1. BEDARFSGETRIEBENER WISSENSAUSTAUSCH
IN VERTEILTEN TEAMS
Hans-Jörg Happel
Graduiertenkolloquium des Instituts AIFB
Karlsruher Institut für Technologie, 5. Mai 2010
KIT – Universität des Landes Baden-Württemberg und
nationales Großforschungszentrum in der Helmholtz-Gemeinschaft www.kit.edu
2. Agenda
Einführung
Bedarfsgetriebener Wissensaustausch
Werkzeuge
Woogle
Semantic Need
Verwandte Arbeiten
Zusammenfassung
2 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
3. EINFÜHRUNG
3 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
4. Motivation: Verteilte Teams
Entwicklung komplexer Güter
Zunehmende Agilität/ Zunehmende Modularisierung Zunehmende Verteilung
Ad hoc Teams & Spezialisierung von Teams
erfordert erschwert
erschwert
Koordination Wissensaustausch
Verteilung erfordert und erschwert Wissensaustausch
Fokus dieser Arbeit
4 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
6. Probleme beim Wissensaustausch
Barrieren Online-Umfrage zu
Motivation Informationszugriff und
– Mangel an persönlichem Vorteil Wissensaustausch
[CC02, CH04, MF05]
– Privatsphäre (Nutzer möchten n=1477 Softwareentwickler
Informationen oder Expertise nicht Kanäle für den Wissensaustausch
öffentlich machen [APW03, Des03] – 88%: Private communication and
Aufwand mails
– Kosten für Erfassung, – 33%: Internal wiki or groupware
Kategorisierung, Rechteverwaltung system
etc. [Des03, DE04] – 10%: Internal mailinglist or forum
– 25%: Personal notes
Anreize Probleme beim Wissensaustausch
Relativer Werts eines Beitrags für – 54%: I have no time left for sharing
alle Nutzer/Teilgruppen [RLT+06] – 30%: I can’t identify information
worth sharing
Einzigartigkeit des Beitrags [BLW+04]
Zielvorgabe [BLW+04]
Persönliche/soziale Vorteile [AN07,
MNB+06, KS05]
“Developers are usually interested in resolving their
problems rather than documenting their own ones,
offering new knowledge or extending the knowledge-
base.” *Industrial Partner+
6 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
7. Methoden für den Wissensaustausch
Allgemeine Wissensmanagement-Strategien für den Wissensaustausch [DP98]
Personalisierung (Face-to-Face, IM/Chat)
Kodifizierung (z.B. Foren, Dokument- und Inhaltsaustausch)
[Hap09b] @ I-
Beobachtungen Know Conference
Personalisierungsstrategien „skalieren“ schlecht in größeren Organisationen (
besser geeignet für spezifische Informationsbedürfnisse)
Kodifizierungsansätze entkoppeln Informationssuchende von Beitragenden sind
weniger „bedarfsgetrieben“ ( besser geeignet für allgemeine
Informationsbedürfnisse)
„Kommunikationslücke“ zwischen Informationssuchenden und -Beitragenden
– Informationssuchende können Informationsbedürfnisse nur schlecht
spezifizieren
– Beitragende wissen selten, welche Informationen konkret Nachgefragt werden
Wissenschaftliche Disziplinen sind auf partielle Sichtweisen fokussiert
Information Retrieval (IR) und Seeking blendet Beitragsaspekte aus [HM10] @ Int. Ws.
on Collaborative
Information Seeking
Wissensmanagement betrachtet kaum individuelle Informationsbedürfnisse
7 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
8. Problemstellung & Forschungsfragen
In verteilter, asynchroner Kollaboration wird der Austausch
von (kodifiziertem) Wissen meist nicht systematisch von
konkretem Bedarf getrieben
Der Bedarf für Wissensaustausch ist nicht erfassbar, da keine
Transparenz über Informationsbedürfnisse besteht
Folglich können Akzeptanzprobleme bei der Einführung von
Wissensmanagementsystemen auftreten (“Welches Wissen soll ich
teilen?” Was sollte dokumentiert werden?; z.B. [Orl92])
Forschungsfragen
Wie kann der Austausch von kodifiziertem Wissen in verteilten
Teams effizienter gestaltet werden?
Mit welchen Mechanismen kann der Austausch kodifizerten
Wissens bedarfsgetrieben gestaltet werden?
Kann die “Kommunikationslücke” zwischen Informationssuchenden
und –Beitragenden mit Hilfe neuartiger Mediationsdienste und
-räume geschlossen werden?
