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N°17 – March 2014
..........................................................................................
ENERGIE/ENERGY
..........................................................................................
ENERGIEVERSORGUNGSSICHERHEIT IN DER
EUROPÄISCHEN UNION
MITGLIEDER DES EUROPÄISCHEN RATES IDENTIFIZIEREN
ENERGIEEFFIZIENZ ALS WICHTIGE MAßNAHME IM KAMPF
GEGEN DIE ENERGIEABHÄNGIGKEIT
–
Die Energieversorgungssicherheit in Europa war eines der
vorrangigen Themen auf dem EU-Ratstreffen vorige Wo-
che in Brüssel. Angesichts der Krise auf der Krim und der
Sanktionen vonseiten der EU und der USA gegen Russland,
suchen die europäischen Staats- und Regierungschefs nach
einer Lösung der europaweiten Abhängigkeit von russi-
schem Erdgas. Das Sitzungsprotokoll stellt fest, dass „eine
Verringerung des Energiebedarfs durch verbesserte Ener-
gieeffizienz der erste Schritt sein sollte, der zudem zur
Erreichung weiterer Energie -und Klimaziele beitragen
könnte.“ Die zweite Möglichkeit, die Energieversorgung
der EU-Staaten zu sichern, sei, die Versorgungswege zu
diversifizieren sowie die Energiequellen – insbesondere
erneuerbare Energien – auszubauen.
Ingrid Holmes, Associate Director bei E3G, einer unabhän-
gigen Think Tank für nachhaltige Entwicklung, warnt, dass
die EU nicht genug unternehme, um die europäische Wirt-
schaft vor einer Energieabhängigkeit zu schützen. Sie be-
tont, dass 21 von 28 EU-Mitgliedstaaten abhängig von
russischen Gasimporten seien; die Ukraine-Krise zeige
einmal mehr, wie wichtig es sei, dass die EU ihre Energie-
versorgung künftig nicht auf Russland fixiere. „Energieeffi-
zienz sollte gesamtwirtschaftliche Priorität für die gesamte
EU haben. Als solches braucht es eine einheitliche Reaktion
der EU“, so Holmes gegenüber Euractiv.
Topics / Themen:
ENERGIE / ENERGY 1
Energieversorgungssicherheit in der Europäischen
Union/ Ensuring energy security in the EU
VERKEHR / TRANSPORT 2
EU-Parlament nimmt veränderte Fassung des 4.
Eisenbahnpaketes an / European Parliament
adopts amended version of the “fourth railway
package”
DIGITALISIERUNG / DIGITAL 3
Intelligente Messsysteme - Chance oder Risiko
durch Smart Meter? / Intelligent metering sys-
tems – opportunity or risk of the smart meter?
EU-Datenschutzrecht: die nächste Generation /
EU data protection: The next generation 5
FINANZMARKT / FINANCE 7
Crowdinvesting: Eine neue Finanzierungsform für
junge Unternehmen / Crowd Investing: A new
form of investment for young firms
EU 8
Spitzenkandidaten sind der neue Trend bei Euro-
pawahlen / New trend In nominating party candi-
dates
2
N°17 – March 2014
ENSURING ENERGY SECURITY IN THE EU
EU COUNCIL MEMBERS IDENTIFY ENERGY EFFICIENCY AS
KEY MEASURE IN COMBATING ENERGY DEPENDENCE
–
The EU Council met last week with energy security in Eu-
rope being high on the discussion agenda. In face of the
crisis in Crimea and US/EU sanctions on Russia, European
leaders are seeking a solution to the European wide de-
pendence on Russian gas imports. The EU has reduced its
gas imports from Russia since the last crisis but is still im-
porting 30 per cent of its gas from its eastern neighbour.
One of the key topics was energy efficiency but still no
binding agreement has been reached.
The EU Council said the energy security goal would be
pursued first by reducing energy demands through intro-
ducing more energy efficiency. Second, by diversifying the
EU’s supply routes and expanding energy sources, particu-
larly renewables.
Ingrid Holmes the Associate Director of E3G, an independ-
ent non-profit organization for sustainable development,
warned that the EU is not doing enough to protect the
economy from energy dependency. Holmes highlighted
the fact that 21 of 28 EU Member States are dependent on
Russian gas imports with the events unfolding in Ukraine
crisis showing yet again how crucial it is that the EU does
not pin its energy supply future on Russia. According to
Euractiv Holmes said “unlocking energy efficiency should
be a macroeconomic priority for the whole of the EU. As
such, it needs a unified EU response.”
© ReinhardT - Fotolia.com
..........................................................................................
VERKEHR / TRANSPORT
..........................................................................................
EU-PARLAMENT NIMMT VERÄNDERTE FAS-
SUNG DES 4. EISENBAHNPAKETES AN
DAS VIERTE EISENBAHNPAKET SORGT FÜR DIFFERENZEN
ZWISCHEN EU-KOMMISSION UND -PARLAMENT
–
Das EU-Parlament hat das Vierte Eisenbahnpaket mit brei-
ter Mehrheit beschlossen. Damit kommen ein europawei-
tes Schienen- als auch Ticketing-System und vor allem ein
einheitliches Zulassungsverfahren für Schienenfahrzeuge.
Die vorangegangene Gesetzgebung führte bereits das
European Train Control System (ETCS) ein, das insbesonde-
re die Zugsicherheit erhöht hat. Dies war ein wichtiger
Schritt, um eine grenzüberschreitende Harmonisierung zu
erreichen.
Die technische Komponente der Gesetzgebung wurde vom
EU-Parlament direkt angenommen. Vorausgesetzt, das
Gesetz wird vom Europäischen Rat verabschiedet, werden
Technik- und Sicherheitsstandards vereinheitlicht. Dadurch
könnten bis zu 11.000 unterschiedlicher Regelungen, die
bis dato europaweit galten, außer Kraft gesetzt werden.
Insbesondere für die Systemanbieter könnten sich damit
wirtschaftliche und technologische Vorteile ergeben.
Sebastian Hass, zuständig für Public Affairs bei Bombar-
dier, begrüßt das Eisenbahnpaket. „Insbesondere bei den
Zulassungsverfahren erwarten wir deutliche Vereinfachun-
gen. Mit dem Vierten Eisenbahnpaket kann die Eisenbahn
Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Verkehrsträ-
gern aufholen. Bahnfahren in Europa wird damit noch
attraktiver. “
EU-Verkehrskommissar Siim Kallas musste in den Verhand-
lungen um das Eisenbahnpaket Kompromisse eingehen.
Zahlreiche Bahngesellschaften und Bahngewerkschaften
wehrten sich gegen den Kommissions-Vorschlag, Perso-
nen- und Güterverkehr von den Netzen zu trennen. Die
Mehrheit der Abgeordneten votierte für einen Aufschub
dieser Verpflichtung bis zum Jahr 2023 – so auch die deut-
schen EU-Abgeordneten Ismail Ertrug (SPD) und Herbert
3
N°17 – March 2014
Reul (CDU). Reul begrüßte als Vorsitzender der CDU/CSU-
Gruppe im Europäischen Parlament die eindeutige Zu-
stimmung im Plenum. „Der Änderungsantrag gewährleis-
tet, dass bereits effektive Strukturen des Bahnmarktes
bestehen bleiben“, sagte Reul gegenüber nuances public
affairs. Vorteile bringt die jetzige Entscheidung für vertikal-
integrierte Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG oder
die französische SNCF, die sowohl die Netz-Infrastruktur
als auch Güter- und Personenverkehr betreiben.
©Chloé – Fotalia.com
EUROPEAN PARLIAMENT ADOPTS AMENDED VERSION OF
THE “FOURTH RAILWAY PACKAGE”
EU COMMISSION AND EU PARLIAMENT AT ODDS OVER
FOURTH RAILWAY PACKAGE
–
The EU Parliament in a large majority voted in the fourth
railway package. This will bring about an EU-wide railway
track and ticketing system and above all unified approval
procedures for railway track vehicles.
Previous legislation already introduced the European Train
Control System (ETCS), which focused on increasing train
safety. This was an important step in achieving a cross
border harmonization.
The technical components of the legislation were directly
passed by the EU Parliament and providing it is also passed
by the EU Council, technical and safety standards will be
unified. This could mean that the 11,000 varying rules valid
up until now could be decommissioned. This could have
significant economic and technological advantages for
system operators.
