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Multi-Agenten-
  Systeme
        Eine Einführung

    Maschinelles Bewusstsein

von Walid El Sayed Aly, 17.12.2008
Inhaltsübersicht

   Agenten

   Intelligente Agenten

   Agenten-Typen

   Agenten-Architekturen

   Abgrenzung von Agenten zu Objekten und
    Expertensystemen

   Multi-Agenten-Systeme

   Kommunikation zwischen Agenten

   Beispiele für Multi-Agenten-Systeme

   Verteilte Künstliche Intelligenz
Agenten

Es gibt keine allgemeingültige Definition des Begriffs.
Die Vielschichtigkeit der Agenten erschwert eine Eingrenzung.


„An agent is a computer system that is situated in some
environment, and that is capable of autonomous action in this
environment in order to meet its design objectives“. M. Woolridge

„An agent is a computational entity such as a software program or a robot
that can be viewed as perceiving and acting upon its environment and
that is autonomous in that its behavior at least partially depends on its
own experience“. G. Weiss


        AUTONOMIE und HANDLUNG = Schlüsselfaktoren
Agenten




          aus M. Woolridge, „Intelligent Agents“
Agenten:
                        Umgebungseigenschaften

                           erreichbar – unerreichbar

                           deterministisch – nicht-deterministisch

                           episodenhaft – nicht-episodenhaft

                           statisch – dynamisch

                           separat – zusammenhängend



Umgebungseigenschaften beeinflussen die Entscheidungen der
Agenten darüber, welche Aktion sie in welcher Situation wählen.
Agenten: Beispiel

Thermostat

   Sensor erfasst Raumtemperatur
                                             Thermostat
   Sensor leitet Signal an
    Thermostat weiter
                               - zu warm
   Thermostat führt           - zu kalt                  - Heizung
                                                          an/aus
    Aktion aus                 -Temperatur
                               angemessen

   keine Erfolgsgarantie
    (geöffnetes Fenster wäre                   Raum
    kontraproduktiv)
Intelligente Agenten

   Wissen

   Lernfähigkeit

   können eigenes Verhalten selbst ändern

   Flexibilität

   Optimierung vorgegebener
    Leistungsmaßnahmen

   keine Alleskönner und nicht allwissend

   soziale Kompetenz

   Autonomie
Intelligente Agenten:
Flexibilitätsmerkmale

a. Reaktivität
   Sie können ihre Umgebung wahrnehmen
   und auf Änderungen zeitnah reagieren

b. Pro-Aktivität
   Sie können sich zielgerichtet
   verhalten, indem sie eigene Schritte
   unternehmen.

c. Sozialfähigkeit
   Sie können mit anderen Agenten
   interagieren.
Agenten-Typen


        Reaktive Agenten                     Kognitive Agenten

    Kein eigenes Wissen vorhanden        Verwaltung eines
                                         Umgebungsmodells in einer
    Aktionsausführung aufgrund von       Datenstruktur
    Wahrnehmungen
                                         Zielgerichtete und geplante
   Einfacher reaktiver Agent            Aktionen

   Beobachtender Agent                 Zielbasierter Agent

                                        Nutzenbasierter Agent
Agenten-Architekturen

 Methodologie zum Aufbau von Agenten, die
 Datenstrukturen, Algorithmen und
 Flusskontrollen zur Entscheidungsfindung
 eines Agenten beschreibt.

 Eine Differenzierung ist anhand der
 Herangehensweise des Agenten an den
 Entscheidungsprozess möglich.

 Vier unterschiedliche Typen von
 Architekturen:

 logik-basiert, reaktiv, BDI und
 geschichtet
Abgrenzung von Agenten
zur Objektorientierung


 Agenten und Objekte können ihren internen Zustand autonom
 kontrollieren. Objekte können aber nicht ihr Verhalten kontrollieren.

 Objekte haben immer dieselben Ziele – Agenten nicht unbedingt.
 D. h. die Autonomie der Agenten ist viel größer.

 Objekte sind nicht flexibel (reaktiv, pro-aktiv und sozial).

 Ein objektorientiertes Modell hat nur einen einzigen Thread, während in
 einem Agentensystem jeder Agent mindestens über einen eigenen
 Thread verfügt.
Abgrenzung von Agenten
zu Expertensystemen


 Expertensysteme verfügen nur über einen begrenzten Datenumfang.