8 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
9. Übersicht der Arbeit
Zusammenfassung
Reflektion
Diskussion
Inverse
Woogle Semantic
Suche Werkzeuge &
Need Evaluation
TeamWeaver
Bedarfsgetriebener Wissensaustausch Konzept
IR KM
Verteilte Teams Einführung
Teil des Vortrags
9 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
10. BEDARFSGETRIEBENER
WISSENSAUSTAUSCH
10 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
11. Bedarfsgetriebener Wissensaustausch
Mit welchen Mechanismen kann der Dokument- und
Inhaltsaustausch bedarfsgetrieben gestaltet werden?
Annahme
– Nutzer haben gemeinsame Informationsbedürfnisse
– Informationsbedürfnisse treten im Zeitverlauf mehrfach
auf
Kernidee
– Sammlung und Aggregation von Informationsbedarfen
– Lenkung von Wissensaustausch bzw. Wissenserstellung
mit Hilfe dieser Informationsbedarfsinformationen
11 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
12. Charakterisierung von
Informationsbedürfnissen
Quellen
Explizit
– Kommunikationsartefakte (z.B. Frage in einem Forum)
– Suchanfragen
Implizit
– Arbeitskontext
– Unterschiedliches Hintergrundwissen
Eigenschaften [YZ06]
[Hap08b] @ PAKM
Conference
Dringlichkeit
Dauerhaftigkeit
Häufigkeit
Stärke/Priorität
Gemeinsamkeit mit Anderen
12 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
13. Idee: Entwurf neuartiger
Mediationsdienste und -Räume
Informationsbedarf Wissensaustausch
• explizit (z.B. Anfrage)
• bedarfsgetrieben („pull“)
• implizit (extern induziert) Anfrage • pro-aktiv („push“)
Mediationsdienste
Informations- Antwort Informations-
suchender beitragender
Mediationsraum
Implizit
Privater Geteilter Privater Semi-Explizit
Informationsraum Informationsraum Informationsraum Explizit
Bessere Spezifikation von Anzeige relevanter
Informationsbedürfnissen Informationsbedürfnisse
Aggregation von relevanten
Mediationsraum für Informationsbedürfnissen Assistenzsysteme zur semi-auto-
Informationsbedürfnisse matischen Wissenserstellung
Automatische Empfehlungsdienste für den
Benachrichtigungsdienste Wissensaustausch
[Hap09b] @ I-
Know Conference
13 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
14. Übersicht der Arbeit
Zusammenfassung
Reflektion
Diskussion
Inverse
Woogle Semantic
Suche Werkzeuge &
Need Evaluation
TeamWeaver
Ermittlung aggregierter, unbefriedigter Informationsbedürfnisse
Konzept
Sammlung von Informationsbedürfnissen (z.B. aus query logs)
IR KM
Verteilte Teams Einführung
Teil des Vortrags
14 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
15. WOOGLE: PRIORISIERUNG DER
INHALTSERSTELLUNG IN WIKIS
15 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
16. Wikis
Web-basierte Systeme zum kollaborativen
Wissensaustausch
Alle Nutzer dürfen (und sollen) beitragen
Beispiel: Wikipedia
In Unternehmen werden Wikis häufig zur Verknüpfung
von Inhalten aus anderen Informationssystemen und
zur Erfassung aller weiteren Inhalte genutzt
Wikis sind daher ein typischer Einstiegspunkt für die
Informationsrecherche
Nutzer sind häufig unsicher welche Inhalte sie weshalb im
Wiki austauschen sollten
16 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
17. Wiki-Nutzung: Rollen und Probleme
Leser Beitragende
Haben nur eingeschränkte Verfügen über eingeschränkte
Möglichkeiten, Ressourcen (Zeit/Aufwand)
Informationsbedürfnisse zu Entscheidungen über Beiträge
artikulieren (z.B. Suche) beruhen selten auf Nachfrage der
Nur ein kleiner Teil der Leser Leser (Mangel an Lenkung)
trägt tatsächlich Inhalte bei Wiki-Gemeinschaften betonen
die Relevanz von Inhalten
17 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
18. Informationssuche in MediaWiki
Wie können Informationsbedürfnisse ausgedrückt werden?
Durch Suchanfragen
– Aber keine systematische Erfassung und Auswertung
– Nicht kollaborativ / eingeschränkte Beitragsmöglichkeiten
„Rote Links“ (Verweise auf nicht existierende Seiten) sind das
Basisinstrument um gewünschte Inhalte explizit auszudrücken
18 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
19. Beitrag von Inhalten in MediaWiki
Werden Beitragende adäquat unterstützt?