Sebastian Hass, responsible for public affairs at Bom-
bardier, welcomed the package:
“Especially with regards to the approval procedures we are
expecting considerable simplifications. With the fourth
railway package we can make ground on the competitive
disadvantages of the rail when compared with other forms
of transport. Travelling by train should therefore become
ever more attractive in Europe.”
EU Transport Commissioner Siim Kallas had to get involved
in negotiations on compromises for the railway package.
Numerous rail operators and trade unions were against
the Commission’s proposal to separate passenger and
goods transport. A majority of MEPs, including German
MEPs Ismail Ertrug (SPD) and Herbert Reul (CDU), voted to
postpone this measure until 2023. Reul, chairman of the
CDU/CSU in the EU Parliament, welcomed the big majority
vote in plenary saying when asked by nuances public af-
fairs “the amendments meant to make sure that existing
effective railway governance structures remain possible”.
This decision is to the benefit of vertically integrated com-
panies like Deutsche Bahn AG and SNCF of France, both of
whom operate the network infrastructure as well as pas-
senger and good services on the railway.
..........................................................................................
DIGITALISIERUNG/
DIGITAL
..........................................................................................
INTELLIGENTE MESSSYSTEME - CHANCE
ODER RISIKO DURCH SMART METER?
DER EINSATZ VON INTELLIGENTEN MESSSYSTEMEN STEHT
AUF DEM PRÜFSTAND: WELCHE CHANCEN UND RISIKEN
ERGEBEN SICH FÜR ENERGIEVERSORGUNGSUNTER-
NEHMEN (EVU) UND VERBRAUCHER? DIESEN FRAGEN
WIDMET SICH EIN NEUES BUCH VON MICHAEL HOMBACH
„SMART METER“: CHANCEN UND RISIKEN FÜR ENERGIE-
VERSORGUNGSUNTERNEHMEN DURCH DEN EINSATZ VON
INTELLIGENTEN STROM-ZÄHLERN IM DERZEITIGEN WAN-
DEL IN DER ENERGIEVERSORGUNG.
–
Geht es nach der EU sollen mindestens 80 Prozent der
Haushalte bis zum Jahr 2020 mit intelligenten Messsyste-
4
N°17 – March 2014
men ausgestattet sein, vorausgesetzt eine Kosten-Nutzen-
Analyse empfiehlt die breite Einführung intelligenter Zäh-
ler. Beim EU-Mitgliedstaat Deutschland hat die Wirt-
schaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young den Auftrag von
der Bundesregierung erhalten, Kosten- und Nutzen in ein
Verhältnis zu setzen. Das Ergebnis der Prüfer: wirtschaft-
lich als auch gesellschaftlich sei eine flächen-deckende
Umsetzung nicht zu empfehlen.
Für Beobachter des deutschen Marktes war dieses Ergeb-
nis angesichts des Agierens der zuständigen Landesdaten-
schutzbehörden vorhersagbar. Datenschutz ist im födera-
len Bundesstaat inzwischen vom Geschäftsentwicklungs-
instrument zum Geschäftshindernis geworden. So bleibt es
nun allein Aufgabe der Smart-Metering-Anbieter und
Energieversorger, das schleppende Geschäft mit dem intel-
ligenten Messzähler wieder aufzuwecken.
Hombach gibt eine Einführung in die Welt der intelligenten
Zähler und intelligenten Messsysteme. Intelligente Zähler
sind Basiszähler ohne Kommunikationsfunktion. Intelligen-
te Messsysteme sind die Erweiterung intelligenter Zähler
um ein Smart-Meter-Gateway, das die neuen intelligenten
Funktionen der Technologie beinhaltet – deswegen auch
die Bezeichnung Smart Meter. Diese sind in der Lage, den
tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nut-
zungszeit anzuzeigen und die Daten an den Stromanbieter
zurückzusenden. Anschließend analysiert Hombach die
damit verbundenen Möglichkeiten für Energieversor-
gungsunternehmen. Seine These: die Installation intelli-
genter Messsysteme schafft neue Märkte durch Prozessau-
tomatisierung, neue Tarife und Dienst-leistungen zur Kun-
dengewinnung und Kundenbindung. Neben der Kunden-
bindung sieht er zudem Perspektiven für ein verbessertes
Last- und Netzmanagement.
Auf der Schattenseite sieht der Autor die hohen Investiti-
onsvolumina und die zahlreichen, unklaren regulatorischen
Vorgaben. Einige Vorgaben seien zwar veröffentlicht, aber
noch nicht rechtlich verbindlich umgesetzt. Investitions-
und Planungssicherheit bestehe daher für die EVU nicht.
Verschärft wird diese Situation durch die EU-
Datenschutzgrundverordnung.
Die Maßgabe der EU wird in Deutschland voraussichtlich
wie folgt umgesetzt: In Fällen, in denen intelligente Mess-
systeme wirtschaftlich netzdienlich genutzt werden kön-
nen, wird ein Einbau verpflichtend vorgeschrieben, in allen
anderen Fällen werden intelligente Zähler installiert.
Fazit:
Hombach kommt zu dem Schluss, dass es ein flächende-
ckendes Rollout in Deutschland nicht geben wird. So neh-
men die EVU weiterhin eine abwartende Haltung ein, sie
können sich dem Thema Smart Metering jedoch allein
wegen der Bedeutung der Kundenbindung nicht entziehen.
Buchtipp „Smart Meter“
Michael Hombach (2014): Chancen und Risiken für Ener-
gieversorgungsunternehmen durch den Einsatz von intelli-
genten Stromzählern im derzeitigen Wandel in der Ener-
gieversorgung.
ISBN 9783732292592
INTELLIGENT METERING SYSTEMS – OPPORTUNITY OR
RISK OF THE SMART METER?
THE USE OF SMART METERING IS UNDER SCRUTINY: WHAT
ARE THE OPPORTUNITIES AND RISKS FOR ENERGY SUPPLY
COMPANIES AND CONSUMERS? TO ANSWER THESE QUES-
TIONS IS A NEW BOOK BY MICHAEL HOMBACH "SMART
METER": OPPORTUNITIES AND RISKS FOR ENERGY COM-
PANIES THROUGH THE USE OF SMART METERS IN THIS
TIME OF CHANGE IN ENERGY SUPPLY.
–
According to the EU at least 80 percent of households
should be equipped with intelligent metering systems by
2020. Provided there is a cost-benefit analysis, the wide-
spread introduction of smart metering is recommended.
The German federal government have contracted the
accounting firm Ernst & Young to analyse the cost-benefit
relationship. The result of the report: economically and
socially a comprehensive implementtation is not recom-
mended.
For observers of the German market, this result was pre-
dictable considering the stance of the regional data protec-
tion authorities. Privacy has become both a financial ob-
stacle and business development tool in the regional
states. Therefore it is up to smart metering providers and
utilities to revive sluggish business with an intelligent
measurement system.
Hombach gives an introduction into the world of smart
meters and smart metering systems. Smart meters are
base meters without a communication function. Intelligent
measuring systems are the expansion of smart meters to a
smart meter gateway, which includes new intelligent uses
of technology - hence the term smart meters. These are
5
N°17 – March 2014
able to view the actual energy consumption and actual
time of use and send the data back to the power company.
Hombach analyses the opportunities associated with this
for energy companies. His proposition: the installation of
smart metering systems creates new markets through
process automation, new tariffs and services for customer
acquisition and customer retention. In addition to custom-
er loyalty he also sees prospects for an improved load and
network management.
On the downside, the author sees the high investment
volumes needed and the numerous, unclear regulatory
requirements. Some guidelines were published but have
not yet been implemented nor are of legally binding char-
acter. Therefore there is no investment and planning secu-
rity for utilities. This situation is exacerbated by the EU
General Data Protection Regulation.
EU standards are expected to be implemented in Germany
as follows: In cases where smart metering systems can be
used economically and appropriately on the network,
installment will be mandatory. In all other cases, smart
base meters will be installed.
Conclusion:
Hombach concludes that there will not be a nationwide
rollout in Germany. Thus, utilities are taking a wait-and-see
attitude, however due to the importance of customer
loyalty they will not be able avoid the topic of smart me-
tering forever.
