Frauen legen um 14% weniger Geld auf die Seite als Männer. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage des Marktforschungsinstituts Integral im Auftrag der Erste Bank hervor. Durchschnittlich legt die Österreicherin 173 Euro und der Österreicher 197 Euro pro Monat beiseite. Somit sparen Frauen rund 14% oder 24 Euro weniger als Männer. Diese Differenz ergibt sich aber auch aufgrund der Einkommensunterschiede, denn beinahe die Hälfte der berufstätigen Frauen arbeitet Teilzeit. Mehr als 80% der Teilzeitmitarbeiter sind weiblich, verdienen somit weniger und müssen davon die monatlichen Fixkosten begleichen. Geld für die eigene Vorsorge ist – überraschenderweise – dennoch vorhanden.
Finanzielle Vorsorge ist bereits Thema bei Frauen
Laut der aktuellen Umfrage legt das weibliche Geschlecht bereits einen Großteil des Betrages für sich selbst beiseite. Das Gesamtergebnis zeigt auch, dass Frauen etwas mehr für Familienmitglieder (Kinder und Partner) beiseite legen als Männer – obwohl sie einen kleineren Betrag zur Verfügung haben. Frauen verabschieden sich somit immer stärker von dem Klischee der finanziell abhängigen Ehefrau.
Finanzen sind „Männersache“
Wenn es um das Thema Geld und Finanzen geht, halten nach wie vor Männer die Zügel in der Hand – das glauben zumindest 42% der Männer in ihrer Selbsteinschätzung. Jede vierte Österreicherin sieht Geldangelegenheiten allerdings im weiblichen Kompetenzbereich, wobei Männer den Frauen das nur zu 11% zugestehen. In der Gesamtauswertung gibt 41% aller Österreicher an, dass sich Frau und Mann gleichwertig um die Finanzen kümmern, 39% schätzt das als Männer- und 18% als Frauensache.Laut Umfrage holen sich Frauen in Sachen Geld- und Finanzangelegenheiten jedenfalls öfter Rat als Männer. Rund 54% fragt Familienmitglieder, 43% den Bankberater und 11% spricht mit Freunden. Nur 17% der Österreicherinnen holt sich keine Tipps. Sollte der Mann Rat brauchen, ist sein erster Ansprechpartner ein Familienmitglied (42%), gefolgt vom Bankberater (37%) und Freunden (14%). Für Männer sind Freunde und Finanzberater beliebter als für Frauen.Sichere Anlageformen wie Sparbuch, Bausparen oder eine Lebensversicherung haben beide Geschlechter. Männer nehmen aber mehr Risiko in Kauf – bei ihnen stehen Wertpapiere (Aktien, Fonds, Anleihen) stärker im Fokus (Männer 21%, Frauen 15%).
Geld- und Finanzangelegenheiten –Männer- oder Frauensache?
1. Geld- und Finanzangelegenheiten –
Männer- oder Frauensache?
Eine repräsentative Umfrage rund um die geschlechtlichen
Unterschiede
Pressegespräch mit
Susanne Höllinger, Leiterin Private Banking Erste Bank
7. März 2011
2. Umfragedesign
Methode und Stichprobe:
- 501 telefonische Interviews (Schaltung im INTEGRAL Telebus)
- Repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 14 Jahren
Zielsetzungen und Inhalte:
- Finanzen in Österreich: Frauen- oder Männersache?
- Berater/Ansprechpartner in Geldangelegenheiten
- Persönliche Spar-, Anlage- und Vorsorgeprodukte
- Monatlich gesparter/veranlagter Geldbetrag
- Für wen gespart wird und in welchem Ausmaß (Prozentanteil)
Feldarbeitszeit:
- 22.2. bis 28.2.2011
- Institut:
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3. 39% der Österreicher sehen Finanzen als Männersache an
Frage 1: Glauben Sie, dass in Österreich das Thema „Finanzen“ eher eine Frauen- oder eine Männersache ist?
Angaben in %
Eher
Frauen- Eher
sache Männer-
18% sache
K. A. 39%
2%
Beide
Gleich-
wertig
41%
Basis: Alle Befragten, n=501
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4. Nur 11% der Männer und nur 25% der Frauen sehen
Geldangelegenheiten verstärkt in Frauenhand
Frage 1: Glauben Sie, dass in Österreich das Thema „Finanzen“ eher eine Frauen- oder eine Männersache ist?
