1. Erneuerbare Energien -
Erfolgreiche Beispiele: die
Funktionsweise der
Biogasanlage in Weilheim
Autor: Fabian Möhle
So funktioniert eine Biogasanlage
Die Novatech GMBH ist eine der größten Biogasanlagen-
Betreiber in ganz Deutschland. Novatech hat bisher in ganz
Süd-West Deutschland über 70 Anlagen gebaut. Woraus
besteht Biogas überhaupt?
Biogas besteht zu 60% aus Methan(CH4) und 40% aus
Kohlenstoffdioxid(CO2). Natürlich sind auch noch andere Gase
enthalten, wie Wasserdampf, Stickstoff, Sauerstoff, Wasserstoff
und zu sehr geringen Teilen auch aus Ammoniak und
2. Schwefelwasserstoff. Methan entsteht wenn Lebensmittel wie
Mais oder andere natürlichen Stoffe „verrotten“.
Methan entsteht auch wenn Kühe oder andere Wiederkäuer ihr
Essen immer wieder aus ihren Mägen in ihren Mund holen um
daran weiter zu kauen. Methan ist ebenfalls ein Kraftstoff der
Zukunft: In ungefähr 20 Jahren sollen Autos auch mit Methan
angetrieben werden. Methan ist ebenfalls ein Treibhausgas, es
hat ein so hohes Treibhauspotenzial dass wenn man 1kg
Methan auf einen Zeitraum von 100 Jahren betrachtet, 25-mal
höher ist als das von 1kg Kohlenstoffdioxid.
Mit solchen Biogasanlagen können auch ganze Dörfer oder
Ortschaften mit warmem Wasser sowie mit Strom versorgt
werden.
So funktioniert eine Biogasanlage: Als erstes werden vom
Bauer nachwachsende Rohstoffe, Gülle und Speisereste in die
Vorgrube gefüllt. Danach wird das Substrat in den Fermenter
gefüllt wo es mit den sog. Paddeln 3-4 Tage kräftig
durchgerührt werden muss, um keine Schwimm- und
Sinkschichten entstehen zu lassen. Denn das Ganze braucht
sehr wenig Eigenstrom. Als nächstes wird das dort entstandene
Methan dann über Leitungen, die durch den Boden gehen in
das Blockheizkraftwerk transportiert, in dem das Methan einen
Motor antreibt, der Strom produziert. Die Abwärme des Motors
erhitzt Wasser; dieses wird dann direkt und warm in die
Haushalte transportiert.
Man kennt dieses Phänomen aus dem Auto – jeder weiß, dass
die Motorhaube nach dem Abschalten des Motors warm ist. Der
Strom wird dann ins städtische Stromnetz eingespeist und an
die Stadtwerke verkauft. Von den Stadtwerken gelangt der
Strom dann in die Haushalte ganz ohne Kernkraftwerke und
sonstige Verunreiniger der Luft. Die Gülle bleibt auch noch
übrig. Für dieses Abfallprodukt gibt es natürlich auch noch eine
Verwendung: Die Gülle wird an die Bauern als sehr
hochwertigen Dünger verkauft. Die Gülle stinkt dann auch nicht
3. mehr, denn die Stoffe, die in der Gülle stinken, wurden bei der
Stromproduktion „verbraucht“ .Deshalb ist so eine Biogasanlage
auch gut für Nachbarn, denn sie müssen keinen Gestank mehr
ertragen.
Die bisherigen Erläuterungen basieren auf der fachkundigen
Führung des Bio-Landwirts Roger Keller durch die
Biogasanlage in Weilheim. Er verstand es dieses doch
schwierige Thema den spanischen und deutschen Schülern
fachgerecht zu erläutern und einen Einblick in diese Form
der Nutzung erneuerbarer Energien zu geben.
Manche Kritiker halten dieser Form der Nutzung
erneuerbarer Energien entgegen, dass durch den hohen
Anbau von Mais sogenannte Monokulturen entstünden und
deswegen Tiere aussterben würden, da diese bald nicht
mehr das zu Essen finden würden, was sie dringend
bräuchten. Es geht sogar so weit, dass Kritiker behaupten,
es gebe manche Bauern, die nur Schweine züchteten um mit
deren Gülle Strom zu produzieren. Derartige Behauptungen
4. müssen allerdings überprüft werden, um sie als Argumente
gegen die Nutzung erneuerbarer Energien aufzuführen.