Book Review "Smart Meter"
Michael Hombach (2014): Opportunities and risks for en-
ergy companies through the use of smart meters in this
time of change in energy supply.
ISBN 9783732292592
EU DATENSCHUTZRECHT: DIE NÄCHSTE GE-
NERATION
WIE ENTWICKLUNGEN AUF EU-EBENE DIE INDUSTRIE BE-
EINFLUSSEN
-
Vorigen Monat hat das EU-Parlament die Datenschutz-
grundverordnung angenommen. Bevor der Verordnungs-
vorschlag in Kraft treten kann, muss er jedoch noch vom
EU-Ministerrat angenommen werden, wo er derzeit zur
Diskussion liegt. Die Verordnung hätte unmittelbare Aus-
wirkung auf Daten verarbeitende Firmen, die in Europa
tätig sind, und würde zu einer großen Umstellung des
europäischen Datenschutzrechts führen. Der Sprecher zum
Thema Datenschutzgrundverordnung im EU-Parlament,
der deutsche Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht, sagte,
dass das neue Gesetz für alle EU-Bürger Mindeststandards
beim Datenschutz sicherstelle. Europaweit aktive Firmen
könnten sich zudem nicht ein EU-Land aussuchen, in dem
die Standards besonders niedrig seien, wie beispielsweise
Irland. Das Gesetz wird für alle in Europa tätige Unterneh-
men gelten, auch wenn sich ihr Sitz außerhalb Europas
befindet. Dies wird als „extraterritoriale Anwendung“ be-
zeichnet.
Das neue Gesetz wird voraussichtlich bis zum Jahr 2015 in
Kraft treten. Hier ist eine kurze 3-Punkte-Anleitung, wie Sie
Ihr Unternehmen am besten positionieren können:
1. Benennen Sie einen Datenschutzbeauftragten. Die Rege-
lung besagt, dass alle privaten Unternehmen, die Daten
von mehr als 5000 Betroffenen verarbeiten oder deren
Kernaktivität Datenverarbeitung ist, einen entsprechend
qualifizierten Datenschutzbeauftragten bestellen müssen.
Der Datenschutzbeauftragte muss kein Vollzeit-Mitarbeiter
sein; er muss jedoch über angemessene Ressourcen verfü-
gen, um sicherzustellen, dass die Gesetze eingehalten
werden. Der Datenschutzbeauftragte sollte unabhängig
sein und kann nur entlassen werden, wenn er seine Aufga-
ben nicht mehr erfüllt.
2. Halten Sie das neue Recht ein, um finanzielle Sanktionen
zu vermeiden. Daten verarbeitende Unternehmen sollten
beachten, dass es einige große Veränderungen im Daten-
schutzrecht geben wird, wenn das neue Gesetz in Kraft
tritt. Vor der Verarbeitung personenbezogener Daten müs-
sen Unternehmen zunächst die ausdrückliche Zustimmung
der Betroffenen einholen. Sie müssen die Datenübertrag-
6
N°17 – March 2014
barkeit gewährleisten und der betroffenen Person das
Recht auf Vergessenwerden gewährleisten. Eine einzige
Verletzung dieser Regeln kann zu einer Geldstrafe von bis
zu 100 Millionen Euro oder 5 Prozent des Unternehmen-
sumsatzes führen (der größere der beiden Werte bestimmt
die Strafhöhe).
3. Daten verarbeitende Unternehmen sollten transparent
sein und die Nutzer stets vorweg informieren. Durch
Transparenz und proaktive Arbeit in diesem Bereich kön-
nen Unternehmen Vertrauen schaffen. Der Aufbau von
Vertrauen bei den Betroffenen ist wichtig für Unterneh-
men, die personenbezogene Daten nutzen, um Gewinne zu
erwirtschaften.
Der Datenschutz ist auf internationaler Ebene mittlerweile
ein bedeutendes Thema. So sprach Orit Gadiesh, CEO des
US-Beratungsunternehmens Bain & Company, auf dem
diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos darüber. Laut
Gadiesh gebe es vielfältige Möglichkeiten für Unterneh-
men, durch Datenschutz das Vertrauen der Nutzer zu ge-
winnen. Zu seinen Lösungsvorschlägen gehören: Ein Om-
budsmann für das Thema Datenschutz, ein Inhouse-
Datenschutz-Vorstand mit Fürsorgepflicht für die Nutzer
oder ein jährlich erscheinender Datenschutz-Bericht. Klar
ist allerdings, dass das europäische und das US-
amerikanische Recht in diesem Bereich unterschiedlich
sind und dass kein internationaler Konsens besteht.
EU DATA PROTECTION: THE NEXT GENERATION
HOW DEVELOPMENTS ON THE EU LEVEL CAN AFFECT IN-
DUSTRY
-
The draft EU General Data Protection Regulation was
passed by MEPs this month. This brings a whole new sys-
tem of data protection regulation to the door of data re-
lated companies active in Europe. The proposed law must
now be discussed by the EU Council before finally entering
law. Jan Philipp Albrecht, the MEP who is the so-called
rapporteur for the regulation in the European Parliament,
said he believes that this regulation would ensure that all
European citizens are afforded them same minimum level
of protection. Albrecht also believes that this would make
sure that data processing companies no longer set up their
European headquarters in a Member State that offers little
in the way of data protection rights, like Ireland. The law
will apply to all entities operating in the European Union
even if they are based outside Europe. This is called the
“extra-territorial application”.
With the new law likely to come into effect by 2015, here
is a quick 3 point guide on how to best position your com-
pany:
1. Appoint a data protection officer. The regulation makes
clear that all private companies processing data of more
than 5000 data subjects (users) or whose core activities
involve data processing must appoint a suitably qualified
data protection officer. The data protection officer does
not have to be a full-time employee but must have ade-
quate resources to ensure compliance with the regulation.
They should also be independent and can only be dis-
missed if they are no longer fulfilling their duties.
2. Avoid financial sanctions by complying with the latest
law. Companies processing data should note that when
this new law enters force there will be a few major chang-
es in data protection law. Companies must first obtain
explicit consent before any processing of personal data can
begin, they must ensure data portability and afford the
data subject the right to erasure. A single breach of these
rules could result in a fine of up to 100 million euro or 5
per cent of a company’s turnover, whichever is greater.
3. Data companies should be transparent and up front with
their users. By being proactive with regards to data protec-
tion, business can develop trust through transparency.
Building trust with data subjects is essential for companies
who use that data for profit.
Meanwhile, on the international level, data protection is
also a major theme. Orit Gadiesh, CEO of the consultancy
firm Bain & Company, spoke on the issue at the World
Economic Forum in Davos. Gadiesh, presenting her case
from a United States perspective, said there were many
different ways companies could use data protection to
garner the trust of the users and make a business case.
Gadiesh recommended solutions ranging from a type of
data protection ombudsman, to individual company priva-
cy boards with a fiduciary duty to the users, to companies
issuing annual privacy reports. Gadiesh’s presentation
shows that EU and US law are far from being harmonised.
This will not help in facilitating easier transatlantic trade.
7
N°17 – March 2014
..........................................................................................
FINANZMARKT/FINANCE
..........................................................................................
CROWDINVESTING: EINE NEUE FINANZIE-
RUNGSFORM FÜR JUNGE UNTERNEHMEN
GRÜNDER JUNGER UNTERNEHMEN HABEN NEBEN FINAN-
ZIERUNGSMÖGLICHKEITEN DURCH BANKEN UND FÖRDER-
PROGRAMMEN MITTLERWEILE EINE ALTERNATIVE: DAS
CROWDINVESTING. PLATTFORMEN FÜR CROWDFUNDING
UND -INVESTING DECKEN DURCH FRÜHPHASEN-
FINANZIERUNG EINEN MARKT AB, DER BIS DATO NUR
SPÄRLICH BESETZT IST. CRIS LUDWIG, CROWDINVESTING
BERATER BEI STARTNEXT, DISKUTIERT DIE MÖGLICHKEITEN
DIESER NEUEN FORM DES INVESTMENTS.