 Sie befassen sich nur mit den Daten aus der direkten Umgebung des
 Problems.

 Sie können nicht durch Kommunikation oder Kooperation dazulernen.

 Informationen werden nicht durch Sensoren, sondern durch User-Input
 vermittelt.

 Expertensysteme üben keinen Einfluss auf ihre Umgebung aus, sondern
 liefern nur Feedback darüber.
Multi-Agenten-Systeme

   Interaktion verschiedener Agenten

   Ein System aus mehreren, gleichartigen
    oder unterschiedlich spezialisierten
    Einheiten, die kollektiv ein Problem lösen.

   Agenten, Interaktionen und Umgebungen
    können variieren

   Interdisziplinäre Ausrichtung
    (Wirtschaft, Philosophie, Soziologie, Logik)
Beispiel eines natürlichen

   Multi-Agenten-Systems


Algorithmen eines Ameisenstaates
stellen Lösungen für komplexe
Optimierungsaufgaben dar und dienen
als Vorbild für die Verbesserung
technischer Prozesse



                                      aus www.kaeferatlas.de
Multi-Agenten-Systeme:
Vorteile

   geeignet für Anwendungen in
    großen, verteilten, heterogenen, dynamische
    n, offenen Umgebungen, die ein hohes Maß
    an Interaktion erfordern

   keine geografische Einschränkung

   Vielzahl von Komponenten möglich

   enorm großes Datenvolumen

   gewaltige Bandbreite

   optimal für die Gestaltung verteilter
    Computersysteme
Multi-Agenten-Systeme:
Nachteile


   große Herausforderungen in der
    Konstruktion

   Potenzial wird oft überschätzt

   technische Hindernisse

   wenig systematische Methoden für die
    Entwicklung

   Misstrauen bei Nutzern hinsichtlich der
    Übertragung von Aufgaben an Agenten
Kommunikation zwischen
Agenten


Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren eines Multi-Agenten-
Systems ist ein effizientes Kommunikationsnetzwerk.

Kommunikation    > bessere Umsetzung von Zielen
                 > bessere Koordination von Handlungen und Verhalten
                 > mehr Möglichkeiten zur Bildung komplexerer Systeme

Zwei Varianten der Koordination:
Kooperation = Koordination innerhalb gleichgesinnter Agenten
Verhandlung = Koordination unter konkurrierenden oder eigennützigen
Agenten

Kooperation setzt soziale Kompetenz voraus (Austausch von
Wissen, Bestimmung gemeinsamer Aufgaben und Vermeidung von
Konflikten).
Kommunikation zwischen
 Agenten




             Basic Agent   Passive   Active Agent   Peer Agent
                            Agent
Receives          •           •           •             •
assertions
Receives                      •                         •
queries
Sends                         •           •             •
assertions
Sends                                     •             •
queries
Kommunikation zwischen Agenten:
Kommunikationsprotokolle

           Agenten tauschen Mitteilungen aus und
            „unterhalten“ sich miteinander anhand von
            Kommunikationsprotokollen

           Protokolle werden auf verschiedenen
            Ebenen angeboten

           Protokolle beschreiben die Methode der
            Verbindung zwischen Agenten, das Format
            der transferierten Informationen und deren
            Bedeutung

           Beispiele von Kommunikationsprotokollen:
            KQML und KIF
Kommunikation zwischen
   Agenten: Interaktionsprotokolle
Agenten-Interaktions-Protokolle übertragen Mitteilungsserien. Je nach
Agententyp gibt es verschiedene Protokolltypen, z. B. Koordinations- und
Kooperations-Protokolle.

Der Informationsaustausch wird auch Konversation genannt.

Die Aktivitäten der Agenten müssen koordiniert, die Abhängigkeiten
untereinander koordiniert und Kompetenzen, Informationen und Ressourcen
der Agenten gebündelt werden.

Wichtige Kriterien der Koordination: Verpflichtungen und Konventionen.
Verpflichtungen sind das Versprechen zur Ausführung einer Aktion und
Konventionen, z. B. soziale Konventionen, sorgen für gegenseitige
Unterstützung der Agenten.

