NPK2012 - Thomas Künzel: Von der Pflege für die Pflege - Lymphologie
Heike Senge: "Praxishinweise Antiseptika"
1. Antiseptika
Praxishinweise
Niederrheinischer Pflegekongress Pflegeakademie Niederrhein Heike Senge
10 September 2009
2. Betrachtungen
Hygiene/ Grundlagen
Kontamination/ Kolonisation/ Infektion
Biofilme
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3. h2
h3
Betrachtung Hygiene
Grundlagen der Maßnahmen beim
Verbandswechsel
Abläufe planen
Risikobewertung h1
Arbeitskleidung/ Arbeitsschutz
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4. Folie 3
h1 Abläufe planen Hygieneplan - Arbeitsanweisung- das ganze auf Basis einer Risikoeinschätzung
- heißt welche Risikofaktoren bestehen beim Pat. Grunderkrankung usw.
- Richtlinien der RKI zu Händedesinfektion wann
- als auch Empfehlungen Konsensus zum Thema Antiseptika
- Stand der Technik
heike_senge; 08.08.2009
h2 Händedesinfektion RKI 2000
heike_senge; 08.08.2009
h3 Schmuck an Händen und Unterarmen, gegelte Fingernägel sind auch eine Selbstgefährdung wegen der Scherkräfte auf Handschuhen und
Verletzung Mikroperforation/ verboten!
heike_senge; 08.08.2009
5. Betrachtung Hygiene
Instrumente/ Medizinprodukte und
Wundspüllösungen
Nur steriles Instrumentarium
Sterile Spüllösungen h7
Saubere Arbeitsflächen/ Non – Touch – Technik
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6. Folie 4
h7 im europäischen Arzneimittelbuch ist der Umgang mit Spüllösungen geregelt, einmalige Nutzung, mehrfach nutzung wegen fehlender
Konzervierung verboten
Wasserkeime in Pseudomonas ein häufig gefundener Wundkeim
heike_senge; 08.08.2009
7. Hygienische Anforderungen
Tragen eines
Schutzkittels oder bei
großen Verbänden und
infizierten Wunde
Wechseln der
Schutzkleidung nach
jedem Verbandwechsel
Um ein Aufwirbeln der
Keime zu verhindern
sollen Türen und
Fenster geschlossen
sein
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8. Betrachtung Hygiene
Spülen der Wunde und antiseptische Maßnahmen
Nicht nur spülen sondern wischen
Handschuhwechsel
Bedenke bei Applikation von Spüllösung immer
Kontaminationsgefahr
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9. Biofilme : Definition
eine von Bakterien gebildete Matrix , die als
Schleim aus Alginaten und Proteinen
erscheint
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10. Bakterien und Wundheilung
Wie viele Bakterien sind
schädlich?
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11. Kontamination / Kolonisation /
Infektion
Kontamination – Mikroorganismen sind h9
vorhanden vermehren sich jedoch nicht
Kolonisation – in oder auf der Wunde findet eine
aktive Vermehrung der Organismen statt
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12. Folie 9
h9 bei kontamination in der regel keine beeinträüchtigung der wunde trotz postiven Wundabstrichs
kolonisation kolonien von bakterien fragliche beeinträchtigung - antiseptiptika
kritische kolonisation , bakterien fülle reichlich unbedingt antiseptika
heike_senge; 29.08.2009
13. Infektion
Besiedlung einer Wunde
mit pathogenen Keimen,
und deren Eindringen
und Vermehren im
Körper, in Verbindung mit
den klassischen
Entzündungszeichen
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14. Zeichen der Infektion
Rötung
Schwellung
Schmerzen
Überwärmung
Funktionseinschränkung
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15. h10
Indikation für
Systemisch Antibiotika
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17. Was können Hinweise einer
drohenden Infektion sein
Vermehrtes Sekret
Vermehrt Beläge
Neue Nekrosen
Geruch
Schmerz
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18. Lokale Antibiotika obsolet
Geringe Penetration tiefere Gewebeschichten
Sensibilisierung – allergische Reaktion u. Gefahr
der Kreuzreaktion
Wundheilungsstörung – verlangsamte
Granulationsbildung u. Epithelisierung
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19. Antibiotika sind z.B. in enthalten:
Aureomycin® - Framycetinsulfat
Brandiacin® - Sulfadiazin-Silber
Flammazine® - Sulfadiazin-Silber
Urgotül® S. Ag. - Sulfadiazin-Silber
Furacin® Sol - Nitrofural
Leukase® - Framycetinsulfat
Refobacin® - Gentamicinsulfat
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20. Obsolet sind außerdem
Rivanol
Farbstoffe
Entbehrlich sind unter anderen:
Chlorhexidin
Silbersulfadiazin
Wasserstoffperoxid 3%
Konsensus zur Wundantiseptik 2004
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21. Antiseptika
sind Desinfektionsmittel und damit chemische
Stoffe, die in der Medizin eingesetzt werden, um
eine Wundinfektion zu verhindern oder zu
therapieren.