–
Crowdinvesting wird im deutschsprachigen Raum etwa
über Plattformen wie Seedmatch, Innovestment und
Startnext ermöglicht. Diese Form der Schwarmfinanzierung
wird immer mehr bei jungen Unternehmern populär. So
sieht Cris Ludwig im Crowdinvesting ein wichtiges Instru-
ment, um innovative und junge Geschäftsideen zu fördern
und letztlich zu verwirklichen. Über klassische Kapitalge-
ber, wie Banken und Venture-Capital-Fonds, die ersten
Geldmittel zu beziehen, gestaltet sich häufig als schwierig.
Diese werden wenn überhaupt erst in späteren Finanzie-
rungsrunden aktiv, wenn sich das Geschäftsmodell als
tragfähig erwiesen hat und mehrere Sicherheiten vorlie-
gen. Cris Ludwig erläutert hierzu: „Der Bankensektor ver-
hält sich aktuell noch zurückhaltend, doch es findet mehr
und mehr ein Umdenken statt. Investitionen in soziale und
innovative Unternehmen sind sowohl gesellschaftliche als
auch wirtschaftliche Investitionen in die Zukunft.“
Bei Startnext steht vor allem der gesellschaftliche Mehr-
wert im Vordergrund. Es werden Sozialunternehmer ge-
fördert, die einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft
leisten möchten. Diese Geschäftsmodelle legen ihren Fo-
kus nicht auf kurzfristige Rendite, sondern wollen langfris-
tigen gesellschaftlichen Wandel ermöglichen.
Über Crowdinvesting, im Englischen unter equity-based
Crowdfunding bekannt, kann Startkapital für Unterneh-
men, Start-Ups und Gesellschaften generiert werden. Un-
terstützer, auch Mikroinvestoren genannt, können sich mit
kleineren Geldbeträgen über stille Beteiligungen, Genuss-
rechten oder partiarischen Darlehen an den Unternehmen
beteiligen. So bietet sich Crowdinvesting insbesondere für
die Frühphasen-finanzierung an. Einerseits, weil der Bedarf
junger Unternehmer hier besonders hoch ist; andererseits,
weil eine solch öffentliche Kampagne die Marktfähigkeit
einer Idee widerspiegelt und die Investoren gleichermaßen
als Multiplikatoren für die Unternehmen dienen. Insbe-
sondere die durch eine Crowdinvesting-Kampagne entste-
henden Marketingeffekte sind für junge Unternehmen
wertvoll. Stoßen das Produkt und die Idee auf Interesse?
Ist unser Geschäftsmodell überzeugend?
Crowdinvesting als solches ist eine deutsche Wortschöp-
fung, die so im Englischsprachigen keine Verwendung
findet. Dieses equity-based Crowdfunding darf nicht mit
dem reward-based Crowdfunding verwechselt werden.
Letzteres ermöglicht die kurzfristige Umsetzung eines
Projektes. Möchte eine Person eine Idee verwirklichen,
bieten Crowdfunding-Plattformen die Möglichkeit dieses
Projekt öffentlich zu präsentieren. Ziel ist es, den Schwarm
für eine Idee zu begeistern und so finanzielle Unterstützer
zu aktivieren. Als Dankeschön erhalten Unterstützer bei-
spielsweise das dadurch finanzierte Produkt, wie eine CD,
eine handgefertigte Handtasche oder einen Bildband.
© Tashatuvango - Fotolia.com
CROWD INVESTING: A NEW FORM OF INVESTMENT FOR
YOUNG FIRMS
FOUNDERS OF YOUNG COMPANIES NOW HAVE AN ALTER-
NATIVE TO FINANCING THROUGH BANKS AND SUPPORT
PROGRAMS: CROWD INVESTING. PLATFORMS FOR CROWD
FUNDING AND INVESTING ARE SERVICING THE EARLY
STAGE VENTURING CAPITAL FUNDING MARKET, WHICH UP
8
N°17 – March 2014
UNTIL NOW HAS NOT BEEN FULLY UTILISED. CRIS LUDWIG,
CROWD INVESTING CONSULTANT AT STARTNEXT, DIS-
CUSSES THE SOCIAL VALUE OF THIS BUDDING FORM OF
INVESTMENT.
–
In the German market there are now several Internet plat-
forms that facilitate this form of financing. These include
Seedmatch, Innovestment and Startnext. Cris Ludwig,
Crowd Investing consultant at Startnext, sees crowd fund-
ing as an important tool in promoting and realising innova-
tion and young business ideas. Startnext places social value
in the foreground. It promotes social entrepreneurs who
want to create a lasting effect on society. Although these
business models are less profitable to start off with, they
deal with future markets. Cris Ludwig explains: "The bank-
ing sector is still cautious, but more and more there is a
change in thinking. Investments in social and innovative
companies are social and economic investments in the
future. "
A distinction is drawn between reward based crowd fund-
ing and equity based crowd funding, or crowd investing.
The former is referred to in German-speaking countries as
crowd funding. One person wants to realize an idea and
crowd funding platforms offer the possibility of bringing
this project to the public. The aim is to enable the crowd to
be inspired by the idea and jump on board as financial
supporters. As a thank you, supporters receive the product
they helped finance, for example an artist’s CD. Crowd
investing, on the other hand, appeals more to founders of
companies, start-ups and other businesses. Supporters or
“micro investors” may however also participate with
smaller amounts of money in the form of silent participa-
tions, profit participation rights or participating loans to
the company.
Crowd investing is a German term not used in English. This
form of financing is becoming more and more popular
among young entrepreneurs. This is for several reasons.
Using traditional investors, such as banks and venture
capital funds to set up a company often proves difficult.
These methods are usually resorted to in later financing
rounds active when the business model has proven itself
viable and there are several levels of collateral. Thus crowd
investing is attractive particular for early-stage financing.
This is because firstly there are so many young entrepre-
neurs here and secondly because such a public campaign
reflects the marketability of the idea and the investors
serve as multipliers for the company. The campaign mar-
keting effects brought about by a Crowd Investing are very
valuable for young companies in particular. Is the product
being met with interest? Is our business model convincing?
..........................................................................................
EU 2014
..........................................................................................
SPITZENKANDIDATEN SIND DER NEUE
TREND BEI DEN EUROPAWAHLEN
UMSTRUKTURIERUNG DER EU FÜHRUNGSPOSITIONEN
-
Zum achten Mal können die Bürger Europas im Mai dieses
Jahres über die Zusammensetzung des Europäischen Par-
lamentes abstimmen. Es ist jedoch das erste Mal, dass die
europäischen Parteifamilien für die Europawahlen Spitzen-
kandidaten aufgestellt haben. Sie sind die Kandidaten für
das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission
und werden im Wahlkampf, beispielsweise in Fernsehde-
batten, gegeneinander antreten. Nach den neuen Regeln
des Lissabon-Vertrages von 2009 müssen die EU-Staats-
und Regierungschefs bei der Auswahl eines Kandidaten für
das Amt des künftigen Kommissions-Präsidenten die
Wahlergebnisse berücksichtigen. Die Parteienfamilie, die
in der Mai-Wahl die meisten Stimmen gewinnt, wird so
nicht nur über die größte Gruppe an Abgeordneten verfü-
gen, sondern voraussichtlich auch bestimmen, wer Chef
der EU-Kommission wird.
Die Exekutive der EU steht vor großen Veränderungen
hinsichtlich ihres Personals. Herman van Rompuy, seit
2009 EU-Ratspräsident, und Catherine Ashton, Hohe Ver-
treterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, treten
nicht erneut an.
NEW TREND IN NOMINATING PARTY CANDIDATES
RESHUFFLING OF EU EXECUTIVE POSITIONS
-
The eighth European Parliament elections will be held this
coming May. For the first time, EU parities will put forward
a top candidate who will represent the party in televised
interviews as well as be the parties selection for the post
of European Commission President. Under the new rules
of Lisbon 2009, EU government leaders, who will select a
candidate for the post of the future Commission President,
9
N°17 – March 2014
must do so with regard to the election results. Therefore it
would seem that the party who gets most votes in the May
election will not only have the largest number of MEPs but
will also dictate who the head of the EU Executive branch
will be.
The EU Executive is to see a significant change in personnel
with both Herman von Rompuy EU Council President and
Catherine Ashton High Representative will be replaced in
late 2014. According to political commentators in the UK
Lady Ashton is going to take up her seat in the House of
Lords.