Kooperationsprotokolle helfen bei der Gliederung und Verteilung von Aufgaben.
Beispiele für Multi-Agenten-Systeme
Computerbasierte Multi-Agenten-Systeme üben einen wichtigen Einfluss auf die Interaktion
und Steuerung von Systemen aus und haben in den letzten Jahren viele Bereiche der
Wissenschaften und der Industrie positiv beeinflusst.



                       Finanzmarkthandel

                       Logistik

                       Industrielle Robotertechnik

                       E-Commerce

                       Informationsbeschaffung

                       Transportsysteme

                       Produktionsprozesse

                       Betrieb von Telekommunikationsnetzen
Beispiele für
Multi-Agenten-Systeme:
Meeting-Planer




Ein Agent steuert den elektronischen Kalender seines Nutzers. Dieser
Agent ist autonom. Er kann mit anderen gleichartigen Agenten die
Kalender verschiedener Nutzer managen. Die Agenten können so
angepasst werden, dass sie die Präferenzen der Nutzer automatisch
miteinbeziehen.
Beispiele für
Multi-Agenten-Systeme:
DVMT




DVMT = distributed vehicle monitoring

Eine der ersten Multi-Agenten-Applikationen überhaupt. Verschiedene
geografisch    verteilte  Agenten    beobachten     durch    Sensoren
Fahrzeuge, die einen bestimmten Bereich passieren. Sie tauschen
untereinander Informationen aus, um ein Gesamtbild zu erhalten.
Beispiele für
Multi-Agenten-Systeme:
OASIS




OASIS = Kontrollsystem im Flugverkehr, getestet am Flughafen Sydney

Jedem Flugzeug im Luftraum über Sydney wird ein Agent zugeteilt. Der
Agent erhält Informationen und Ziele eines reellen Flugzeugs, z. B. auf
einer bestimmten Landebahn zu landen. Er muss mit anderen Agenten
kommunizieren, um eine reibungslose Abwicklung seiner Aufgabe zu
ermöglichen.
Verteilte Künstliche Intelligenz

           Ein Forschungs- und Anwendungsgebiet, das seit
            Mitte der 1970er Jahre besteht

           Multi-Agenten-Systeme sind ein Forschungsgebiet
            der Verteilten Künstlichen Intelligenz

           Entwicklung von Methoden und Mechanismen für
            eine effiziente Interaktion von Agenten

           Koordination einzelner Agenten soll gefördert werden

           Interaktionen zwischen intelligenten Einheiten wollen
            verstanden werden

           Mikro- und Makroebene (Mikro = auf Agentenebene,
            Makro = auf Gruppenebene)
Vielen Dank für
Ihre Aufmerksamkeit!

