieser bestehen könnte. Aus dem Alltag können wir festhalten: Ø Das Bewusstsein ermöglicht Gedankenreisen Ø Das Bewusstsein ermöglicht subjektive Erlebnisse wie beispielsweise o Freude und Staunen über eine fremde Stadt, ein Naturwunder, ein Kunstwerk, o Stolz und Freude an einer körperlichen oder geistigen Leistung o Bei einem spannenden Film Herzklopfen bekommen o Bei der Lektüre eines guten Buches in eine andere Welt versinken o Musik hören und dabei einen Schauer verspüren o Genuss bei Essen und Trinken o Sex o Ø OHNE BEWUSSTSEIN WÄRE DAS LEBEN EINE ART TRAUMLOSER SCHLAF, MAN ERLEBT NICHTS UND KANN NICHTS GENIESSEN. Zum Schluss die zentrale Frage Stellen Sie sich vor, eine Fee kommt zu Ihnen und bietet Ihnen alles an, was Sie sich nur wünschen können: Grenzenloser Reichtum; Villa, Auto, Yacht, Ferienreisen ganz wie Sie es sich wünschen; unglaubliche Gesundheit und dabei kaum Alterserscheinungen; ein tolles Liebes- und Sexleben. Allerdings können Sie von all diesen Dingen nur profitieren, wenn Sie als Gegenleistung Ihr Bewusstsein abgeben würden. Würden Sie sich darauf einlassen? Literatur zum Thema: Dijksterhuis, A. (2010). Das kluge Unbewusste. Denken mit Gefühl und Intuition. Stuttgart. Cotta. Gigerenzer, G. (2007). Bauchentscheidungen. Die Intelligenz des Unbewussten und die Macht der Intuition. München. Bertelsmann. Kast, B. (2007). Wie der Bauch dem Kopf beim Denken hilft. Die Kraft der Intuition. Frankfurt a. M. Fischer Busch, B. G. (2002). Denken mit dem Bauch. Intuitiv das Richtige tun. München. Kösel. Bauer, J. (2005). Warum ich fühle, was du fühlst. Intuitive Kommunikation und das Geheimnis der Spiegelneurone. Hamburg, Hoffmann und Campe. Roth, G. (2001). Fühlen, Denken, Handeln. Wie das Gehirn unser Verhalten steuert. Frankfurt a. M., Suhrkamp. 11