Jean Claude Juncker Martin Schulz
EPP Party PES Party
Photo: ©EEP Official Photo: ©Moritz Kosinsky
Flickr Photo
Ska Keller Guy Verhofstadt
Green Party ALDE Party
Photo: ©Stephan Röhl Flickr
Please feel free to send us your questions and comments
to mail@nuances.de.
Für Fragen und Rückmeldungen wenden Sie sich bitte an
mail@nuances.de.
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senden Sie uns eine e-mail an: mail@nuances.de mit der
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N°9 – May 2013

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  • 1. 1 N°17 – March 2014 .......................................................................................... ENERGIE/ENERGY .......................................................................................... ENERGIEVERSORGUNGSSICHERHEIT IN DER EUROPÄISCHEN UNION MITGLIEDER DES EUROPÄISCHEN RATES IDENTIFIZIEREN ENERGIEEFFIZIENZ ALS WICHTIGE MAßNAHME IM KAMPF GEGEN DIE ENERGIEABHÄNGIGKEIT – Die Energieversorgungssicherheit in Europa war eines der vorrangigen Themen auf dem EU-Ratstreffen vorige Wo- che in Brüssel. Angesichts der Krise auf der Krim und der Sanktionen vonseiten der EU und der USA gegen Russland, suchen die europäischen Staats- und Regierungschefs nach einer Lösung der europaweiten Abhängigkeit von russi- schem Erdgas. Das Sitzungsprotokoll stellt fest, dass „eine Verringerung des Energiebedarfs durch verbesserte Ener- gieeffizienz der erste Schritt sein sollte, der zudem zur Erreichung weiterer Energie -und Klimaziele beitragen könnte.“ Die zweite Möglichkeit, die Energieversorgung der EU-Staaten zu sichern, sei, die Versorgungswege zu diversifizieren sowie die Energiequellen – insbesondere erneuerbare Energien – auszubauen. Ingrid Holmes, Associate Director bei E3G, einer unabhän- gigen Think Tank für nachhaltige Entwicklung, warnt, dass die EU nicht genug unternehme, um die europäische Wirt- schaft vor einer Energieabhängigkeit zu schützen. Sie be- tont, dass 21 von 28 EU-Mitgliedstaaten abhängig von russischen Gasimporten seien; die Ukraine-Krise zeige einmal mehr, wie wichtig es sei, dass die EU ihre Energie- versorgung künftig nicht auf Russland fixiere. „Energieeffi- zienz sollte gesamtwirtschaftliche Priorität für die gesamte EU haben. Als solches braucht es eine einheitliche Reaktion der EU“, so Holmes gegenüber Euractiv. Topics / Themen: ENERGIE / ENERGY 1 Energieversorgungssicherheit in der Europäischen Union/ Ensuring energy security in the EU VERKEHR / TRANSPORT 2 EU-Parlament nimmt veränderte Fassung des 4. Eisenbahnpaketes an / European Parliament adopts amended version of the “fourth railway package” DIGITALISIERUNG / DIGITAL 3 Intelligente Messsysteme - Chance oder Risiko durch Smart Meter? / Intelligent metering sys- tems – opportunity or risk of the smart meter? EU-Datenschutzrecht: die nächste Generation / EU data protection: The next generation 5 FINANZMARKT / FINANCE 7 Crowdinvesting: Eine neue Finanzierungsform für junge Unternehmen / Crowd Investing: A new form of investment for young firms EU 8 Spitzenkandidaten sind der neue Trend bei Euro- pawahlen / New trend In nominating party candi- dates
  • 2. 2 N°17 – March 2014 ENSURING ENERGY SECURITY IN THE EU EU COUNCIL MEMBERS IDENTIFY ENERGY EFFICIENCY AS KEY MEASURE IN COMBATING ENERGY DEPENDENCE – The EU Council met last week with energy security in Eu- rope being high on the discussion agenda. In face of the crisis in Crimea and US/EU sanctions on Russia, European leaders are seeking a solution to the European wide de- pendence on Russian gas imports. The EU has reduced its gas imports from Russia since the last crisis but is still im- porting 30 per cent of its gas from its eastern neighbour. One of the key topics was energy efficiency but still no binding agreement has been reached. The EU Council said the energy security goal would be pursued first by reducing energy demands through intro- ducing more energy efficiency. Second, by diversifying the EU’s supply routes and expanding energy sources, particu- larly renewables. Ingrid Holmes the Associate Director of E3G, an independ- ent non-profit organization for sustainable development, warned that the EU is not doing enough to protect the economy from energy dependency. Holmes highlighted the fact that 21 of 28 EU Member States are dependent on Russian gas imports with the events unfolding in Ukraine crisis showing yet again how crucial it is that the EU does not pin its energy supply future on Russia. According to Euractiv Holmes said “unlocking energy efficiency should be a macroeconomic priority for the whole of the EU. As such, it needs a unified EU response.” © ReinhardT - Fotolia.com .......................................................................................... VERKEHR / TRANSPORT .......................................................................................... EU-PARLAMENT NIMMT VERÄNDERTE FAS- SUNG DES 4. EISENBAHNPAKETES AN DAS VIERTE EISENBAHNPAKET SORGT FÜR DIFFERENZEN ZWISCHEN EU-KOMMISSION UND -PARLAMENT – Das EU-Parlament hat das Vierte Eisenbahnpaket mit brei- ter Mehrheit beschlossen. Damit kommen ein europawei- tes Schienen- als auch Ticketing-System und vor allem ein einheitliches Zulassungsverfahren für Schienenfahrzeuge. Die vorangegangene Gesetzgebung führte bereits das European Train Control System (ETCS) ein, das insbesonde- re die Zugsicherheit erhöht hat. Dies war ein wichtiger Schritt, um eine grenzüberschreitende Harmonisierung zu erreichen. Die technische Komponente der Gesetzgebung wurde vom EU-Parlament direkt angenommen. Vorausgesetzt, das Gesetz wird vom Europäischen Rat verabschiedet, werden Technik- und Sicherheitsstandards vereinheitlicht. Dadurch könnten bis zu 11.000 unterschiedlicher Regelungen, die bis dato europaweit galten, außer Kraft gesetzt werden. Insbesondere für die Systemanbieter könnten sich damit wirtschaftliche und technologische Vorteile ergeben. Sebastian Hass, zuständig für Public Affairs bei Bombar- dier, begrüßt das Eisenbahnpaket. „Insbesondere bei den Zulassungsverfahren erwarten wir deutliche Vereinfachun- gen. Mit dem Vierten Eisenbahnpaket kann die Eisenbahn Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Verkehrsträ- gern aufholen. Bahnfahren in Europa wird damit noch attraktiver. “ EU-Verkehrskommissar Siim Kallas musste in den Verhand- lungen um das Eisenbahnpaket Kompromisse eingehen. Zahlreiche Bahngesellschaften und Bahngewerkschaften wehrten sich gegen den Kommissions-Vorschlag, Perso- nen- und Güterverkehr von den Netzen zu trennen. Die Mehrheit der Abgeordneten votierte für einen Aufschub dieser Verpflichtung bis zum Jahr 2023 – so auch die deut- schen EU-Abgeordneten Ismail Ertrug (SPD) und Herbert