„Rote Links“ verraten nicht, wie stark eine Seite gewünscht ist
Nutzer tun sich schwer neue Seiten anzulegen („Leere-Seite-
Phänomen“)
19 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
20. Woogle4MediaWiki – Gestaltungsziele
Informationssuche
Erfassung existierender Informationsbedürfnisse
(z.B. Suchanfragen)
Erweiterte Möglichkeiten zur Spezifikation von
Informationsbedürfnissen
Leichtere Transition von Suche zu Beitrag
Beitrag von Inhalten
Mediationsraum zur Interaktion mit Informationssuchenden
Niedrigschwellige Beitragsmöglichkeiten
Hervorhebung und Qualifizierung von
Informationsbedürfnissen (im Kontext und global) [Hap09c] @ WikiSym
Conference
20 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
21. Suche in Woogle4MediaWiki
http://aifb-intern.kit.edu/wiki/ index.php/Woogle:fzi+website
Suche und Anzeige von
Ergebnissen aus externen
Quellen
Suche ist adressierbar und im
Wiki einfach verlinkbar (eine
Seite pro Suchbegriff)
Diskussionsseite
Kollaborative Beschreibung des
Informationsbedarfs
Visualisierung des
Informationsbedarfs
Benachrichtigung über
Suchaktivitäten
Direkte Möglichkeit zur
Wissenseinstellung
21 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
22. Bedarfssteuerung
Woogle nutzt Suchanfragen und zusätzliche Metadaten (z.B.
Verknüpfungen), um den Bedarf nach gewünschten Seiten zu
qualifizieren
Nutzer werden informiert, wie stark ein Informationsbedarf ist,
und in welchem Kontext er besteht
22 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
23. Evaluationsziele
Abgeleitete Forschungsfragen
Wie können unbefriedigte Informationsbedürfnisse in
Wikis identifiziert und aggregiert werden?
Sind die Mediationsdienste und –räume von Woogle
effektiv um die Anzahl von Beiträgen im Wiki zu
steigern?
Herausforderungen
Untersuchung dieser Aspekte erfordert Daten aus realen
Umgebungen
Dies wiederum erfordert produktiv nutzbare Software
23 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
24. Evaluationsdesign
Qualitative, semi-strukturierte Interviews
Zur Erfassung von Nutzungsverhalten und –Präferenzen
Online Feldexperiment [KC+07]
Zum experimentellen Vergleich verschiedener Bedingungen
(MediaWiki Standard, Woogle I, Woogle II)
Mit Hilfe spezieller Werkzeugerweiterungen
– Nutzerdialog zur Evaluationsteilnahme („Informed
consent“)
– Randomisierte Zuweisung der Nutzer zu Gruppen
– Anonymisierte Erhebung von Nutzungsdaten zur Laufzeit
Online-Umfrage
Zur Generalisierung der gewonnenen Erkenntnisse
24 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
25. Bisherige Evaluationsergebnisse
Qualitative Interviews (n=8)
Nutzer teilen Wissen primär auf Nachfrage
Nutzer sind „privacy pragmatics“
– Die Hälfte teilt eigene arbeitsrelevante Information offen, der Rest speichert diese lokal
– Die Offenlegung eigener Anfragen ist in Ordnung wenn anonymisiert Neugierde in Bezug auf die Anfragen
anderer („Wer hat danach gesucht“)
Online Feldexperiment #1 (n=44)
Internes Wiki: 1967 Seiten, 165 Nutzer (davon 77 “aktiv”)
– Dreimonatige Laufzeit des Experiments (122 Tage; ca. 72 Arbeitstage)
– 47 Nutzer haben einer Teilnahme explizit zugestimmt (30 nicht)
Suche
– 924 unterschiedliche Suchanfragen
– Davon 263 (=28%) ohne Treffer
– 56 bzw. 62 nur mit einem oder zwei Teffern (davon jeweils 50% ohne Click)
– 7 Woogle-Wiki-Seiten zu 4 Themenbereichen wurden von 3 Nutzern angelegt (primär für Weiterleitungen zu
synonymen Suchbegriffen)
Beiträge
– 978 Artikel-Speicherungen
– Davon 206 mit vorhergehender navigierender Suche (danach wurden 43 neue Artikel angelegt)
– 25 navigierende Suchen schlugen fehl (danach wurden 16 mal Seiten angelegt)