Angaben in %
Eher Frauensache Eher Männersache Beide gleichwertig
TOTAL 18 39 41
Geschlecht
Männer, n=240 11 42 45
Frauen, n=260 25 35 38
Bis 2000 Euro
Haushalts- 24 37 37
Netto- n=188
Einkommen
Über 2000 Euro
15 42 42
n=206
Basis: Alle Befragten, n=501
Fehlende Werte auf 100%: keine Angabe
Weltfrauentag
07.03.2011 - Seite 4
5. Eine gemeinsame Entscheidung bei Geldangelegenheiten
ist laut Männer gängiger als aus Frauensicht
Frage 2: Wie ist das bei Ihnen? Wer trifft bei Ihnen die Entscheidung bei Geld- und Finanzangelegenheiten?
Angaben in %
TOTAL
Männer 61
57
Frauen 53
35 37
32
7 9
5
Ich selbst Mein Partner(in)/ andere Werden gemeinsam
Person getroffen
Basis: Alle Befragten ab 18 Jahre, n=471
Fehlende Werte auf 100%: keine Angabe
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6. Frauen fragen eher den Partner oder den Bankberater
Frage 3: Von wem holen Sie sich Rat in Sachen Geld- und Finanzangelegenheiten?
Angaben in %
40
Vom Bankberater 37
43
29 Ratgeber innerhalb Familie (inkl. Partner/in)
Von anderen
26
Familienmitgliedern •TOTAL: 48%
31
•Männer: 42%
27
Vom Partner/ •Frauen: 54%
22
Partnerin
32
TOTAL
22 Männer, n=240
Andere 24
22 Frauen, n=260
19
Von niemandem 21
17
Basis: Alle Befragten, n=501
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7. Frauen sind im Gegensatz zu Männern bei Wertpapieren
zurückhaltender
Frage 4: Welche der folgenden Spar- , Anlage- und Vorsorgeprodukte haben Sie persönlich?
Angaben in %
73
Sparbuch / Sparkarte 72
74
51
Bausparen 52
50
49
Lebensversicherung 48
49
35
Pensionsvorsorge 35
35
18
Wertpapiere 15
21
16
Immobilien 16
17 TOTAL
10
Gold 9 Männer, n=240
12
1
1 Frauen, n=260
Anderes 1
4
Ich spare gar nicht, lege kein Geld auf die Seite 4
4
4
Keine Angabe 4
4
Basis: Alle Befragten, n=501
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8. Frauen sparen monatlich um 24 Euro weniger als Männer
Frage 5: Und welchen Betrag legen Sie dabei in etwa monatlich beiseite - insgesamt über alle genutzten Produkte?
Angaben in %, Beträge in Euro pro Monat
184 Euro insgesamt
197 Euro – Männer
173 Euro – Frauen
Basis: Nutzen Spar-/Anlage-/Vorsorgeprodukte bzw. legen Geld beiseite , n=461
Total n: 461; Männer n: 221, Frauen n: 239
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9. Frauen sorgen mehr als Männer für Familienmitglieder vor
Frage 6: Für wen legen Sie monatlich Geld beiseite?
Angaben in %
84
79
74 TOTAL, n=461
Männer, n=221
Frauen, n=239
32 30 34
23 21 24
9 12 6
4 4 3 1 0 1
0 0 0
Für: mich selbst Kinder Partner(in) Enkel- / Eltern Andere Keine
Paten- / nicht Personen Angabe
eigene
Kinder
Basis: Nutzen Spar-/Anlage-/Vorsorgeprodukte bzw. legen Geld beiseite , n=461
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10. Resümee
- Frauen sind im Vormarsch, aber noch weit vom Ziel
entfernt
- Frauen sollten sich selbst versorgen und nicht darauf
vertrauen, dass Partner oder Staat einspringt
- Vorsorge in der Familie ansprechen
- Eigene Konten, Ansparprodukte und Pensionsvorsorge
wichtig
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11. Früh vorsorgen lohnt sich
EUR 100 pro … bei einer jährlichen durchschnittlichen Netto-
Monat Performance
ergeben … (nach Spesen & Steuern) von …
… 2 % p.a. … 4 % p.a. … 6 % p.a.
nach 10 Jahren … EUR 13.282 EUR 14.719 EUR 16.331
nach 25 Jahren … EUR 38.853 EUR 51.058 EUR 67.977
nach 50 Jahren … EUR 102.595 EUR 187.170 EUR 359.726
nach 65 Jahren … EUR 159.056 EUR 361.631 EUR 890.944
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