  • 3. 3 N°17 – March 2014 Reul (CDU). Reul begrüßte als Vorsitzender der CDU/CSU- Gruppe im Europäischen Parlament die eindeutige Zu- stimmung im Plenum. „Der Änderungsantrag gewährleis- tet, dass bereits effektive Strukturen des Bahnmarktes bestehen bleiben“, sagte Reul gegenüber nuances public affairs. Vorteile bringt die jetzige Entscheidung für vertikal- integrierte Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG oder die französische SNCF, die sowohl die Netz-Infrastruktur als auch Güter- und Personenverkehr betreiben. ©Chloé – Fotalia.com EUROPEAN PARLIAMENT ADOPTS AMENDED VERSION OF THE “FOURTH RAILWAY PACKAGE” EU COMMISSION AND EU PARLIAMENT AT ODDS OVER FOURTH RAILWAY PACKAGE – The EU Parliament in a large majority voted in the fourth railway package. This will bring about an EU-wide railway track and ticketing system and above all unified approval procedures for railway track vehicles. Previous legislation already introduced the European Train Control System (ETCS), which focused on increasing train safety. This was an important step in achieving a cross border harmonization. The technical components of the legislation were directly passed by the EU Parliament and providing it is also passed by the EU Council, technical and safety standards will be unified. This could mean that the 11,000 varying rules valid up until now could be decommissioned. This could have significant economic and technological advantages for system operators. Sebastian Hass, responsible for public affairs at Bom- bardier, welcomed the package: “Especially with regards to the approval procedures we are expecting considerable simplifications. With the fourth railway package we can make ground on the competitive disadvantages of the rail when compared with other forms of transport. Travelling by train should therefore become ever more attractive in Europe.” EU Transport Commissioner Siim Kallas had to get involved in negotiations on compromises for the railway package. Numerous rail operators and trade unions were against the Commission’s proposal to separate passenger and goods transport. A majority of MEPs, including German MEPs Ismail Ertrug (SPD) and Herbert Reul (CDU), voted to postpone this measure until 2023. Reul, chairman of the CDU/CSU in the EU Parliament, welcomed the big majority vote in plenary saying when asked by nuances public af- fairs “the amendments meant to make sure that existing effective railway governance structures remain possible”. This decision is to the benefit of vertically integrated com- panies like Deutsche Bahn AG and SNCF of France, both of whom operate the network infrastructure as well as pas- senger and good services on the railway. .......................................................................................... DIGITALISIERUNG/ DIGITAL .......................................................................................... INTELLIGENTE MESSSYSTEME - CHANCE ODER RISIKO DURCH SMART METER? DER EINSATZ VON INTELLIGENTEN MESSSYSTEMEN STEHT AUF DEM PRÜFSTAND: WELCHE CHANCEN UND RISIKEN ERGEBEN SICH FÜR ENERGIEVERSORGUNGSUNTER- NEHMEN (EVU) UND VERBRAUCHER? DIESEN FRAGEN WIDMET SICH EIN NEUES BUCH VON MICHAEL HOMBACH „SMART METER“: CHANCEN UND RISIKEN FÜR ENERGIE- VERSORGUNGSUNTERNEHMEN DURCH DEN EINSATZ VON INTELLIGENTEN STROM-ZÄHLERN IM DERZEITIGEN WAN- DEL IN DER ENERGIEVERSORGUNG. – Geht es nach der EU sollen mindestens 80 Prozent der Haushalte bis zum Jahr 2020 mit intelligenten Messsyste-
  • 4. 4 N°17 – March 2014 men ausgestattet sein, vorausgesetzt eine Kosten-Nutzen- Analyse empfiehlt die breite Einführung intelligenter Zäh- ler. Beim EU-Mitgliedstaat Deutschland hat die Wirt- schaftsprüfungsgesellschaft Ernst & Young den Auftrag von der Bundesregierung erhalten, Kosten- und Nutzen in ein Verhältnis zu setzen. Das Ergebnis der Prüfer: wirtschaft- lich als auch gesellschaftlich sei eine flächen-deckende Umsetzung nicht zu empfehlen. Für Beobachter des deutschen Marktes war dieses Ergeb- nis angesichts des Agierens der zuständigen Landesdaten- schutzbehörden vorhersagbar. Datenschutz ist im födera- len Bundesstaat inzwischen vom Geschäftsentwicklungs- instrument zum Geschäftshindernis geworden. So bleibt es nun allein Aufgabe der Smart-Metering-Anbieter und Energieversorger, das schleppende Geschäft mit dem intel- ligenten Messzähler wieder aufzuwecken. Hombach gibt eine Einführung in die Welt der intelligenten Zähler und intelligenten Messsysteme. Intelligente Zähler sind Basiszähler ohne Kommunikationsfunktion. Intelligen- te Messsysteme sind die Erweiterung intelligenter Zähler um ein Smart-Meter-Gateway, das die neuen intelligenten Funktionen der Technologie beinhaltet – deswegen auch die Bezeichnung Smart Meter. Diese sind in der Lage, den tatsächlichen Energieverbrauch und die tatsächliche Nut- zungszeit anzuzeigen und die Daten an den Stromanbieter zurückzusenden. Anschließend analysiert Hombach die damit verbundenen Möglichkeiten für Energieversor- gungsunternehmen. Seine These: die Installation intelli- genter Messsysteme schafft neue Märkte durch Prozessau- tomatisierung, neue Tarife und Dienst-leistungen zur Kun- dengewinnung und Kundenbindung. Neben der Kunden- bindung sieht er zudem Perspektiven für ein verbessertes Last- und Netzmanagement. Auf der Schattenseite sieht der Autor die hohen Investiti- onsvolumina und die zahlreichen, unklaren regulatorischen Vorgaben. Einige Vorgaben seien zwar veröffentlicht, aber noch nicht rechtlich verbindlich umgesetzt. Investitions- und Planungssicherheit bestehe daher für die EVU nicht. Verschärft wird diese Situation durch die EU- Datenschutzgrundverordnung. Die Maßgabe der EU wird in Deutschland voraussichtlich wie folgt umgesetzt: In Fällen, in denen intelligente Mess- systeme wirtschaftlich netzdienlich genutzt werden kön- nen, wird ein Einbau verpflichtend vorgeschrieben, in allen anderen Fällen werden intelligente Zähler installiert. Fazit: Hombach kommt zu dem Schluss, dass es ein flächende- ckendes Rollout in Deutschland nicht geben wird. So neh- men die EVU weiterhin eine abwartende Haltung ein, sie können sich dem Thema Smart Metering jedoch allein wegen der Bedeutung der Kundenbindung nicht entziehen. Buchtipp „Smart Meter“ Michael Hombach (2014): Chancen und Risiken für Ener- gieversorgungsunternehmen durch den Einsatz von intelli- genten Stromzählern im derzeitigen Wandel in der Ener- gieversorgung. ISBN 9783732292592 INTELLIGENT METERING SYSTEMS – OPPORTUNITY OR RISK OF THE SMART METER? THE USE OF SMART METERING IS UNDER SCRUTINY: WHAT ARE THE OPPORTUNITIES AND RISKS FOR ENERGY SUPPLY COMPANIES AND CONSUMERS? TO ANSWER THESE QUES- TIONS IS A NEW BOOK BY MICHAEL HOMBACH "SMART METER": OPPORTUNITIES AND RISKS FOR ENERGY COM- PANIES THROUGH THE USE OF SMART METERS IN THIS TIME OF CHANGE IN ENERGY SUPPLY. – According to the EU at least 80 percent of households should be equipped with intelligent metering systems by 2020. Provided there is a cost-benefit analysis, the wide- spread introduction of smart metering is recommended. The German federal government have contracted the accounting firm Ernst & Young to analyse the cost-benefit relationship. The result of the report: economically and socially a comprehensive implementtation is not recom- mended. For observers of the German market, this result was pre- dictable considering the stance of the regional data protec- tion authorities. Privacy has become both a financial ob- stacle and business development tool in the regional states. Therefore it is up to smart metering providers and utilities to revive sluggish business with an intelligent measurement system. Hombach gives an introduction into the world of smart meters and smart metering systems. Smart meters are base meters without a communication function. Intelligent measuring systems are the expansion of smart meters to a smart meter gateway, which includes new intelligent uses of technology - hence the term smart meters. These are