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Multi agenten-systeme

  • 1. Multi-Agenten- Systeme Eine Einführung Maschinelles Bewusstsein von Walid El Sayed Aly, 17.12.2008
  • 2. Inhaltsübersicht  Agenten  Intelligente Agenten  Agenten-Typen  Agenten-Architekturen  Abgrenzung von Agenten zu Objekten und Expertensystemen  Multi-Agenten-Systeme  Kommunikation zwischen Agenten  Beispiele für Multi-Agenten-Systeme  Verteilte Künstliche Intelligenz
  • 3. Agenten Es gibt keine allgemeingültige Definition des Begriffs. Die Vielschichtigkeit der Agenten erschwert eine Eingrenzung. „An agent is a computer system that is situated in some environment, and that is capable of autonomous action in this environment in order to meet its design objectives“. M. Woolridge „An agent is a computational entity such as a software program or a robot that can be viewed as perceiving and acting upon its environment and that is autonomous in that its behavior at least partially depends on its own experience“. G. Weiss AUTONOMIE und HANDLUNG = Schlüsselfaktoren
  • 4. Agenten aus M. Woolridge, „Intelligent Agents“
  • 5. Agenten: Umgebungseigenschaften  erreichbar – unerreichbar  deterministisch – nicht-deterministisch  episodenhaft – nicht-episodenhaft  statisch – dynamisch  separat – zusammenhängend Umgebungseigenschaften beeinflussen die Entscheidungen der Agenten darüber, welche Aktion sie in welcher Situation wählen.
  • 6. Agenten: Beispiel Thermostat  Sensor erfasst Raumtemperatur Thermostat  Sensor leitet Signal an Thermostat weiter - zu warm  Thermostat führt - zu kalt - Heizung an/aus Aktion aus -Temperatur angemessen  keine Erfolgsgarantie (geöffnetes Fenster wäre Raum kontraproduktiv)
  • 7. Intelligente Agenten  Wissen  Lernfähigkeit  können eigenes Verhalten selbst ändern  Flexibilität  Optimierung vorgegebener Leistungsmaßnahmen  keine Alleskönner und nicht allwissend  soziale Kompetenz  Autonomie
  • 8. Intelligente Agenten: Flexibilitätsmerkmale a. Reaktivität Sie können ihre Umgebung wahrnehmen und auf Änderungen zeitnah reagieren b. Pro-Aktivität Sie können sich zielgerichtet verhalten, indem sie eigene Schritte unternehmen. c. Sozialfähigkeit Sie können mit anderen Agenten interagieren.
  • 9. Agenten-Typen Reaktive Agenten Kognitive Agenten Kein eigenes Wissen vorhanden Verwaltung eines Umgebungsmodells in einer Aktionsausführung aufgrund von Datenstruktur Wahrnehmungen Zielgerichtete und geplante  Einfacher reaktiver Agent Aktionen  Beobachtender Agent  Zielbasierter Agent  Nutzenbasierter Agent
  • 10. Agenten-Architekturen Methodologie zum Aufbau von Agenten, die Datenstrukturen, Algorithmen und Flusskontrollen zur Entscheidungsfindung eines Agenten beschreibt. Eine Differenzierung ist anhand der Herangehensweise des Agenten an den Entscheidungsprozess möglich. Vier unterschiedliche Typen von Architekturen: logik-basiert, reaktiv, BDI und geschichtet
  • 11. Abgrenzung von Agenten zur Objektorientierung Agenten und Objekte können ihren internen Zustand autonom kontrollieren. Objekte können aber nicht ihr Verhalten kontrollieren. Objekte haben immer dieselben Ziele – Agenten nicht unbedingt. D. h. die Autonomie der Agenten ist viel größer. Objekte sind nicht flexibel (reaktiv, pro-aktiv und sozial). Ein objektorientiertes Modell hat nur einen einzigen Thread, während in einem Agentensystem jeder Agent mindestens über einen eigenen Thread verfügt.
  • 12. Abgrenzung von Agenten zu Expertensystemen Expertensysteme verfügen nur über einen begrenzten Datenumfang. Sie befassen sich nur mit den Daten aus der direkten Umgebung des Problems. Sie können nicht durch Kommunikation oder Kooperation dazulernen. Informationen werden nicht durch Sensoren, sondern durch User-Input vermittelt. Expertensysteme üben keinen Einfluss auf ihre Umgebung aus, sondern liefern nur Feedback darüber.
  • 13. Multi-Agenten-Systeme  Interaktion verschiedener Agenten  Ein System aus mehreren, gleichartigen oder unterschiedlich spezialisierten Einheiten, die kollektiv ein Problem lösen.  Agenten, Interaktionen und Umgebungen können variieren  Interdisziplinäre Ausrichtung (Wirtschaft, Philosophie, Soziologie, Logik)
  • 14. Beispiel eines natürlichen Multi-Agenten-Systems Algorithmen eines Ameisenstaates stellen Lösungen für komplexe Optimierungsaufgaben dar und dienen als Vorbild für die Verbesserung technischer Prozesse aus www.kaeferatlas.de