– Rote Links
– Insgesamt wurden 136 “rote Links” geclickt, von denen bei 60 auch Inhalte neu erstellt wurden
– Davon 3 mit “neutraler” Anzeige (aus 9418 insgesamt angezeigten Links dieser Art)
– Davon 3 mit Hervorhebung (aus 1869 insgesamt angezeigten Links dieser Art)
25 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
26. SEMANTIC NEED: LENKUNG VON
ANNOTATIONEN IN SEMANTISCHEN WIKIS
26 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
27. Das Semantische Web
Ziel: Maschinelle Verarbeitung von Wissen
auf Basis semantischer Annotationen
27 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
28. (Semantische) Annotationen
Anwendungen
Suche und Informationsaggregation
Automatisierung von Abläufen (z.B. Vereinbarung eines
Arzttermins)
Quellen
Offenlegung existierender Datenpools (z.B. data.gov)
(Semi-) Automatische Annotation
Manuelle Annotation („Tagging“)
28 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
29. Probleme mit Annotationen
Erstellung und Pflege sind teuer
Erstellung ist entkoppelt von der Nutzung (in Bezug
auf Akteure und Zeit)
Die „Semantic Web-Vision“ stellt den Nutzen für [BHL01]
den Anwender semantischer Annotationen in den
Vordergrund Kein einheitliches Konzept warum
sie erstellt werden sollten
29 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
30. Semantic MediaWiki (SMW)
SMW ist eine weit verbreitete Semantic Web-Anwendung,
die sowohl Annotationen als auch Anfragen erlaubt [VKV+06]
Semantische Annotationen
Semantische Interpretation des bestehenden Kategoriensystems
Erweiterung der Syntax von [[Verlinkungen]]
– Mit elementaren Datentypen
[[Einwohner::500]]
– Bei Relationen zu anderen Seiten
[[Bürgermeister::Heinz Müller]]
Semantische Anfragen
{{#ask: [[Category:Person]] |
?name }}
30 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
31. Mögliche Überschneidungen von Schema,
Annotationen und Anfragen
Annotationen (ABox) Beschreibung Implikation
Schema (TBox)
A A Daten ohne Anfragen und Schema benötigt
Schema Schema Mapping?
F B Angefragte Daten ohne Schema benötigt
Schema Zusätzliche Daten
B gewünscht?
Relationale
E C Anfrage ohne Schema und Schema benötigt
G Datenbanken Daten Daten benötigt
D Anfrage mit Schema aber Daten benötigt
ohne Daten
C E Anfrage mit passendem Zusätzliche Daten
D Schema und Daten gewünscht?
F Data that is never queried Schema Mapping?
G Schema which is not used Schema Mapping?
Anfragen (QBox) for annotation & querying Daten benötigt?
31 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
32. Problemmuster
“Missing Printout Values”
Bezeichnet in Bezug auf eine gegebene
semantische Anfrage mit mehr als einer
Spalte in der Ergebnismenge die Anzahl
der leeren Zellen in der Ergebnismenge
Annahme: leere Zellen repräsentieren
einen unerfüllten Informationsbedarf
Potential further Description…… Property
result… value is
MISSING
“Near Matches”
Bezeichnet in Bezug auf eine gegebene
semantische Anfrage alle Instanzen einer
Wissensbasis, die Aufgrund einer oder
mehrerer fehlender Annotationen nicht
in der Ergebnismenge der Anfrage
enthalten sind
Annahme: Fehlende/inkomplette
Annotationen einer Seite führt zu
unvollständigen Ergebnismengen
32 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
33. Evaluationsziele
Abgeleitete Forschungsfragen
Allgemein
– Wie können fehlende Annotationen in SMW identifiziert
und priorisiert werden?
– Wie können Nutzer bei der Erstellung solcher
Annotationen gelenkt werden?
Spezifisch
– Wie hoch ist der Anteil fehlender „Printout values“ für
reale semantische Anfragen?
– Wie hoch ist der Anteil von „Near matches“ für reale
semantische Anfragen?