  • 5. 5 N°17 – March 2014 able to view the actual energy consumption and actual time of use and send the data back to the power company. Hombach analyses the opportunities associated with this for energy companies. His proposition: the installation of smart metering systems creates new markets through process automation, new tariffs and services for customer acquisition and customer retention. In addition to custom- er loyalty he also sees prospects for an improved load and network management. On the downside, the author sees the high investment volumes needed and the numerous, unclear regulatory requirements. Some guidelines were published but have not yet been implemented nor are of legally binding char- acter. Therefore there is no investment and planning secu- rity for utilities. This situation is exacerbated by the EU General Data Protection Regulation. EU standards are expected to be implemented in Germany as follows: In cases where smart metering systems can be used economically and appropriately on the network, installment will be mandatory. In all other cases, smart base meters will be installed. Conclusion: Hombach concludes that there will not be a nationwide rollout in Germany. Thus, utilities are taking a wait-and-see attitude, however due to the importance of customer loyalty they will not be able avoid the topic of smart me- tering forever. Book Review "Smart Meter" Michael Hombach (2014): Opportunities and risks for en- ergy companies through the use of smart meters in this time of change in energy supply. ISBN 9783732292592 EU DATENSCHUTZRECHT: DIE NÄCHSTE GE- NERATION WIE ENTWICKLUNGEN AUF EU-EBENE DIE INDUSTRIE BE- EINFLUSSEN - Vorigen Monat hat das EU-Parlament die Datenschutz- grundverordnung angenommen. Bevor der Verordnungs- vorschlag in Kraft treten kann, muss er jedoch noch vom EU-Ministerrat angenommen werden, wo er derzeit zur Diskussion liegt. Die Verordnung hätte unmittelbare Aus- wirkung auf Daten verarbeitende Firmen, die in Europa tätig sind, und würde zu einer großen Umstellung des europäischen Datenschutzrechts führen. Der Sprecher zum Thema Datenschutzgrundverordnung im EU-Parlament, der deutsche Grünen-Politiker Jan Philipp Albrecht, sagte, dass das neue Gesetz für alle EU-Bürger Mindeststandards beim Datenschutz sicherstelle. Europaweit aktive Firmen könnten sich zudem nicht ein EU-Land aussuchen, in dem die Standards besonders niedrig seien, wie beispielsweise Irland. Das Gesetz wird für alle in Europa tätige Unterneh- men gelten, auch wenn sich ihr Sitz außerhalb Europas befindet. Dies wird als „extraterritoriale Anwendung“ be- zeichnet. Das neue Gesetz wird voraussichtlich bis zum Jahr 2015 in Kraft treten. Hier ist eine kurze 3-Punkte-Anleitung, wie Sie Ihr Unternehmen am besten positionieren können: 1. Benennen Sie einen Datenschutzbeauftragten. Die Rege- lung besagt, dass alle privaten Unternehmen, die Daten von mehr als 5000 Betroffenen verarbeiten oder deren Kernaktivität Datenverarbeitung ist, einen entsprechend qualifizierten Datenschutzbeauftragten bestellen müssen. Der Datenschutzbeauftragte muss kein Vollzeit-Mitarbeiter sein; er muss jedoch über angemessene Ressourcen verfü- gen, um sicherzustellen, dass die Gesetze eingehalten werden. Der Datenschutzbeauftragte sollte unabhängig sein und kann nur entlassen werden, wenn er seine Aufga- ben nicht mehr erfüllt. 2. Halten Sie das neue Recht ein, um finanzielle Sanktionen zu vermeiden. Daten verarbeitende Unternehmen sollten beachten, dass es einige große Veränderungen im Daten- schutzrecht geben wird, wenn das neue Gesetz in Kraft tritt. Vor der Verarbeitung personenbezogener Daten müs- sen Unternehmen zunächst die ausdrückliche Zustimmung der Betroffenen einholen. Sie müssen die Datenübertrag-
  • 6. 6 N°17 – March 2014 barkeit gewährleisten und der betroffenen Person das Recht auf Vergessenwerden gewährleisten. Eine einzige Verletzung dieser Regeln kann zu einer Geldstrafe von bis zu 100 Millionen Euro oder 5 Prozent des Unternehmen- sumsatzes führen (der größere der beiden Werte bestimmt die Strafhöhe). 3. Daten verarbeitende Unternehmen sollten transparent sein und die Nutzer stets vorweg informieren. Durch Transparenz und proaktive Arbeit in diesem Bereich kön- nen Unternehmen Vertrauen schaffen. Der Aufbau von Vertrauen bei den Betroffenen ist wichtig für Unterneh- men, die personenbezogene Daten nutzen, um Gewinne zu erwirtschaften. Der Datenschutz ist auf internationaler Ebene mittlerweile ein bedeutendes Thema. So sprach Orit Gadiesh, CEO des US-Beratungsunternehmens Bain & Company, auf dem diesjährigen Weltwirtschaftsforum in Davos darüber. Laut Gadiesh gebe es vielfältige Möglichkeiten für Unterneh- men, durch Datenschutz das Vertrauen der Nutzer zu ge- winnen. Zu seinen Lösungsvorschlägen gehören: Ein Om- budsmann für das Thema Datenschutz, ein Inhouse- Datenschutz-Vorstand mit Fürsorgepflicht für die Nutzer oder ein jährlich erscheinender Datenschutz-Bericht. Klar ist allerdings, dass das europäische und das US- amerikanische Recht in diesem Bereich unterschiedlich sind und dass kein internationaler Konsens besteht. EU DATA PROTECTION: THE NEXT GENERATION HOW DEVELOPMENTS ON THE EU LEVEL CAN AFFECT IN- DUSTRY - The draft EU General Data Protection Regulation was passed by MEPs this month. This brings a whole new sys- tem of data protection regulation to the door of data re- lated companies active in Europe. The proposed law must now be discussed by the EU Council before finally entering law. Jan Philipp Albrecht, the MEP who is the so-called rapporteur for the regulation in the European Parliament, said he believes that this regulation would ensure that all European citizens are afforded them same minimum level of protection. Albrecht also believes that this would make sure that data processing companies no longer set up their European headquarters in a Member State that offers little in the way of data protection rights, like Ireland. The law will apply to all entities operating in the European Union even if they are based outside Europe. This is called the “extra-territorial application”. With the new law likely to come into effect by 2015, here is a quick 3 point guide on how to best position your com- pany: 1. Appoint a data protection officer. The regulation makes clear that all private companies processing data of more than 5000 data subjects (users) or whose core activities involve data processing must appoint a suitably qualified data protection officer. The data protection officer does not have to be a full-time employee but must have ade- quate resources to ensure compliance with the regulation. They should also be independent and can only be dis- missed if they are no longer fulfilling their duties. 2. Avoid financial sanctions by complying with the latest law. Companies processing data should note that when this new law enters force there will be a few major chang- es in data protection law. Companies must first obtain explicit consent before any processing of personal data can begin, they must ensure data portability and afford the data subject the right to erasure. A single breach of these rules could result in a fine of up to 100 million euro or 5 per cent of a company’s turnover, whichever is greater. 3. Data companies should be transparent and up front with their users. By being proactive with regards to data protec- tion, business can develop trust through transparency. Building trust with data subjects is essential for companies who use that data for profit. Meanwhile, on the international level, data protection is also a major theme. Orit Gadiesh, CEO of the consultancy firm Bain & Company, spoke on the issue at the World Economic Forum in Davos. Gadiesh, presenting her case from a United States perspective, said there were many different ways companies could use data protection to garner the trust of the users and make a business case. Gadiesh recommended solutions ranging from a type of data protection ombudsman, to individual company priva- cy boards with a fiduciary duty to the users, to companies issuing annual privacy reports. Gadiesh’s presentation shows that EU and US law are far from being harmonised. This will not help in facilitating easier transatlantic trade.