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22. Eigenschaften moderner
Antiseptika
breites Wirkungsspektrum
keine bekannten Resistenzen
nicht resorbierbar
farblos
hypoallergen
schmerzarm/ besser noch schmerzfrei
ohne Eiweißfehler
keine wundheilungshemmenden Eigenschaften
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25. Ziel der Langzeitprophylaxe/
zeitliche Anwendung
kurzfristig ca. 1.Woche (solange Infektzeichen
vorliegen)
langfristig >1.Woche (chronische Wunde) lt.
Praxisorientierte Expertenempfehlungen kann
eine prophylaktische Anwendung mit
Polihexanid gerechtfertigt sein
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26. Polihexanid (Prontosan®,
Lavanid®, Lavasept®)
Langsamer Wirkungseintritt (15-20 ´Min.)
Breites Wirkungsspektrum
Sehr gute Zell- und
Gewebeverträglichkeit
Bindungsfähigkeit an die organische
Matrix
Niedriges Risiko von
Kontaktsensibilisierung
Bisher keine Resistenzentwicklung
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27. Prontosan® W
enthält zusätzlich Betain, das die
Oberflächenspannung herabsetzt, so dass der
Biofilm der Wunde durchdrungen werden kann.
Haltbarkeit nach Anbruch:
Prontosan - 8 Wochen
Lavanid - 4 Wochen
Nicht rezeptpflichtig - keine Kostenübernahme!
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28. Kontraindikationen:
Keine Kombination mit PVP-Iod.
Schwangerschaft und Stillperiode.
Anwendung im gesamten Bereich des ZNS.
Anwendung im Mittel- oder Innenohr sowie am Auge.
Freiliegende Gelenke (knorpelschädigend).
Intraperitoneale Spülung.
Unzureichende Studien bei Säuglingen und
Kleinkindern.
Die Anwendung darf nicht in Kombination mit
anionischen Tensiden (Seifen, Ölen oder Salben)
erfolgen.
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29. Octenidinhydrochlorid
(Octenisept®)
Schneller Wirkungseintritt (30-60 Sek.).
Breites Wirkungsspektrum
Haltbarkeit nach Anbruch 3 Jahre (ohne
Kontamination)
Seit 2003 auch bei Kindern unter 8 Jahren
zugelassen)
Nicht rezeptpflichtig - keine Kostenübernahme!
Leichte Wundheilungsstörungen
Kann zu brennen in der Wunde führen
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30. Kontraindikationen:
Spülung von Bauchhöhle, Trommelfell,
Harnblase.
Nicht in Fistelgänge oder schlecht zugänglichen
Wunden, ohne ausreichende
Abflussmöglichkeit, einbringen (Gefahr der
Gewebeschädigung)!
Nicht unter Druck einspülen.
Keine Kombination mit PVP-Iod, da es durch
eine chemische Reaktion, auf der Haut zu stark
braunen bis violetten Verfärbungen kommt.
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31. Povidon-Iod (Betaisodona®,
Braunol®)
Schneller Wirkungseintritt (30 Sek.)
Breites Wirkungsspektrum
Eingeschränkte Wirkung durch Blut oder Serum
(Eiweißfehler)
Gute Gewebeverträglichkeit.
Haltbarkeit nach Anbruch produktabhängig.
Verfügbar als Salbe, Gel, Lösung, Pellets, Gaze.
Bei lokaler Anwendung von Iod kann es zur
Resorption kommen
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32. Kontraindikationen
Hyperthyreote Schilddrüsenerkrankungen.
Überempfindlichkeit gegen Iod.
Anwendung vor und nach Radioiod-Therapie.
Vorsicht bei:
Blanden Knotenstrumen.
Schwangerschaft und Stillzeit.
Großflächige Anwendung bei Kindern bis zum 6.
Lebensmonat.
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33. Kontraindikationen:
Kein gleichzeitiger Einsatz von Iod oder
Wasserstoffperoxid.
Eingeschränkter Einsatz in der Schwangerschaft
und Stillzeit
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