Herausforderungen
Semantische Anfragen sind bisher nicht weit verbreitet
Keine Standards für query logs semantischer Anfragen
33 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
34. Evaluationsdesign
Analyse existierender Annotationen und Anfragen
in Semantic MediaWiki Instanzen
Qualitative Nutzerbefragung auf Basis einer
prototypische Implementierung
34 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
35. 35 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
36. Bisherige Evaluationsergebnisse
Auswahl der Daten
Technische und zufällige Auswahl von 8 öffentlichen SMW-Instanzen aus einer
Liste von 200
Durchschnitt von 1880 Annotationen und 35 Inline queries
Auswahl von 25 Anfragen (von 285 aller Anfragen im Datensatz) durch eine
Reihe von Kriterien
(Nur ASK-Queries, nur "Table"-Ausgabeformate, nur Queries mit Printout Statements bzw. Konjunktionen)
Ergebnisse
Printout values
– Im Schnitt waren 16% aller Zellen einer Ergebnistabelle leer aufgrund
fehlender Annotationen (bis zu 63% für einzelne Anfragen)
– Dies ermöglicht die Identifikation von insgesamt 296 fehlenden printout
values
Near matches
– Im Schnitt fehlt bei 22% aller potentiellen Ergebnisseiten einer Anfrage
eine selektive Annotation (bei einzelnen Anfragen bis zu 94%)
– Dies ermöglicht die Identifikation von insgesamt 147 potentiell fehlenden
Annotationen für Auswahlkriterien
36 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
37. VERWANDTE ARBEITEN
37 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
38. Verwandte Arbeiten: Semantic Need
Semantische Annotation
Ansätze basieren meist auf einem linearen
Annotationsprozess, der auf vordefinierten Schemata aufsetzt
(z.B. CREAM [Handschuh 05])
Lenkung und Anreize für die Erstellung von Annotationen wird
als wichtige offene Frage existierender Ansatz gesehen [Handschuh
05][p. 198], [Decker 02][p. 148]
Semantische Suche
Mika et al. [MMZ09] kontrastieren ebenfalls die Perspektive der
Erstellung und Nutzung semantischer Annotationen
– Vergleich von Anfragen der Yahoo-Suche mit
Seiten/Annotation der Wikipedia/DBPedia
– Primär empirische Arbeit – keine Realisierung
38 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
39. Verwandte Arbeiten: Woogle
Kollaboratives IR/“Soziale Suche“
Viele Ansätze fokussieren auf synchroner Kollaboration
(vgl. [EC08, GQP09])
Asynchrone Ansätze (z.B. Wikia Search, Google
SearchWiki) fokussieren auf Ergebnis-Ranking und
Kommentare
Adressieren Informationsbereitstellung nicht
Kollaborative Question/Anwer Systeme (CQA)
z.B. Yahoo Answers [AZB+08]
Ähneln eher Foren (individuelle Informationsbedürfnisse
und Antworten)
Sind nicht als generelle Suchsysteme konzipiert (Greifen
nicht auf weitere Informationen/Inhalte zurück)
39 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
40. Weitere Verwandte Arbeiten
Information Retrieval & Seeking
Arbeiten zur Analyse von Query Logs widmen sich nicht
„fehlenden“ Inhalten; Ausnahmen
– Optimierung von Webseiten-Navigation [RH10]
– Smyth et al. optimieren „Community“-Suchmaschinen
durch Analyse existierender Queries [SBB+05]
– „Failed searches“ [SE09]
Organizational Memory-Systeme
„Answer Garden“-System von Ackermann et al. [AM90, AM96]
Eher qualitativer Fokus mit definiertem Redaktionsprozess
Ähnlich CQA-Systemen nicht als generelle Suchsysteme
konzipiert
40 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
41. ZUSAMMENFASSUNG
41 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
42. Ergebnisse und Beiträge der Arbeit
Evaluation in realen Einsatzszenarien zeigt
Zusammenfassung Grundprobleme des Wissensaustauschs sind
vorhanden
Diskussion Werkzeuge zur Unterstützung können bei der
Überwindung dieser Probleme helfen
Realisierung in verschiedenen Paradigmen:
Inverse Inverse Suche unterstützt beim Austausch von
Woogle Semantic
Suche privaten in öffentliche Informationsräume
Need Woogle lenkt die Beitragserstellung in Wikis
(SMW-basiert) Semantic Need lenkt Annotationen in
TeamWeaver (keyword-basiert) semantischen Wikis/Wissensbasen
Ermittlung aggregierter, unbefriedigter Informationsbedürfnisse “Bedarfsgetriebener Wissensaustausch” als
neues Konzept, welches Informationssuche und
Sammlung von Informationsbedürfnissen (z.B. aus query logs) Wissensmanagement verknüpft
Austausch von kodifiziertem Wissen wird meist nicht
IR KM systematisch von Informationsbedürfnissen gelenkt,
was zu Akzeptanzproblemen bei der Einführung von
Verteilte Teams Wissensmanagementsystemen führt (“Warum sollte
ich Wissen teilen?” “Was soll ich teilen”?)