  • 7. 7 N°17 – March 2014 .......................................................................................... FINANZMARKT/FINANCE .......................................................................................... CROWDINVESTING: EINE NEUE FINANZIE- RUNGSFORM FÜR JUNGE UNTERNEHMEN GRÜNDER JUNGER UNTERNEHMEN HABEN NEBEN FINAN- ZIERUNGSMÖGLICHKEITEN DURCH BANKEN UND FÖRDER- PROGRAMMEN MITTLERWEILE EINE ALTERNATIVE: DAS CROWDINVESTING. PLATTFORMEN FÜR CROWDFUNDING UND -INVESTING DECKEN DURCH FRÜHPHASEN- FINANZIERUNG EINEN MARKT AB, DER BIS DATO NUR SPÄRLICH BESETZT IST. CRIS LUDWIG, CROWDINVESTING BERATER BEI STARTNEXT, DISKUTIERT DIE MÖGLICHKEITEN DIESER NEUEN FORM DES INVESTMENTS. – Crowdinvesting wird im deutschsprachigen Raum etwa über Plattformen wie Seedmatch, Innovestment und Startnext ermöglicht. Diese Form der Schwarmfinanzierung wird immer mehr bei jungen Unternehmern populär. So sieht Cris Ludwig im Crowdinvesting ein wichtiges Instru- ment, um innovative und junge Geschäftsideen zu fördern und letztlich zu verwirklichen. Über klassische Kapitalge- ber, wie Banken und Venture-Capital-Fonds, die ersten Geldmittel zu beziehen, gestaltet sich häufig als schwierig. Diese werden wenn überhaupt erst in späteren Finanzie- rungsrunden aktiv, wenn sich das Geschäftsmodell als tragfähig erwiesen hat und mehrere Sicherheiten vorlie- gen. Cris Ludwig erläutert hierzu: „Der Bankensektor ver- hält sich aktuell noch zurückhaltend, doch es findet mehr und mehr ein Umdenken statt. Investitionen in soziale und innovative Unternehmen sind sowohl gesellschaftliche als auch wirtschaftliche Investitionen in die Zukunft.“ Bei Startnext steht vor allem der gesellschaftliche Mehr- wert im Vordergrund. Es werden Sozialunternehmer ge- fördert, die einen nachhaltigen Beitrag für die Gesellschaft leisten möchten. Diese Geschäftsmodelle legen ihren Fo- kus nicht auf kurzfristige Rendite, sondern wollen langfris- tigen gesellschaftlichen Wandel ermöglichen. Über Crowdinvesting, im Englischen unter equity-based Crowdfunding bekannt, kann Startkapital für Unterneh- men, Start-Ups und Gesellschaften generiert werden. Un- terstützer, auch Mikroinvestoren genannt, können sich mit kleineren Geldbeträgen über stille Beteiligungen, Genuss- rechten oder partiarischen Darlehen an den Unternehmen beteiligen. So bietet sich Crowdinvesting insbesondere für die Frühphasen-finanzierung an. Einerseits, weil der Bedarf junger Unternehmer hier besonders hoch ist; andererseits, weil eine solch öffentliche Kampagne die Marktfähigkeit einer Idee widerspiegelt und die Investoren gleichermaßen als Multiplikatoren für die Unternehmen dienen. Insbe- sondere die durch eine Crowdinvesting-Kampagne entste- henden Marketingeffekte sind für junge Unternehmen wertvoll. Stoßen das Produkt und die Idee auf Interesse? Ist unser Geschäftsmodell überzeugend? Crowdinvesting als solches ist eine deutsche Wortschöp- fung, die so im Englischsprachigen keine Verwendung findet. Dieses equity-based Crowdfunding darf nicht mit dem reward-based Crowdfunding verwechselt werden. Letzteres ermöglicht die kurzfristige Umsetzung eines Projektes. Möchte eine Person eine Idee verwirklichen, bieten Crowdfunding-Plattformen die Möglichkeit dieses Projekt öffentlich zu präsentieren. Ziel ist es, den Schwarm für eine Idee zu begeistern und so finanzielle Unterstützer zu aktivieren. Als Dankeschön erhalten Unterstützer bei- spielsweise das dadurch finanzierte Produkt, wie eine CD, eine handgefertigte Handtasche oder einen Bildband. © Tashatuvango - Fotolia.com CROWD INVESTING: A NEW FORM OF INVESTMENT FOR YOUNG FIRMS FOUNDERS OF YOUNG COMPANIES NOW HAVE AN ALTER- NATIVE TO FINANCING THROUGH BANKS AND SUPPORT PROGRAMS: CROWD INVESTING. PLATFORMS FOR CROWD FUNDING AND INVESTING ARE SERVICING THE EARLY STAGE VENTURING CAPITAL FUNDING MARKET, WHICH UP
  • 8. 8 N°17 – March 2014 UNTIL NOW HAS NOT BEEN FULLY UTILISED. CRIS LUDWIG, CROWD INVESTING CONSULTANT AT STARTNEXT, DIS- CUSSES THE SOCIAL VALUE OF THIS BUDDING FORM OF INVESTMENT. – In the German market there are now several Internet plat- forms that facilitate this form of financing. These include Seedmatch, Innovestment and Startnext. Cris Ludwig, Crowd Investing consultant at Startnext, sees crowd fund- ing as an important tool in promoting and realising innova- tion and young business ideas. Startnext places social value in the foreground. It promotes social entrepreneurs who want to create a lasting effect on society. Although these business models are less profitable to start off with, they deal with future markets. Cris Ludwig explains: "The bank- ing sector is still cautious, but more and more there is a change in thinking. Investments in social and innovative companies are social and economic investments in the future. " A distinction is drawn between reward based crowd fund- ing and equity based crowd funding, or crowd investing. The former is referred to in German-speaking countries as crowd funding. One person wants to realize an idea and crowd funding platforms offer the possibility of bringing this project to the public. The aim is to enable the crowd to be inspired by the idea and jump on board as financial supporters. As a thank you, supporters receive the product they helped finance, for example an artist’s CD. Crowd investing, on the other hand, appeals more to founders of companies, start-ups and other businesses. Supporters or “micro investors” may however also participate with smaller amounts of money in the form of silent participa- tions, profit participation rights or participating loans to the company. Crowd investing is a German term not used in English. This form of financing is becoming more and more popular among young entrepreneurs. This is for several reasons. Using traditional investors, such as banks and venture capital funds to set up a company often proves difficult. These methods are usually resorted to in later financing rounds active when the business model has proven itself viable and there are several levels of collateral. Thus crowd investing is attractive particular for early-stage financing. This is because firstly there are so many young entrepre- neurs here and secondly because such a public campaign reflects the marketability of the idea and the investors serve as multipliers for the company. The campaign mar- keting effects brought about by a Crowd Investing are very valuable for young companies in particular. Is the product being met with interest? Is our business model convincing? .......................................................................................... EU 2014 .......................................................................................... SPITZENKANDIDATEN SIND DER NEUE TREND BEI DEN EUROPAWAHLEN UMSTRUKTURIERUNG DER EU FÜHRUNGSPOSITIONEN - Zum achten Mal können die Bürger Europas im Mai dieses Jahres über die Zusammensetzung des Europäischen Par- lamentes abstimmen. Es ist jedoch das erste Mal, dass die europäischen Parteifamilien für die Europawahlen Spitzen- kandidaten aufgestellt haben. Sie sind die Kandidaten für das Amt des Präsidenten der Europäischen Kommission und werden im Wahlkampf, beispielsweise in Fernsehde- batten, gegeneinander antreten. Nach den neuen Regeln des Lissabon-Vertrages von 2009 müssen die EU-Staats- und Regierungschefs bei der Auswahl eines Kandidaten für das Amt des künftigen Kommissions-Präsidenten die Wahlergebnisse berücksichtigen. Die Parteienfamilie, die in der Mai-Wahl die meisten Stimmen gewinnt, wird so nicht nur über die größte Gruppe an Abgeordneten verfü- gen, sondern voraussichtlich auch bestimmen, wer Chef der EU-Kommission wird. Die Exekutive der EU steht vor großen Veränderungen hinsichtlich ihres Personals. Herman van Rompuy, seit 2009 EU-Ratspräsident, und Catherine Ashton, Hohe Ver- treterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik, treten nicht erneut an. NEW TREND IN NOMINATING PARTY CANDIDATES RESHUFFLING OF EU EXECUTIVE POSITIONS - The eighth European Parliament elections will be held this coming May. For the first time, EU parities will put forward a top candidate who will represent the party in televised interviews as well as be the parties selection for the post of European Commission President. Under the new rules of Lisbon 2009, EU government leaders, who will select a candidate for the post of the future Commission President,
  • 9. 9 N°17 – March 2014 must do so with regard to the election results. Therefore it would seem that the party who gets most votes in the May election will not only have the largest number of MEPs but will also dictate who the head of the EU Executive branch will be. The EU Executive is to see a significant change in personnel with both Herman von Rompuy EU Council President and Catherine Ashton High Representative will be replaced in late 2014. According to political commentators in the UK Lady Ashton is going to take up her seat in the House of Lords. Jean Claude Juncker Martin Schulz EPP Party PES Party Photo: ©EEP Official Photo: ©Moritz Kosinsky Flickr Photo Ska Keller Guy Verhofstadt Green Party ALDE Party Photo: ©Stephan Röhl Flickr Please feel free to send us your questions and comments to mail@nuances.de. Für Fragen und Rückmeldungen wenden Sie sich bitte an mail@nuances.de. * If you wish to be removed from the newsletter mailing list, please contact mail@nuances.de and place “unsub- scribe” in the subject heading. * Sollten Sie den Newsletter nicht weiter beziehen wollen, senden Sie uns eine e-mail an: mail@nuances.de mit der Nachricht: „unsubscribe“. N°9 – May 2013