  • 15. Multi-Agenten-Systeme: Vorteile  geeignet für Anwendungen in großen, verteilten, heterogenen, dynamische n, offenen Umgebungen, die ein hohes Maß an Interaktion erfordern  keine geografische Einschränkung  Vielzahl von Komponenten möglich  enorm großes Datenvolumen  gewaltige Bandbreite  optimal für die Gestaltung verteilter Computersysteme
  • 16. Multi-Agenten-Systeme: Nachteile  große Herausforderungen in der Konstruktion  Potenzial wird oft überschätzt  technische Hindernisse  wenig systematische Methoden für die Entwicklung  Misstrauen bei Nutzern hinsichtlich der Übertragung von Aufgaben an Agenten
  • 17. Kommunikation zwischen Agenten Voraussetzung für ein reibungsloses Funktionieren eines Multi-Agenten- Systems ist ein effizientes Kommunikationsnetzwerk. Kommunikation > bessere Umsetzung von Zielen > bessere Koordination von Handlungen und Verhalten > mehr Möglichkeiten zur Bildung komplexerer Systeme Zwei Varianten der Koordination: Kooperation = Koordination innerhalb gleichgesinnter Agenten Verhandlung = Koordination unter konkurrierenden oder eigennützigen Agenten Kooperation setzt soziale Kompetenz voraus (Austausch von Wissen, Bestimmung gemeinsamer Aufgaben und Vermeidung von Konflikten).
  • 18. Kommunikation zwischen Agenten Basic Agent Passive Active Agent Peer Agent Agent Receives • • • • assertions Receives • • queries Sends • • • assertions Sends • • queries
  • 19. Kommunikation zwischen Agenten: Kommunikationsprotokolle  Agenten tauschen Mitteilungen aus und „unterhalten“ sich miteinander anhand von Kommunikationsprotokollen  Protokolle werden auf verschiedenen Ebenen angeboten  Protokolle beschreiben die Methode der Verbindung zwischen Agenten, das Format der transferierten Informationen und deren Bedeutung  Beispiele von Kommunikationsprotokollen: KQML und KIF
  • 20. Kommunikation zwischen Agenten: Interaktionsprotokolle Agenten-Interaktions-Protokolle übertragen Mitteilungsserien. Je nach Agententyp gibt es verschiedene Protokolltypen, z. B. Koordinations- und Kooperations-Protokolle. Der Informationsaustausch wird auch Konversation genannt. Die Aktivitäten der Agenten müssen koordiniert, die Abhängigkeiten untereinander koordiniert und Kompetenzen, Informationen und Ressourcen der Agenten gebündelt werden. Wichtige Kriterien der Koordination: Verpflichtungen und Konventionen. Verpflichtungen sind das Versprechen zur Ausführung einer Aktion und Konventionen, z. B. soziale Konventionen, sorgen für gegenseitige Unterstützung der Agenten. Kooperationsprotokolle helfen bei der Gliederung und Verteilung von Aufgaben.
  • 21. Beispiele für Multi-Agenten-Systeme Computerbasierte Multi-Agenten-Systeme üben einen wichtigen Einfluss auf die Interaktion und Steuerung von Systemen aus und haben in den letzten Jahren viele Bereiche der Wissenschaften und der Industrie positiv beeinflusst.  Finanzmarkthandel  Logistik  Industrielle Robotertechnik  E-Commerce  Informationsbeschaffung  Transportsysteme  Produktionsprozesse  Betrieb von Telekommunikationsnetzen
  • 22. Beispiele für Multi-Agenten-Systeme: Meeting-Planer Ein Agent steuert den elektronischen Kalender seines Nutzers. Dieser Agent ist autonom. Er kann mit anderen gleichartigen Agenten die Kalender verschiedener Nutzer managen. Die Agenten können so angepasst werden, dass sie die Präferenzen der Nutzer automatisch miteinbeziehen.
  • 23. Beispiele für Multi-Agenten-Systeme: DVMT DVMT = distributed vehicle monitoring Eine der ersten Multi-Agenten-Applikationen überhaupt. Verschiedene geografisch verteilte Agenten beobachten durch Sensoren Fahrzeuge, die einen bestimmten Bereich passieren. Sie tauschen untereinander Informationen aus, um ein Gesamtbild zu erhalten.
  • 24. Beispiele für Multi-Agenten-Systeme: OASIS OASIS = Kontrollsystem im Flugverkehr, getestet am Flughafen Sydney Jedem Flugzeug im Luftraum über Sydney wird ein Agent zugeteilt. Der Agent erhält Informationen und Ziele eines reellen Flugzeugs, z. B. auf einer bestimmten Landebahn zu landen. Er muss mit anderen Agenten kommunizieren, um eine reibungslose Abwicklung seiner Aufgabe zu ermöglichen.
  • 25. Verteilte Künstliche Intelligenz  Ein Forschungs- und Anwendungsgebiet, das seit Mitte der 1970er Jahre besteht  Multi-Agenten-Systeme sind ein Forschungsgebiet der Verteilten Künstlichen Intelligenz  Entwicklung von Methoden und Mechanismen für eine effiziente Interaktion von Agenten  Koordination einzelner Agenten soll gefördert werden  Interaktionen zwischen intelligenten Einheiten wollen verstanden werden  Mikro- und Makroebene (Mikro = auf Agentenebene, Makro = auf Gruppenebene)
  • 26. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!