42 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
43. Ausblick
Weitere Mediationsdienste und –werkzeuge
Erweiterte Möglichkeiten zur Bedarfsspezifikation
Gezielte Ansprache geeigneter Beitragender [HM10] @ Int. Ws.
on Collaborative
Information Seeking
Arbeitsintegrierte Automatische
Benachrichtigungsdienste und Assistenzsysteme zur
semi-automatischen Wissenserstellung [HM08] @ Int. Ws.
on Recommendation
Systems for Software
Engineering
Semantisches Web
Erweiterung von „Semantic Need“ auf weitere
Anwendungsgebiete (z.B. Schema-Erweiterung)
Standards und Werkzeuge für Spezifikation von [Hap08a] @ Int. Ws.
Informationsbedürfnissen im Semantischen Web on Incentives for the
Semantic Web
43 Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
44. Literatur – Eigene Arbeiten
[Hap08a] Hans-Jörg Happel: Growing the Semantic
Web with Inverse Semantic Search. In Proceedings of
the 1st Workshop on Incentives for the Semantic Web
(INSEMTIVE '08)
[Hap08b] Hans-Jörg Happel: Closing Information Gaps
with Inverse Search. In Proceedings of the 7th
International Conference on Practical Aspects of
Knowledge Management (PAKM2008)
[HM08] Hans-Jörg Happel and Walid Maalej:
Potentials and Challenges of Recommendation
Systems for Software Development. In Proceedings of
the International Workshop on Recommendation
Systems for Software Engineering (RSSE 2008)
[Hap09a] Hans-Jörg Happel: Woogle – On Why and
How to Marry Wikis with Enterprise Search. In
Proceedings of the 2nd Workshop on Integrated
Knowledge Management Systems (IKMS2009)
[Hap09b] Hans-Jörg Happel: Towards Need-driven
Knowledge Sharing in Distributed Teams. In
Proceedings of the 9th International Conference on
Knowledge Management (I-KNOW 2009)
[Hap09c] Hans-Jörg Happel: Social search and need-
driven knowledge sharing in Wikis with Woogle. In
Proceedings of the 5th international Symposium on
Wikis and Open Collaboration (Orlando, Florida,
October 25 - 27, 2009). WikiSym '09. ACM, New York,
NY, 1-10.
[HM10] Hans-Jörg Happel and Athanasios Mazarakis:
Considering Information Providers in Social Search. In:
Proceedings of the 2nd Workshop on Collaborative
Information Seeking, 2010.
44
Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB
45. Literatur – Zitierte Arbeiten
[AM90] Ackerman, M.S., Malone, T.W.: Answer garden: a tool for growing [GQP09] Golovchinsky, G., Qvarfordt, P., and Pickens, J. (2009). Collaborative
organizational memory. In: Proceedings of the ACM SIGOIS and IEEE CS TC-OA Information Seeking. Computer 42, 3 (Mar. 2009), 47-51.
conference on Offce information systems, New York, NY, USA, ACM (1990) 31–39 [Han05] Handschuh, S.: Creating ontology-based metadata by annotation for the
[AM96] Ackerman, M. S. and McDonald, D. W. 1996. Answer Garden 2: merging semantic web. PhD thesis (2005)
organizational memory with collaborative help. In Proceedings of the 1996 ACM [KC+07] Konstan, J.A. and Chen, Y.: Online Field Experiments: Lessons from
Conference on Computer Supported Cooperative Work (Boston, Massachusetts, CommunityLab. In Proceedings of e-Social Science 2007, Ann Arbor, Michigan,
United States, November 16 - 20, 1996). M. S. Ackerman, Ed. CSCW '96. ACM, New 2007.
York, NY, 97-105. [KS05] Kustanowitz, J., Shneiderman, B.: Motivating annotation for personal
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[APW03] Alexander Ardichvili, Vaughn Page, and Tim Wentling. Motivation and social capital and knowledge contribution in electronic networks of practice. MIS
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Journal of Knowledge Management, 7(1):64–77, 2003. [MMZ09] Mika, P., Meij, E., Zaragoza, H.: Investigating the semantic gap through
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Hans-Jörg Happel: Bedarfsgetriebener Wissensaustausch in verteilten Teams 05.05.2010 Institut AIFB